Einige Tage vor unserem nΓ€chsten Housesit entschieden wir uns fΓΌr eine Schleife durch die Berge. Einige Kilometer hinter Valencia stieΓen wir auf einen gut ausgebauten Abschnitt der Via Verde. Spontan kehrten wir auf einem Campingplatz ein, der direkt neben dem Weg lag. Der Platz befand sich am Hang; zunΓ€chst ging es bergauf, bevor wir ΓΌber eine Abfahrt den Platz erreichten. Dort legten wir zwei Pausentage ein, um unsere GerΓ€te zu laden und eine kurze Auszeit einzulegen.
Am ersten Tag arbeiteten wir an unseren Laptops. Am zweiten Tag besuchten wir den rund einen Kilometer entfernten Wasserfall Salto de Novia. Der Wasserfall stΓΌrzte mit krΓ€ftigem Druck in ein breites Becken. In der Umgebung gab es weitere kleinere Kaskaden. Wir versuchten kurz, im Wasser zu schwimmen, verlieΓen es aber schnell wieder wegen der KΓ€lte. AnschlieΓend wanderten wir in der Mittagshitze durch einen bewaldeten Hang in den nahen Ort und aΓen dort Patatas Bravas, bevor wir zum Campingplatz zurΓΌckkehrten.

Ab dem Campingplatz war der Via Verde bis kurz vor Teruel deutlich schlechter ausgebaut. Mehrere Baustellen fΓΌhrten immer wieder zu Umleitungen, die meist mit zusΓ€tzlichen HΓΆhenmetern verbunden waren. Die steigenden Temperaturen β oft ΓΌber 30 Grad β machten diese Abschnitte besonders anstrengend.
Ein paar Tage spΓ€ter erreichten wir Teruel und schauten uns die Altstadt mit ihren auffΓ€llig gestalteten GebΓ€uden an. Ab Teruel fΓΌhrte kein Via Verde mehr weiter. Der Weg war aber gut fahrbar. Wir folgten der Strecke bis zum Canon Rojo, einer beeindruckenden Schlucht mit roten FelswΓ€nden, die an den Grand Canyon erinnert. Der Ort war ruhig, nicht ΓΌberlaufen und frei zugΓ€nglich.

Unsere Weiterfahrt fΓΌhrte durch schΓΆne Berglandschaften, oft an eindrucksvollen Felsformationen vorbei. Bei Temperaturen von ΓΌber 30 Grad und vielen HΓΆhenmetern nutzten wir regelmΓ€Γig PicknickplΓ€tze mit Trinkwasserspendern, um unsere mobile Dusche einzusetzen.

Spontan steuerten wir einen Stausee in den Bergen an. Der Weg dorthin war problematisch: ZunΓ€chst landeten wir in einem Kieswerk mit schlechtem Untergrund, danach folgten kaputte Wege durch Baustellen. Kurz nach unserer Ankunft kΓΌndigte sich ein Gewitter an. Mit Planen bauten wir einen provisorischen Unterstand und kochten darunter. Der Regen war stark, vieles wurde nass. Den geplanten Campingplatz konnten wir im Dunkeln nicht finden β es gab keinen Handyempfang, und auch die Einheimischen kannten den Platz nicht oder verwiesen uns falsch. Wir zelteten schlieΓlich irgendwo in der Natur.

Am nΓ€chsten Tag fuhren wir weiter nach Requena. Wegen der Gewitterprognose versuchten wir eine Unterkunft zu finden, doch nach dem Einkaufen waren entweder alle ausgebucht oder boten keine sichere Fahrradabstellung. Wir fuhren weiter zu einem Picknickplatz. Das Gewitter zog vorbei. Am folgenden Tag wollten wir durch die Berge fahren, bis wir gegen 16 Uhr auf eine Baustelle stieΓen β die BrΓΌcke, ΓΌber die wir auf die andere Flussseite gemusst hΓ€tten, war nicht passierbar. Wir kehrten um, suchten einen Trinkwasserspender auf, kochten dort und zelteten in der NΓ€he.
Am Morgen fuhren wir 25 Kilometer zurΓΌck nach Requena. Dort feierten wir unser einjΓ€hriges JubilΓ€um auf Fahrradreise mit Patatas Bravas, erledigten EinkΓ€ufe und checkten fΓΌr eine Nacht in ein Hotel ein, in dem wir die RΓ€der sicher unterbringen konnten. Am nΓ€chsten Tag ging es weiter β doch eine weitere Baustelle blockierte den Weg. Die Bauarbeiter wollten uns nicht passieren lassen. Wir probierten einen alternativen, schlechten Weg, machten Pause und beschlossen am Abend, es erneut bei der Baustelle zu versuchen. Dieses Mal war sie verlassen, die Durchfahrt gelang. Nach einem kurzen Regenschauer ging es weiter, bis wir unser Zelt unter einer UnterfΓΌhrung aufstellten.
Am nΓ€chsten Morgen fuhren wir nicht weit, sondern blieben an einem Picknickplatz fΓΌr einen weiteren Pausentag. Danach setzten wir unsere open end Radreise in Richtung des nΓ€chsten Housesits fort.