Annkathrin - Zwei auf Rad 🌍

Annkathrin

Das unerwartete Angebot und die atemberaubende Aussicht [#18]

Gegen 12 Uhr verabschiedeten wir uns von unseren freundlichen Hosts und radelten weiter. Die Landschaft bescherte uns atemberaubende Ausblicke, doch die steilen Berge forderten uns wieder einmal heraus. Später am Tag legten wir einen Stopp bei einem Supermarkt ein, stärkten uns und machten uns auf die Suche nach einem Schlafplatz. Eine stürmische Nacht In der Nacht, gegen 3 Uhr, begann ein heftiger Sturm zu toben. Das Zelt wackelte bedenklich, und wir hofften inständig, dass der Sturm bald nachlassen würde. Am nächsten Morgen um 10 Uhr war es immer noch stürmisch, aber wir entschieden uns dennoch, unsere Reise fortzusetzen. Trotz der widrigen Bedingungen bauten wir im Sturm das Zelt ab, wobei Annkathrins Fahrrad leicht ins Zelt kippte – glücklicherweise blieb alles unbeschädigt. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 34 km/h starteten wir in den Tag. Zuflucht an der Steilküste: Ein Wasserfall und stürmische Böen Unsere Route führte uns nach Toñanes, wo wir einen Abstecher zu einem beeindruckenden Wasserfall an der Steilküste machten. Die raue Landschaft und der Blick auf das tosende Meer unter uns waren spektakulär. Doch kurz darauf wurde der Wind so stark, dass das Fahren unmöglich wurde. Mit bis zu 90 km/h peitschte der Sturm über die Klippen, was die Weiterfahrt zu gefährlich machte. Im letzten Moment entdeckten wir durch Zufall eine Schutzhütte, in der wir später das Innenzelt aufbauten. Gegen 19 Uhr legte sich der Sturm, doch um 1:45 Uhr in der Nacht tobte erneut einer mit bis zu 55 km/h. Sonnige Aussichten nach dem Sturm Am nächsten Morgen schien die Sonne wieder, und vom Sturm war nichts mehr zu sehen. Wir radelten weiter durch atemberaubende Landschaften aus Bergen und Meer. Schließlich entdeckten wir einen wunderschönen Strand, an dem ein kleiner Bach ins Meer mündete. Dieser Ort schien perfekt, um einen Pausentag einzulegen und die Ruhe zu genießen. Unerwartete Entdeckungen und ein atemberaubender Sonnenaufgang Unsere Reise führte uns weiter und an einem anderen Strand fanden wir eine öffentliche Steckdose direkt am Meer – der perfekte Ort, um unsere Geräte aufzuladen und gleichzeitig den Ausblick zu genießen. Ein paar Kilometer weiter trafen wir auf einen Aussichtspunkt, der uns den Atem raubte. Ausnahmsweise entschieden wir uns, den Sonnenaufgang anzusehen. Die traumhafte Kulisse ließ den frühen Start in den Tag lohnenswert erscheinen. Der Sonnenaufgang war schlichtweg wunderschön. Herausforderungen bei den Bufones de Pria und ein unerwarteter Rückschlag Unser nächstes Ziel waren die Bufones de Pria, doch leider blieben uns die spektakulären Geysire verwehrt. Danach setzten wir unsere Fahrt nach Ribadesella fort, wo wir einen Supermarkt besuchten. Doch während der Fahrt verschlechterte sich Nicos Zustand zunehmend. Vermutlich hatte er etwas Verdorbenes gegessen oder getrunken, denn er übergab sich mehrmals und litt unter Durchfall. Die letzten Meter zum Rastplatz half Annkathrin ihm daher den Berg hinauf, während er sichtlich erschöpft war. Ein Pausentag zur Erholung Am Rastplatz angekommen, übernahm Annkathrin fast allein den Aufbau des Zelts, während Nico versuchte, sich zu erholen. Der nächste Morgen begann ungewöhnlich: Wir wurden von einem Rasenmäher geweckt. Da wir ohnehin etwas Erholung brauchten, entschieden wir uns, zu einem Campingplatz umzuziehen, der nicht mal 1 km entfernt war, und dort zwei Nächte zu bleiben, um neue Kraft zu schöpfen. Vom normalen Zelt zum Glamping-Abenteuer Unsere Tage auf dem Campingplatz begannen im normalen Zelt, bis eine plötzliche Regenflut den gesamten Platz unter Wasser setzte. So wechselten wir kurzerhand ins Glamping-Zelt, eine kleine Komfort-Oase, die uns vor den Wassermassen schützte. Auf dem Campingplatz begegneten wir auch Lyla, einer freundlichen Hündin, die uns mit ihrem Charme sofort ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Später entdeckten wir dann noch eine Katze, die vier kleine Kätzchen zur Welt gebracht hatte. Ein Abstecher zur Cascada La Mexona Nach dieser unerwarteten Campingplatz-Geschichte machten wir uns auf den Weg zur Cascada La Mexona, einem versteckten Wasserfall nahe der Küste. Der Weg dorthin war teils steil und herausfordernd, doch die spektakuläre Kulisse entschädigte uns für jede Mühe. Ein Tag in Gijon: Supermarkt, Strand und SIM-Karte Mit knurrenden Mägen erreichten wir Gijon und suchten direkt den nächsten Supermarkt auf. Frisch gestärkt ging es weiter zum Copyshop, und schließlich zog uns der Strand mit seinen Wellen und der Aussicht in den Bann. Mit einer neuen Prepaid-SIM-Karte in der Tasche fühlten wir uns perfekt gerüstet für die nächsten Etappen. Saubere Schuhe und neue Ausrüstung Am nächsten Morgen war ein Stopp bei der Wäscherei fällig – unsere Schuhe hatten es dringend nötig. Nach einem Mittagessen radelten wir zu Decathlon, um die Gasvorräte aufzustocken, und fanden einen ruhigen Schlafplatz, um den Abend gemütlich ausklingen zu lassen. Abendstimmung am Stausee Am nächsten Tag ließen wir uns Zeit und erreichten nach einigen Kilometern einen idyllischen Stausee. Hier machten wir Pause und genossen den Sonnenuntergang in friedlicher Atmosphäre. Lagerfeuerabende In Avilès besuchten wir die Post und kauften in der Innenstadt ein. Der Weg führte uns zu einem Picknickplatz, wo wir endlich unsere neue Pfanne einweihten und den Tag mit einem knisternden Lagerfeuer beschlossen. Unsere Reise entlang der Küste führte uns zu zwei traumhaften Schlafplätzen direkt am Meer – und beide boten eine Feuerstelle. So ließen wir die Abende unter dem Sternenhimmel ausklingen, das Knistern des Lagerfeuers und die raue Meeresluft in der Nase, eine perfekte Kombination aus Natur und Ruhe. Mit einer überraschenden Wendung kam die Zusage für einen Housesit in Portugal! Um diesen Termin wahrnehmen zu können, entschieden wir, einen Teil der Strecke per Zug zu überbrücken. Von Soto de Luiñas ging es nach Xuvia, wo wir die Gelegenheit hatten, uns in einem Hotelzimmer für zwei Nächte auszuruhen und Pläne für die kommende Route zu schmieden. Von Steigungen und Aussichtspunkten: Unser Weg nach Pontedeume Nach einer erholsamen Nacht machten wir uns auf den Weg. Knapp 20 Kilometer lagen vor uns – eine Mischung aus flachen Abschnitten und anstrengenden, steilen Anstiegen. Doch die Mühe lohnte sich: Immer wieder wurden wir mit atemberaubenden Ausblicken auf die umliegende Landschaft belohnt. Am Nachmittag erreichten wir Pontedeume, eine charmante Kleinstadt mit einem reichen historischen Erbe. Besonders beeindruckte uns ein mittelalterlicher Turm, der stolz über der Stadt thront und uns in eine andere Zeit versetzte. Die steilen Straßen der Stadt forderten

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Vom Wald nach Spanien: Die Entdeckung der baskischen Küste [#17]

Der Tag begann mit einer Fahrt durch Wälder mit Korkeichen, Heidekraut und hohen Bäumen. Der Weg ging bergauf und bergab, oft auch einfach nur geradeaus durch dichte Wälder. Unterwegs begegneten wir einem jungen Mann aus Nantes, der sein Zelt reparieren musste. Wir halfen ihm mit etwas Panzertape, bevor wir unseren Weg fortsetzten. Am Abend freuten wir uns über einen ruhigen See, der eine willkommene Abwechslung zu den endlosen Wäldern bot. Am nächsten Tag radelten wir durch kleine Orte, oft begleitet von Flüssen, bis die Strecke wieder durch Wälder und weiter an kleinen Orten entlangführte. Als wir uns der Grenze zu Spanien näherten, wurde der Weg zunehmend hügeliger, und bei 31 Grad schafften wir es nur noch bis 20 Kilometer vor der Grenze. Die Hitze und die Höhenmeter verlangten uns alles ab. Schließlich erreichten wir die Grenze zu Spanien, kauften einige Dinge im Supermarkt und radelten durch mehrere große Städte, darunter San Sebastian. Die Stadt beeindruckte uns mit ihrer Schönheit, und wir gönnten uns dort leckere Empanadas. Danach wurde es wieder bergig, die Temperaturen stiegen auf 28 Grad, und wir mussten teilweise die Räder schieben, um voranzukommen. Nach einem anstrengenden Tag fanden wir einen Schlafplatz in der Nähe eines Wasserfalls, wo wir uns ein Bad gönnten. In der Nacht zog ein Gewitter über uns hinweg. Am nächsten Morgen bezwangen wir den steilen Berg, während wir den Nebel über den Bergen beobachteten. Die Route führte entlang eines Flusses, und schließlich suchten wir in Orion nach einer Trocknungspause für unsere nassen Sachen einen Campingplatz auf. Auf Entdeckungstour: Von Zarautz ins Landesinnere Nach drei Nächten auf dem Campingplatz war es endlich Zeit, unsere Reise fortzusetzen. Mit frischem Schwung radelten wir von Zarautz aus direkt am Atlantik entlang. Die Küstenlandschaft war einfach atemberaubend, und wir genossen die frische Meeresbrise, während wir die Route nach Getaria und Zumaia in Angriff nahmen. Doch nach diesen malerischen Küstenorten führte uns der Weg ins Landesinnere. Auf einer Landstraße fuhren wir am Seitenstreifen und hatten mit starkem Seitenwind zu kämpfen, der uns immer wieder zur Seite drängte. Es war eine Herausforderung, die uns jedoch nicht aufhielt. Schließlich entdeckten wir einen Fahrradweg, der uns entlang des ruhigen Flusses Ursola führte. Die Fahrt durch die charmanten Orte Azpeitia und Loiola war ein echter Genuss und ließ uns die Anstrengungen der vorherigen Etappen schnell vergessen. Nachdem wir die Gegend erkundet hatten, begaben wir uns auf die Suche nach einem Schlafplatz für die Nacht. Der nächste Morgen begrüßte uns mit Regen, sodass wir uns entschieden, zunächst im Zelt zu bleiben und einen Pausentag einzulegen. Manchmal ist es einfach notwendig, sich zurückzulehnen und die Ruhe zu genießen. Nach einem gemütlichen Frühstück am nächsten Morgen ging es dann richtig zur Sache: Der steile Anstieg zum Akatzee, der auf 410 Meter Höhe liegt, wartete auf uns. Es war eine Herausforderung, aber die Belohnung folgte schnell: Die Abfahrt war angenehm und bot uns spektakuläre Ausblicke auf die umliegende Landschaft. Nach der Abfahrt fuhren wir durch einige kleinere Orte, immer auf der Suche nach einem neuen Schlafplatz für die Nacht. Auf den Straßen von Bilbao: Ein unvergessliches Erlebnis Unsere Radtour führte uns weiter durch die lebhaften Vororte von Bilbao. An einer Bushaltestelle machten wir Halt, um uns von der stark befahrenen Straße zu erholen und den Regen abzuwarten. Plötzlich wurden wir von einem lauten Knall aus unseren Gedanken gerissen. Ein Kleinwagen, besetzt mit vier jungen Männern, war gegen die Mittelplanke gefahren und kam hinter einem Glascontainer zum Stehen. In diesem Moment reagierte Nico blitzschnell. Er sprang auf und rannte über die Straße, um den Männern zu helfen. Annkathrin blieb ruhig und alarmierte den Rettungsdienst, während sie abwechselnd Englisch und Spanisch sprach, um die Situation zu klären. Glücklicherweise traf der Rettungswagen noch während des Telefonats ein, gefolgt von der Polizei und kurz darauf auch von der Feuerwehr. Bis auf eine Person schienen die Insassen des Wagens keine größeren Verletzungen davongetragen zu haben, was uns allen einen gewissen Erleichterung brachte. Nach diesem unerwarteten Zwischenfall hielten wir noch einige Minuten inne, um die Situation zu verarbeiten, bevor wir unsere Fahrt durch die Vororte von Bilbao fortsetzten. Nach langer Suche fanden wir schließlich einen Schlafplatz, der uns eine wohlverdiente Ruhe bot. Am nächsten Tag radelten wir durch kleinere Orte, immer in der Nähe der Bundesstraße. Unsere nächste Station war ein großer Supermarkt, wo wir uns mit den nötigen Lebensmitteln eindeckten. Nach dem Einkauf begaben wir uns erneut auf die Suche nach einem Schlafplatz. In der Nähe des Meeres fanden wir schließlich einen geeigneten Platz, an dem wir den Abend ruhig ausklingen lassen konnten. Ein sonniger Start in Castro Urdiales Der nächste Tag begann mit strahlendem Sonnenschein und einer spektakulären Aussicht auf das glitzernde Meer in Castro Urdiales. Nach einem köstlichen Frühstück in der Nähe des Wassers waren wir bereit, unsere Reise bei sommerlichen Temperaturen fortzusetzen. Der Weg führte uns bergauf und bergab, und wir mussten unsere Fahrräder immer wieder schieben, um die steileren Abschnitte zu bewältigen. Großteils verlief unsere Route über eine Bundesstraße, die uns durch eine abwechslungsreiche Landschaft führte. Gegen 16 Uhr überraschte uns ein kräftiger Regenschauer, der uns dazu brachte, an einem Rastplatz Halt zu machen. Wir suchten Schutz und nutzten die Gelegenheit, um uns auszuruhen und zu entspannen, während die Regentropfen gegen die Dächer prasselten. Nachdem der Regen nachgelassen hatte, radelten wir noch einige Kilometer weiter, bis wir einen geeigneten Schlafplatz fanden. Es war ein ruhiger Ort, der uns die nötige Erholung nach einem anstrengenden Tag bot. Am nächsten Tag begrüßte uns der Himmel mit einer grauen Wolkendecke, und es regnete wie aus Kübeln. Angesichts des strömenden Regens entschieden wir uns, einen Pausentag einzulegen. Auf zu neuen Abenteuern: Von der Wäscherei nach Santander Nach einem erholsamen Schlaf radelten wir am nächsten Tag zum nächstgrößeren Ort, um unsere Vorräte aufzufüllen. In diesem kleinen Ort angekommen, fanden wir alles, was wir benötigten, und setzten unsere Reise fort. Ein Ort weiter hielten wir bei einer Wäscherei an, um unsere schmutzige Wäsche für 10 € im Trockner waschen und trocknen zu lassen – ein echter Luxus nach mehreren Tagen im Freien! Während wir

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Von der Düne du Pilat zu klaren Sternennächten [#16]

Unser 100. Tag auf der Reise begann mit einer unerwarteten Regenüberraschung beim Zeltabbau. Schnell improvisierten wir, spannten die Zeltbodenplane über unsere Fahrräder und fanden selbst Schutz in einem kleinen Wäldchen. Als der Regen nachließ und die Sonne herauskam, trockneten wir unsere Planen und setzten gegen 11 Uhr unsere Fahrt fort. Der Weg führte uns durch Felder, kleinere Orte und Weinfelder. In Mortagne-sur-Gironde hielten wir an und waren überwältigt vom wunderschönen Ausblick: Die charmanten Häuser, der Blick auf den Fluss, den Hafen und die beeindruckenden Felswände verliehen dem Ort ein besonderes Flair. Am Hafen gönnten wir uns eine Pommespause, bevor es weiter entlang der Gironde und eines Baches ging. Nach etwa 57 Kilometern fanden wir schließlich einen geeigneten Schlafplatz, wo wir unseren Jubiläumstag mit einem Abendessen und einem Zeltaufbau nach Sonnenuntergang abschlossen. Von Regen, Fähren und einem herzlichen Empfang Gegen 11:30 Uhr setzten wir unsere Reise fort, nachdem wir uns bei einem Baum vor einem Regenschauer geschützt hatten. Der Weg führte uns durch kleine Orte und Weinberge nach Blaye, wo wir die Fähre über die Gironde nahmen. Nach der Überfahrt entdeckten wir wieder Fischerhäuschen und machten an einem Picknickplatz Halt, bevor wir weiterfuhren und eine Kirche mit rundem Kirchturm, eine Windmühle und viele Schlösser und Weinfelder sahen. Bei unseren Warmshowers-Hosts angekommen, wurden wir trotz ihrer einstündigen Verspätung herzlich empfangen. Wir durften im Gästebett im Wohnzimmer schlafen und kochten gemeinsam in der Küche ein leckeres Abendessen, das wir alle zusammen genossen. Ein ruhiger Arbeitstag Der Tag begann mit etwas praktischer Arbeit: Wir imprägnierten unser Zelt, hingen nasse Sachen zum Trocknen auf und arbeiteten an unseren Laptops. Zwischendurch genossen wir eine warme Dusche. Eine besondere Überraschung erreichte uns in Form einer Anfrage von den stadtlichtern, einem Magazin aus Lüneburg, das über uns berichten möchte. Ansonsten verlief der Tag ruhig und ohne besondere Ereignisse, was uns nach den vielen Abenteuern der letzten Tage etwas Zeit zum Durchatmen gab. Ein Gespräch und ein Spiel Heute führten wir ein spannendes Telefonat mit einer Reporterin des Magazins stadtlichter aus Lüneburg, die über unsere Reise berichten möchte. Am Abend verbrachten wir Zeit mit den Kindern unserer Hosts, spielten zusammen ein Spiel und genossen danach ein gemeinsames Abendessen. Weiter nach Bordeaux Nach dem Abschied von unseren Hosts radelten wir durch endlose Weinfelder in Richtung Bordeaux. In der Stadt fuhren wir entlang der Garonne, erkundeten die Innenstadt kurz und setzten dann unsere Reise aus der Stadt heraus fort. Ein langer, gerader Weg Heute fuhren wir 35 Kilometer schnurgeradeaus, ohne nennenswerte Abweichungen – eine echte Monotonie im Vergleich zu unseren sonst so abwechslungsreichen Strecken. Eindrücke von der Dune du Pilat Wir besuchten die Dune du Pilat, Europas größte Wanderdüne. Die schiere Größe und der Ausblick waren beeindruckend. Nach einem kurzen Stopp fuhren wir weiter, sahen einen wunderschönen Sonnenuntergang und viele weitere Dünen. Der Weg führte uns ständig bergauf und bergab. An einem Supermarkt trafen wir ein nettes Ehepaar aus Bielefeld, mit dem wir uns lange unterhielten. Abends waren wir froh, in unseren Schlafsäcken zu liegen. Zufälliges Wiedersehen und klare Nächte Nach den ersten Kilometern auf dem Rad trafen wir zufällig das Ehepaar vom Vortag und fuhren einige Kilometer gemeinsam, bevor sich unsere Wege trennten. Wir hielten an einem großen See bei Biscarrosse, wo Annkathrin schwimmen ging. Das Wasser war angenehm warm, und ein nahegelegener Aquapark sorgte für Musik in der Luft. Nach einem längeren Abschnitt parallel zur Landstraße suchten wir einen Schlafplatz. Unter einem sternenklaren Himmel bauten wir nur unser Innenzelt auf. Trotz kühler Temperaturen blieben wir in unseren Schlafsäcken warm. Ein Tag voller kleiner Erlebnisse Nach dem Frühstück im Zelt ging Annkathrin zu Fuß zum Supermarkt, während Nico Plastikflaschen im nahegelegenen Wald einsammelte. Danach fuhren wir weiter und entdeckten einen Wohnmobilparkplatz mit kostenlosem WLAN. Dort versuchten wir, ein Video hochzuladen, doch trotz Buchung von zusätzlichem Datenvolumen reichte der Laptop-Akku nicht aus, um den Upload abzuschließen. Später boten uns unsere Campingnachbarn aus Heilbronn übrig gebliebene Nudeln an, und wir unterhielten uns bis spät in den Abend. Affiliate-Link Bitte beachte, dass der oben genannten Amazon-Link ein sogenannter Affiliate-Link ist. Wenn du über diese Links einen Kauf tätigst, erhalten wir eine kleine Provision, die uns bei der Finanzierung unserer Reise unterstützt. Du musst kein spezielles Produkt auswählen. Für dich entstehen dadurch keine Mehrkosten.

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Von Salzfeldern zu Dünen: Inselzauber auf dem Rad [#15]

Wir starteten gegen 10 Uhr, da es morgens noch regnete. Wir frühstückten im Zelt und entspannten uns etwas, bevor wir uns auf den Weg machten. Zu Beginn fuhren wir durch Orte mit vielen Freizeitparks. Der Regen hielt die ersten Stunden an, und wir zogen unsere Regenhosen an. Unsere Route führte uns durch größere und kleinere Orte und vorbei an zahlreichen Häfen mit vielen Booten. Der Velodyssee-Radweg schlängelte sich auch durch Dünenlandschaften und an Salzfeldern entlang. Später ließ der Regen nach, und wir hielten an, um zu kochen. Während des Essens trafen wir erneut die deutschen Radreisenden, die wir am Vortag getroffen hatten. Nach dem Essen setzten wir unsere Fahrt fort und suchten nach einem Schlafplatz. Die Suche gestaltete sich schwierig, da viele Grünflächen in größeren Städten in der Nähe abgesperrt waren. Schließlich fanden wir nach 69,2 Kilometern einen Parkplatz für Wohnmobile und Autos mit schöner Aussicht. Nach Rücksprache mit den niederländischen Campern, die dort standen, bauten wir unser Zelt vor ihnen auf. Durch Salzfelder und entlang der Küste Gegen 10 Uhr, nach dem Zeltabbau und Frühstück, setzten wir unsere Fahrt fort. Wir radelten einige Kilometer entlang des Velodyssee-Radweges und durchquerten Salzfelder und kleinere Orte. In Jar sur Mer kauften wir Bananen und ein Baguette. Das Baguette und je eine Banane verzehrten wir direkt vor Ort, während wir uns die Innenstadt von Jar sur Mer ansahen. Anschließend fuhren wir weiter entlang des Velodyssee-Radweges, durch weitere Orte, und hielten in einem Supermarkt, um ein paar Dinge einzukaufen. Der Weg führte uns vorbei an einem Hafen und einer beeindruckenden Felsenstadt. Später fanden wir eine Bank, halb im Schatten, und machten eine Pause, um der brennenden Sonne zu entkommen. Dort entspannten wir und aßen etwas. Die Challenge (200 km in 3 Tagen zu fahren), die wir uns gesetzt hatten, haben wir auf den Punkt genau geschafft. Wir stießen erneut auf ein verlassenes Gelände, das früher wohl als Ferien- oder Zeltlager genutzt wurde. Hinter dem verbarrikadierten Hauptgebäude entdeckten wir etwa zehn leere Zeltgestelle in verschiedenen Größen. Zunächst entspannten wir uns und stärkten uns mit einem Snack. Dann machten wir uns Gedanken, wo wir unser Zelt aufstellen sollten. Die ebenen Betonflächen unter den Zeltgestellen wären ideal gewesen, doch wegen der drohenden Gewitter in der Nacht entschieden wir uns, das Zelt direkt an der geschützten Wand des Hauptgebäudes aufzubauen. Der Nachteil: Der Boden war asphaltiert, und wir konnten keine Heringe setzen. Was uns zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst war – diese Entscheidung würde uns später noch Probleme bereiten. Ein stürmischer Start und eine ruhige Fahrt Die Nacht war unruhig: Starker Wind peitschte gegen das Zelt, das sich bedrohlich nach innen und außen bog. Blitze zuckten durch die Dunkelheit, das Gewitter tobte stundenlang. Schlaf war kaum möglich, und am nächsten Morgen fühlten wir uns erschöpft. Gemütlich starteten wir in den Tag. Die Sonne ließ sich blicken, also räumten wir das Zelt aus und hängten die durchnässten Sachen zum Trocknen auf. Beim Frühstück kehrten unsere Kräfte langsam zurück. Annkathrin machte sich zu Fuß auf den Weg zur Boulangerie und zum Supermarkt. Auf dem Hinweg begegnete sie den Berliner Radreisenden, die mit frischen Baguettes bepackt an ihr vorbeiradelten. Zurück beim Zelt aßen wir zusammen noch etwas und nutzten die Zeit, um an unseren Blogbeiträgen zu arbeiten, während die Sonne unsere Ausrüstung trocknete. Als alles bereit war, ging es weiter. Wir fuhren entlang idyllischer Bäche und eines Kanals. An einem kleinen Teich machten wir Halt und kochten einfache Chinanudeln. Die Strecke führte uns weiter, und an einem Picknickplatz entdeckten wir einen Trinkwasserspender, um unsere Flaschen aufzufüllen. Kilometer um Kilometer ging es Richtung La Rochelle. In Dompierre-sur-Mer kochten wir Spaghetti mit veganer Bolognese – das perfekte Abendessen nach einem langen Tag im Sattel. Frisch gestärkt legten wir noch einige Kilometer zurück, bis wir einen ruhigen Platz für die Nacht fanden. Meilensteine und Inselträume Um 11 Uhr brachen wir auf, mit dem Ziel La Rochelle. Kurz nach Mittag, um 12:01 Uhr am 2. September 2024, knackten wir die 3.000-Kilometer-Marke – ein Moment zum Innehalten und Feiern! Weiter ging es entlang des Kanals bis nach La Rochelle, wo wir zuerst einen Decathlon ansteuerten. Annkathrin gönnte sich eine neue Zip-Off-Hose und eine Steppjacke, und wir kauften eine Ersatzgasflasche. Danach fuhren wir in Richtung Innenstadt und legten einen kurzen Stopp bei einem Supermarkt ein. Nach einem kurzen Bummel durch das historische Zentrum von La Rochelle machten wir uns auf den Weg zur Île de Ré. Über eine lange Brücke erreichten wir die Insel und radelten entlang der Küste. An einem Picknickplatz machten wir Halt, um unser Abendessen zu kochen. Nach ein paar weiteren Kilometern fanden wir einen ruhigen Schlafplatz und waren erleichtert, als das Zelt endlich stand – der perfekte Abschluss eines ereignisreichen Tages. Inselabenteuer und Küstenzauber Gegen 12 Uhr setzten wir unsere Reise fort, zunächst entlang der Hauptstraße, bis wir zur Notre-Dame-de-Ré kamen, einer charmanten Kirche auf der Île de Ré. Danach führte uns der Weg auf ruhigeren Straßen und Fahrradwegen weiter. Wir radelten vom Landesinneren immer wieder zurück zur Küste, vorbei an malerischen Häfen und kleinen Dörfern. In Saint-Martin-de-Ré machten wir einen längeren Halt, um die Stadt genauer zu erkunden. Besonders beeindruckend fanden wir die im Wind hängenden Pappmaché-Menschen, die den Straßen eine künstlerische Note verliehen. Der Hafen und die charmante Architektur luden uns ein, eine Pause einzulegen und mit Blick auf das Wasser unser Mittagessen zu genießen. Spontan beschlossen wir, die gesamte Insel zu umrunden. Der Weg führte uns auf gut besuchten Fahrradwegen entlang von Weinbergen, Salzfeldern und der Küste. Besonders faszinierend war die Darstellung des Salzabbaus bei einem der Salzfelder – symbolisch dargestellt durch aufgehäuftes Salz auf einem Tisch und einer mit Salz gefüllten Schubkarre. Am Abend erreichten wir einen Picknickplatz in der Nähe des Strandzugangs. Dort entdeckten wir eine umweltfreundliche Toilette mit einem innovativen System, bei dem man nach der Benutzung einen Hebel mit dem Fuß betätigen musste, um den Abfall weiterzuverarbeiten. Vom Strand aus konnten wir in der Ferne den Leuchtturm Le Phare de Ré sehen. Später bauten wir in der Nähe unser Zelt auf. Zurück auf der

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Stürmische Anfänge und entspannte Ausklänge: Von Nozay nach Nantes [#14]

Heute ging es mit dem Rad weiter, und die Strecke hatte es in sich. Es war ein ständiges Auf und Ab – die Hügel wollten kein Ende nehmen. Schon nach wenigen Kilometern erreichten wir Nozay, wo wir uns auf die Suche nach einem Platz für eine Pause machten. Ein freundlicher Bewohner zeigte uns einen Park, der sich als idealer Picknickplatz entpuppte. Im Park legten wir eine Pause ein und entspannten uns. Der Regen kam immer mal wieder, aber zum Glück fanden wir einen Unterstand, unter dem wir trocken blieben. So konnten wir den Tag etwas ruhiger angehen lassen. Zwischendurch erkundeten wir den Park auch jeder für sich. Es gab einen Trimm-dich-Pfad, eine Tischtennisplatte, einen Spielplatz und sogar einen kleinen Obst- und Gemüsegarten. Am Abend kochten wir vegane Auberginenschnitzel mit Salat. Danach bauten wir das Zelt auf und machten uns bereit für die Nacht. Zwischen Gewitter und Gastfreundschaft Der Tag begann wie gewohnt mit dem Zeltabbau, und wir frühstückten auf der Zeltbodenplane. Da wir bereits wussten, dass ein Gewitter bevorstand, machten wir uns früh auf den Weg. Die ersten Kilometer führten uns entlang von Straßen, bis wir den Canal Nantes à Brest erreichten. Dort fanden wir einen Unterstand mit Picknickplätzen – ideal, um eine Pause einzulegen und das Wetter abzuwarten. Zunächst entspannten wir uns und schauten noch einen Film. Doch als der Starkregen einsetzte und es zu gewittern begann, wurde es ungemütlich. Der Unterstand hatte zwar ein Dach, aber keine Seitenwände, sodass wir trotz Schutz nass wurden. Wir flüchteten schnell auf die eine Seite des Unterstands, wo es noch trocken blieb. Während des Gewitters fielen die Temperaturen rapide. Also suchten wir in unseren Taschen nach etwas zum Überziehen, um nicht zu frieren. Eingemummelt warteten wir ab, bis das Wetter sich besserte. Nachdem das Gewitter einige Stunden später endlich nachließ und die Sonne wieder herauskam, setzten wir unsere Fahrt fort. Wir erreichten einen See in La Chapelle-sur-Erdre, wo wir unser Abendessen zubereiteten. Auf der Suche nach einem Schlafplatz sprach uns eine Frau an und bot uns an, in ihrem Garten zu übernachten. Wir nahmen das Angebot dankbar an und durften sogar die Toilette und den Strom nutzen. Nach dem Aufbau unseres Zeltes schauten wir noch einen Film, bevor wir uns zur Ruhe legten. Auf nach Nantes Am nächsten Tag setzten wir unsere Reise fort und radelten nach Nantes. Wir kamen früh in der Stadt an und beschlossen, uns zunächst im Parc de Floralies de Beaujoire zu entspannen. Dort breiteten wir unser nasses Zelt in der Sonne aus, um es zu trocknen. Gleichzeitig nutzten wir die Gelegenheit, den wunderschönen Park zu erkunden, der mit Wasserfällen und einer Vielzahl von Pflanzen beeindruckte. Nach einigen Stunden im Park machten wir uns auf in die Innenstadt von Nantes. Unser erstes Ziel war das Château des ducs de Bretagne, das wir besichtigten. Im Innenhof des Schlosses stießen wir zufällig auf eine andere Radreisende. Sie hatte das gleiche Fahrrad wie wir, nur in einer anderen Farbe, und wir kamen ins Gespräch. Es stellte sich heraus, dass sie eine Französin auf Urlaubstour war. Wir schenkten ihr unseren Toaster, den wir nur dreimal auf unserer Tour benutzt hatten und nicht mehr benötigten. Sie freute sich darüber, und wir waren froh, ihn loszuwerden. Nach der Begegnung genossen wir noch eine Portion Pommes, bevor wir uns auf den Weg zu unseren Warmshowers-Hosts machten. Dort angekommen, konnten wir uns erst einmal duschen und entspannen. Danach arbeiteten wir ein wenig, bevor wir uns am Abend noch eine Weile erholten und schließlich schlafen gingen. Ein entspannter Tag in Nantes Wir nutzten den Morgen, um auszuschlafen und uns von der letzten Etappe zu erholen. Den Großteil des Tages verbrachten wir damit, an unseren Videos zu arbeiten und uns zu entspannen. Am Abend lernten wir unseren weiteren Warmshowers-Host kennen. Wir verbrachten einige Zeit mit ihm, unterhielten uns und tauschten Erfahrungen aus. Danach gingen wir zu zweit in ein Restaurant, um etwas essen und trinken zu gehen. Bei dieser Gelegenheit erkundeten wir noch ein wenig die Innenstadt von Nantes. Nach einem angenehmen Abend und einem kleinen Stadtbummel kehrten wir zurück und schliefen schließlich ausgeruht ein. Ein entspannter Tag mit unserem Host Wir starteten den Tag entspannt und schliefen aus. Den Vormittag nutzten wir, um weiter an der Pflege unserer Videos und der Webseite zu arbeiten. Mittags kochten wir gemeinsam mit unserem Host ein leckeres Mittagessen, was eine nette Gelegenheit war, sich noch besser kennenzulernen. Am Abend verbrachten wir Zeit zusammen bei einem Bier und einer anregenden Unterhaltung. Es war ein entspannter Tag, der uns die Möglichkeit gab, uns weiter mit unserem Host zu verbinden und die lokale Atmosphäre zu genießen. Weiterfahrt und Entspannung Gegen Mittag, nachdem wir von unserem Host mit Obst, etwas Gemüse und einem guten Wein beschenkt wurden, machten wir uns wieder auf den Weg. Unsere Route führte uns durch Trentemoult, einen Stadtteil nahe Nantes, der uns mit seinen bunt gestrichenen Häusern beeindruckte. Während der Fahrt genossen wir bereits den Wein und die Snacks, die uns geschenkt worden waren. Wir fuhren weiter und legten eine Pause an einem Moor ein, wo wir auf einem Parkplatz einige Stunden verbrachten. Danach suchten wir nach einem schönen Platz zum Kochen. Schließlich fanden wir einen idealen Ort, an dem wir abends den geschenkten Wein zum Abendessen genossen und unser Zelt aufbauten. Unsere 200-Kilometer-Challenge beginnt Wir starteten den Tag gegen 9 Uhr und begannen unsere eigene Challenge: an drei aufeinanderfolgenden Tagen insgesamt 200 Kilometer bis nach La Rochelle zurückzulegen. Nachdem wir uns mit einem Baguette von einem lokalen Bioladen gestärkt hatten, fuhren wir weiter in Richtung Atlantik. Kurz vor dem Atlantik landeten wir auf dem Velodyssee-Radweg, dem wir weiter folgten. Der Regen setzte ein, und wir bauten uns einen kleinen Unterstand, um dort zu kochen und uns vor dem Wetter zu schützen. Nach dem Essen setzten wir unsere Fahrt fort und trafen einige Kilometer später zufällig zwei deutsche Radreisende aus Berlin, die ebenfalls den Velodyssee-Radweg befuhren. Wir kamen ins Gespräch und tauschten Reiseerfahrungen aus. Später kauften wir noch ein und radelten weiter, bis wir einen geeigneten Schlafplatz fanden. Am Ende

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Räder, Herausforderungen und magische Momente [#13]

Heute starteten wir den Tag gegen 9 Uhr. Nachdem wir unser Zelt abgebaut hatten, nutzten wir die Gelegenheit, die Plane und unsere Schlafsäcke ein wenig zu trocknen. Das Frühstück nahmen wir erneut unter der überdachten Bank ein – der Boden war noch feucht, aber zum Glück regnete es nicht. Unser Weg führte uns zunächst entlang der Rance, wo wir auf flachen und gut ausgebauten Wegen radelten. Besonders angetan waren wir von Lehon, einem kleinen Ort, der uns mit seinem Charme sofort überzeugte. Weiter ging es nach Evran, wo wir unsere Vorräte auffüllten, bevor wir wieder auf die Straße zurückkehrten. Das Gelände wurde anspruchsvoller, und wir fanden uns immer wieder auf Landstraßen, die stetig bergauf und bergab führten. Gegen 14:30 Uhr entdeckten wir einen alten Fußballplatz, der sich perfekt für eine Pause eignete. Die Sonne zeigte sich endlich, und wir nutzten die Gelegenheit, unsere Solaranlagen herauszuholen und die Powerbanks aufzuladen. Währenddessen arbeitete Nico noch an einem YouTube-Video, bis sein Akku fast leer war. Nach einer ausgiebigen Pause machten wir uns gegen 16:30 Uhr wieder auf den Weg. Erneut ging es über hügelige Straßen, doch in Geveze wurden wir für unsere Anstrengungen belohnt: Wir stießen auf eine Domino’s Filiale und gönnten uns eine gemeinsame 40 cm vegane Pizza für 13,50 €. Ein kleiner Luxus, den wir uns nicht entgehen ließen! Gut gestärkt radelten wir noch ein paar Kilometer weiter und fanden schließlich einen geeigneten Schlafplatz. Der Abend endete gemütlich: Wir genossen Wein und Snacks, ließen den Tag Revue passieren und bauten später unser Zelt auf. Ein platter Reifen, Rennes und eine magische Lichtershow Heute starteten wir den Tag gegen 8 Uhr, packten alles zusammen und machten uns bereit für die Weiterfahrt. Doch kaum waren wir wieder auf der Straße, bemerkte Nico, dass sein Hinterrad platt war. Anstatt mitten in der Kurve zu reparieren, schoben wir unsere Räder an eine sicherere Stelle, wo Nico alle Taschen abnahm, das Fahrrad umdrehte und das Hinterrad ausbaute. Leider fand er das Loch im Schlauch nicht sofort. Nachdem er den Reifen etwas aufgepumpt hatte, blieb die Luft zumindest einige Minuten im Reifen, also beschloss er, das Rad wieder zusammenzubauen und weiterzufahren. Nach ein paar Kilometern hielten wir an einer Boulangerie, kauften zwei Baguettes und verschlangen sie direkt vor Ort. Frisch gestärkt, pumpte Nico den Reifen nochmals auf, und wir setzten unseren Weg fort. Unser Ziel war heute Rennes, doch die Fahrt dorthin wurde durch regelmäßiges Luftnachpumpen unterbrochen. Trotz der Pannen kamen wir schließlich in Rennes an, wo wir erst einmal in einem Park entspannten, bevor wir ein paar Einkäufe erledigten und auf den Check-in ins Appartement warteten. Nachdem wir endlich unsere Unterkunft beziehen konnten, brauchten wir etwa eine Stunde, um alles in die Wohnung zu bringen und uns einzurichten. Der restliche Nachmittag und Abend war der Arbeit gewidmet, bevor wir uns auf den Weg machten, um etwas zu essen und die Stadt zu erkunden. Rennes hat uns mit seiner charmanten Atmosphäre sofort begeistert. Ein Highlight des Tages war eine kostenlose Lichtershow am Parlament de Bretagne, die wir zufällig entdeckten. Die Show war atemberaubend und erzählte die Geschichte der Olympischen Spiele – ein unerwartetes kulturelles Erlebnis, das unseren Abend perfekt abrundete. Zurück im Appartement ließen wir den Tag mit einem Film ausklingen und gingen gegen 1 Uhr schlafen, zufrieden mit all den Erlebnissen und kleinen Abenteuern dieses Tages. Ein entspannter Tag mit kleinen Herausforderungen Heute gönnten wir uns eine entspannte Nacht und starteten den Tag mit einem gemütlichen Frühstück im Appartement. Gegen 9 Uhr machten wir uns dann auf den Weg, allerdings mit getrennten Zielen: Nico brauchte dringend einen Zahnarzt, während Annkathrin ein paar Besorgungen erledigte. Leider hatte Nico wenig Glück bei seiner Zahnarztsuche. Entweder waren die Praxen geschlossen, schwer zu finden oder hatten einfach keine Zeit. Nach mehreren vergeblichen Versuchen kehrte er unverrichteter Dinge zurück. Den Rest des Tages verbrachten wir in ruhigeren Bahnen. Wir setzten uns an unsere Laptops und arbeiteten an unseren YouTube-Videos und Thumbnails, während wir uns gegenseitig motivierten. Zwischendurch gönnten wir uns ein wenig Entspannung und machten später einen gemeinsamen Spaziergang durch die Innenstadt von Rennes. Ein Tag voller Herausforderungen und ein Abend am Lagerfeuer Heute klingelte der Wecker gegen 7:40 Uhr, und wir starteten unseren Tag mit einem schnellen Frühstück, bevor wir alles zusammenpackten und unsere Fahrräder beluden. Um 10:40 Uhr gaben wir die Schlüssel unserer Unterkunft ab und machten uns auf den Weg zur nächsten Station. Unser erstes Ziel war eine La Poste Filiale, wo wir ein Paket von MSR abholen wollten. Doch die Dinge liefen nicht ganz nach Plan: Die Mitarbeiterin konnte unser Paket nicht finden, da es ohne Trackingnummer schwer aufzufinden war. Wir kontaktierten daraufhin MSR erneut, um die Trackingnummer zu erfragen, doch die Antwort war ernüchternd: Es gab keine Trackingnummer, nur eine Beschreibung des Pakets. Damit kamen wir nicht weiter und beschlossen, erstmal eine Pause einzulegen. Unser nächster Halt war eine Bäckerei, wo wir uns zwei Baguettes gönnten, die wir sofort verzehrten. Frisch gestärkt entschieden wir uns, zu einem etwa 10 km entfernten Picknickplatz zu fahren. Dort angekommen, machten wir uns daran, Feuerholz zu sammeln. Es dauerte ganze zwei Stunden, bis Nico es schließlich schaffte, ein Feuer in der vorgesehenen Feuerstelle zu entfachen. Während das Feuer endlich brannte, machte sich Annkathrin zu Fuß auf den Weg zum nächsten Supermarkt, um alles Nötige für Kartoffeln aus der Glut zu besorgen. Als sie zurück war, warteten wir darauf, dass das Holz herunterbrannte und die Glut entstand. In der Zwischenzeit wickelten wir Kartoffeln und einige Champignons in Alufolie ein und aßen unseren am Vortag zubereiteten Kartoffelsalat. Nach etwa 40 Minuten war alles perfekt gegart, und das Essen schmeckte hervorragend. Den restlichen Abend verbrachten wir gemütlich am Feuer, betrachteten den Sternenhimmel und genossen die Ruhe der Natur. Bevor wir uns zur Ruhe legten, bauten wir unser Zelt wieder mit unserer provisorischen Lösung und den Heringen auf. Ein frustrierter Morgen, eine kreative Lösung und ein tierischer Freund Der heutige Tag begann gemütlich, nachdem wir bis etwa 10 Uhr geschlafen hatten. Nach dem Abbau unseres Zeltes und einem Frühstück an einem Picknicktisch machten

Räder, Herausforderungen und magische Momente [#13] Read More »

Zweierlei Herausforderungen [#12]

Gegen 11 Uhr brachen wir an Tag 74 unserer Reise auf. Unser erster Halt war ein etwa 8 Kilometer entfernter Supermarkt, wo wir frühstückten und unsere Essensvorräte auffüllten. Währenddessen bemerkte Nico, dass sein Fahrradständer sich immer mehr bog und das Fahrrad kaum noch halten konnte. Es war klar, dass wir das Problem dringend angehen mussten. Also machten wir uns auf den Weg zu einem nahegelegenen Fahrradgeschäft, wo Nico fachkundige Auskunft erhielt. Leider passte keiner der dort angebotenen Ständer für sein E-Bike. Die Herausforderung: Die Ständer waren entweder nicht stabil genug für das Gewicht oder passten einfach nicht an das Fahrrad. Doch wir gaben nicht auf und probierten verschiedene Modelle aus – leider ohne Erfolg. Vor dem Fahrradladen trafen wir auf ein nettes Ehepaar, das seit einigen Jahren in Frankreich lebt. Die Frau, in München geboren, erzählte uns, dass ihr Bruder immer noch dort lebt. Dank dieser Verbindung konnten wir uns auf Deutsch unterhalten, was in diesem Moment eine willkommene Abwechslung war. Nach dem kleinen Abstecher ging es weiter. Wir radelten durch viele kleine Ortschaften, wobei es immer wieder bergauf und bergab ging. Die Landschaft war abwechslungsreich und fordernd zugleich, aber das stetige Auf und Ab brachte uns nicht aus der Ruhe. Abenteuer, Wetterwechsel und die Suche nach einem Schlafplatz Unser 75. Tag begann später als üblich, da wir aufgrund des immer wieder einsetzenden Regens erst gegen Mittag weiterfuhren. Unser erstes großes Etappenziel war Le Mont Saint Michel, eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Frankreichs. Diese beeindruckende, auf einer felsigen Insel gelegene Abtei zieht jährlich Millionen von Touristen an und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Schon auf dem Weg dorthin meldete sich der Hunger, und wir entschieden uns für eine Pause an einem Picknickplatz, der mit Bänken und Tischen ausgestattet war. Dort kochten wir Chinanudeln, während um uns herum zahlreiche Touristen denselben Ort für ihre Rast nutzten. Während der Fahrt zum Picknickplatz konnten wir immer wieder einen Blick auf Le Mont Saint Michel erhaschen, das je nach Wetterlage mal im Nebel verschwand und dann wieder in der Sonne erstrahlte. Nach dieser Stärkung näherten wir uns Le Mont Saint Michel über einen weniger frequentierten Weg, der von grasenden Schafen gesäumt war. Die langen, weitläufigen Wege führten uns näher an das historische Wahrzeichen heran, jedoch war der Weg, den wir wählten, viel ruhiger als die belebte Fußgängerbrücke, die viele andere Touristen nutzten. Nachdem wir die majestätische Abtei in ihrer ganzen Pracht bestaunt hatten, ging es weiter zum nächsten Supermarkt, um unsere Essensvorräte aufzufüllen. Während Annkathrin einkaufen war, ereignete sich draußen eine beunruhigende Szene: Zwei Männer, die Bier getrunken hatten und jeweils mit einem Hund unterwegs waren, gerieten in einen heftigen Streit. Einer der beiden forderte mehrmals, dass die Polizei gerufen werden sollte, was Nico schließlich auch tat. Als Annkathrin zurückkam, verstauten wir schnell die Einkäufe, und kurz darauf traf die Polizei ein. Wir wiesen die Beamten auf die Streithähne hin, bevor wir unsere Reise fortsetzten. Unser Ziel war ein Campingplatz, etwa 10 Kilometer vom Supermarkt entfernt. Wir radelten ein Stück zurück, überquerten eine Brücke und befanden uns bald darauf in der Region Bretagne. Doch als wir gegen 19 Uhr beim Campingplatz ankamen, erhielten wir die ernüchternde Nachricht, dass kein Platz mehr frei war. Glücklicherweise half uns die freundliche Rezeptionistin weiter und organisierte einen Platz auf einem nahegelegenen Campingplatz, etwa 3 Kilometer entfernt. Motiviert machten wir uns auf den Weg, aber Google Maps hatte uns mal wieder einen „interessanten“ Weg ausgesucht: steil, schmal und eher für Wanderer als für Radfahrer geeignet. Nach einem anstrengenden Stück entschieden wir uns, umzudrehen und einen anderen Weg zu nehmen. Mit der Einstellung „Auto“ statt „Fahrrad“ navigierten wir einen noch immer steilen, aber wenigstens asphaltierten Weg hinauf. Nach weiteren Anstrengungen erreichten wir schließlich den Campingplatz, wo die Betreiberin uns herzlich empfing und uns den letzten verfügbaren Platz zuwies. Kaum hatten wir unser Lager aufgeschlagen, kamen wir mit unseren Nachbarn ins Gespräch. Sie waren ebenfalls mit TX400-Fahrrädern von VSF unterwegs, allerdings waren ihre Modelle schon älter. Auch sie hatten ein MSR-Zelt, wenn auch ein anderes Modell. Das Paar stammte aus der Nähe von Caen, und es war interessant, unsere Erfahrungen auszutauschen. Nachdem wir die Campingstühle aufgebaut hatten, bereiteten wir unser Abendessen zu und erledigten danach den Abwasch. Wir sammelten alles Nötige für das Duschen zusammen und luden gleichzeitig unsere Elektronik auf – allerdings mit mäßigem Erfolg. Die Kabinen, eigentlich für Föns gedacht, wurden immer wieder von anderen Campern genutzt, sodass unsere Powerbanks nur teilweise aufgeladen wurden. Das bereitete uns Sorgen, da wir auf den Strom angewiesen sind. Gegen 23 Uhr schliefen wir schließlich ein, erschöpft, aber zufrieden nach einem weiteren ereignisreichen Tag auf unserer Reise. Unerwartete Wendungen und eine spontane Entscheidung Tag 76 begann früh für Annkathrin, die sich extra den Wecker gestellt hatte, um die Waschmaschine auf dem Campingplatz zu nutzen. Doch beim näheren Hinsehen stellte sie fest, dass die Maschine nur mit Jetons funktionierte – und diese kosteten 5 € pro Waschgang für gerade mal 4 kg Wäsche. Das war uns zu teuer, besonders da wir bereits günstigere Alternativen in Supermärkten gesehen hatten. So kehrte Annkathrin mit der ungewaschenen Wäsche zum Zelt zurück. Nico machte sich daraufhin an die Planung und fand eine alternative Möglichkeit, unsere Wäsche auf unserer Strecke zu waschen. Gleichzeitig standen wir vor einem anderen Problem: der Stromversorgung. Unsere Laptops halten ohne Strom nur 1-5 Stunden durch, und obwohl Annkathrin eine spezielle Laptop-Powerbank dabei hat, reicht diese nur für eine einmalige Aufladung. Dazu kam noch die Begrenzung unseres Datenvolumens im Ausland auf 1,5 GB pro Tag. Da wir dringend mehr Zeit und Energie zum Arbeiten brauchten, fassten wir einen spontanen Entschluss: Wir buchten ein Appartement in Rennes für zwei Nächte, von Sonntag auf Dienstag. Gegen 8:30 Uhr ging Annkathrin zum Bäckerauto, das zum Campingplatz kam und frisches Gebäck verkaufte. Sie brachte zwei Baguettes mit, die wir beide hungrig verschlangen. Danach bauten wir unser Lager ab und machten uns gegen kurz vor 12 Uhr auf den Weg. Es ging wieder über einige Berge, und nach einer Weile erreichten wir Dol de Bretagne. Dort fanden wir endlich eine Wäscherei, wo

Zweierlei Herausforderungen [#12] Read More »

Auf und Ab bei Regen und Sonnenschein [#11]

Der Morgen von Tag 69 begann mit einem sanften Regen, der uns dazu veranlasste, noch etwas länger im Zelt liegen zu bleiben und den Tag gemütlich zu starten. Nachdem der Regen nachließ und die Sonne wieder hervorkam, bauten wir unser Zelt ab und frühstückten auf den Bänken eines nahegelegenen Rastplatzes. Doch der Tag sollte noch einige Herausforderungen für uns bereithalten. Unsere Route führte uns direkt in den ersten steilen Anstieg, den wir größtenteils schiebend bewältigen mussten. Die Mühe wurde jedoch belohnt, als wir oben angekommen einen atemberaubenden Blick auf die Cote de Greville vau de Maupas genießen konnten. Doch kaum hatten wir die Aussicht bewundert, ging es wieder hinab und anschließend erneut steil bergauf. Im nächsten Ort überraschte uns ein Regenschauer. Ein Blick in die Wetter-App verriet, dass es wohl noch länger regnen würde. Nach 15 Minuten ließ der Regen zwar nach, aber es nieselte weiterhin. Wir entschieden uns, weiterzufahren, um einen geeigneten Platz zu finden, an dem wir unsere grüne Zeltplane aufspannen konnten. Schließlich fanden wir eine wunderschöne Stelle mit Blick auf das Meer. Kaum hatten wir die Plane zwischen den Fahrrädern gespannt und uns darunter Schutz gesucht, klarte der Himmel auf und die Sonne kam wieder hervor. Trotzdem genossen wir unseren am Vortag zubereiteten Nudelsalat und entspannten bis in den Nachmittag hinein. Als wir unser Lager abbauten, begann es wieder zu regnen – diesmal entschieden wir uns jedoch, weiterzufahren, da der nächste Streckenabschnitt durch einen schützenden Wald führte. Der Weg wurde jedoch immer matschiger, steiniger und erneut sehr steil, sodass wir wieder gezwungen waren, unsere Räder gemeinsam nach oben zu schieben. Danach beschlossen wir, auf den besser befestigten Hauptstraßen zu bleiben. Die nächste Abfahrt brachte uns erneut Regen. Im nächsten Ort fanden wir bei einem Friedhof eine Unterstellmöglichkeit, um uns kurz auszuruhen und unsere Wasservorräte aufzufüllen. Als der Regen nachließ, setzten wir unsere Fahrt fort – nur um wenige Kilometer später erneut in einen heftigen Schauer zu geraten. An einem Rastplatz mit spektakulärem Blick auf die Bucht versuchten wir, uns mit der grünen Zeltplane vor dem Regen zu schützen, was jedoch nur bedingt funktionierte. Schließlich entschieden wir uns, unser Zelt aufzubauen, um darin zu kochen und den Tag sicher und trocken ausklingen zu lassen. Nebel, Sturm und spektakuläre Ausblicke Wir schliefen an diesem Morgen aus und wurden von dichtem Nebel und starkem Wind geweckt. Der Sturm draußen hielt uns noch etwas länger im Zelt, bis die Sonne schließlich gegen Mittag herauskam. Nachdem der Nebel sich verzogen hatte, packten wir unsere Sachen zusammen und setzten unsere Reise fort. Unser erster Halt war an einer Ecke des Ärmelkanals. Dort nutzte Annkathrin die Gelegenheit, das Geschirr vom Vortag zu spülen – bei starkem Wellengang und auf einem Kiesstrand, wo die Füße schnell in den Steinen versanken. Während des Spülens wurde ihre Hose durch die Wellen etwas nass, doch nach dem Trocknen und Verstauen ging es weiter. Die Route führte uns über einen Hügel hinauf, vorbei an Port Racine, einem malerischen kleinen Hafen, in dem einige Menschen trotz des frischen Wetters badeten. Den Rest des steilen Aufstiegs bewältigten wir schiebend, bis wir einen kostenlosen Aussichtsturm in La Hague erreichten, von dem aus wir einen fantastischen Blick auf die Umgebung hatten. Die Fahrt ging weiter, immer wieder bergauf und bergab, bis wir in Auderville unseren nördlichsten Punkt in Frankreich erreichten. Dort nutzten wir einen Friedhof, um unsere Wasservorräte aufzufüllen, bevor es wieder in die Hügel ging. Unterwegs stießen wir auf einen Baguetteautomaten, der uns ein frisches Baguette spendierte, das wir uns teilten. Nach etwa 8 Kilometern erreichten wir einen Supermarkt, um unsere Vorräte aufzufüllen, und setzten unsere Fahrt fort. Der Weg führte uns durch hügeliges Gelände mit atemberaubenden Ausblicken. An einer Stelle konnten wir in der Ferne die britische Insel Jersey sehen – eine Insel im Ärmelkanal, die für ihre wunderschöne Küstenlandschaft und reiche Geschichte bekannt ist. Am Abend, nach 49,9 Kilometern, fanden wir schließlich einen Schlafplatz und ließen den Tag gemütlich ausklingen. Verirrungen und Zufälle Gegen 11:30 Uhr setzten wir unsere Reise fort und fuhren durch einige kleine Dörfer, diesmal ohne große Höhenmeter bewältigen zu müssen. In einem Ort kurz vor Portbail kauften wir ein, um uns dann in Portbail an einem schattigen Ort einen Salat zuzubereiten, den wir sofort gemeinsam verspeisten. Auf unserer Weiterfahrt stießen wir wieder zufälligerweise auf die Radreisefamilie, die wir bereits vor der Fähre bei Port-Jérôme-sur-Seine getroffen hatten – nun schon zum dritten Mal. Wir grüßten uns herzlich und fuhren weiter. Als unser Warmshowers-Host noch nicht auf unsere Nachricht geantwortet hatte, überlegten wir kurz, zu einem Campingplatz zu fahren. Doch Google Maps führte uns zu einem gesperrten Weg, und so änderten wir unseren Plan. Stattdessen hielten wir an einer Kirche mit Friedhof, packten unsere Laptops aus und arbeiteten etwa eine Stunde an unseren YouTube-Videos. Die Suche nach einem Schlafplatz gestaltete sich an diesem Abend schwieriger als gedacht. Wir durchquerten mehrere kleine Orte und fuhren lange, bis wir schließlich gegen 22:30 Uhr einen geeigneten Platz fanden und unser Lager aufschlugen. Von der Küstenüberraschung zum versteckten Rückzugsort Unser 72. Tag auf Reisen führte uns weiter Richtung Süden, mit Montmartin als ersten Halt des Tages. Ein kleines Einkaufsabenteuer, bei dem wir uns mit dem Nötigsten versorgten, bevor es auf der Landstraße weiterging. Die sommerliche Hitze begleitete uns, doch das hielt uns nicht davon ab, den spontanen Entschluss zu fassen, einen Abstecher zum Strand zu machen. Unser erstes Ziel: eine Küste, die von weitem wie ein perfekter Strand aussah. Doch angekommen, stellten wir fest, dass der Strand eher mager ausfiel. Für Nico jedoch kein Problem. Ganz im Gegenteil, denn der Ort hatte seine ganz eigenen Reize. Ohne Menschenmassen, dafür aber mit unzähligen großen, flachen Muscheln, die Nico begeistert sammelte. Es war Ebbe, und zwischen den Algenfeldern lagen Segelboote im Sand – schief und wartend auf die nächste Flut. Ein faszinierendes Bild, das wir mit unserer Kamera festhielten. Ein paar Kilometer weiter fanden wir einen lebhafteren Strand. Hier war deutlich mehr los, und Annkathrin konnte ihrem Wunsch nachgehen: ein erfrischendes Bad im Meer. Während sie die Wellen genoss, suchte Nico ein schattiges

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Von Baguettes und Begegnungen [#10]

Heute stand eine anspruchsvolle Bergfahrt auf dem Programm. Mit knurrenden Mägen machten wir uns auf die Suche nach Brot und wurden schließlich in einer kleinen Bäckerei in Trouville-sur-Mare fündig. Die frisch gebackenen Baguettes waren die perfekte Stärkung für die anstehende Herausforderung. Während wir den Berg hinauf kämpften, kreuzten unsere Wege mit einem deutschen Ehepaar, „Die ReiseRadler“ genannt. Sie waren bereits 4000 Kilometer mit ihren E-Bikes unterwegs und hatten wie wir das Fernweh gepackt. Ein ausführliches Gespräch über unsere gemeinsamen Abenteuer und die Schönheit der Normandie machte diesen Tag zu etwas ganz Besonderem. Nach einer langen Unterhaltung schoben wir unsere Räder die letzten Meter den Berg hinauf und genossen die wohlverdiente Abfahrt. Den Abend ließen wir bei einem einfachen, aber köstlichen Abendessen am Meer ausklingen: vegane Nuggets mit Makkaroni und einem Glas Wein. Ein perfekter Abschluss für einen Tag voller Höhen und Tiefen. Ein technischer Rückschlag und ein triumphaler Meilenstein Wir wurden wach und die Sonne kam langsam hervor. Annkathrin wollte auf ihrem Smartphone nachsehen, wie spät es ist, doch das Gerät zeigte nur das Herstellerlogo und lud nicht weiter. Genervt versuchte sie es erneut zu starten, doch ohne Erfolg. Schließlich landete sie im Reboot-Menü und probierte alle Optionen außer dem Zurücksetzen auf Werkseinstellungen. Am Ende half nur dieser Schritt. Es war deprimierend, da sie nun alle Apps neu installieren und einrichten musste. Immerhin funktionierte das Smartphone danach wieder. Diese Erfahrung zeigte uns erneut, wie abhängig wir Menschen heutzutage von solchen Geräten sind. Smartphones sind nicht nur zum Fotografieren und Verwalten von Kontakten wichtig, sondern auch für Navigation, Kommunikation mit Verwandten und mobiles Bezahlen. Eine solche Panne auf Reisen kann daher viele Aspekte unseres Alltags betreffen. Es ist ratsam, sich im Vorfeld Backup-Lösungen zu überlegen, wie das Notieren der wichtigsten Kontaktdaten auf Papier und das regelmäßige Hochladen von Fotos und wichtigen Dateien auf eine Cloud-Plattform. So kann man eine unerwartete Smartphone-Panne besser überstehen. Das kann ja jedem Gerät mal passieren! Gegen Nachmittag fuhren wir dann mit unseren Rädern weiter. Um 17:30 Uhr erreichten wir die 2.000 km Marke auf der Pegasus Bridge in der Nähe von Bénouville. Es war erstaunlich, dass wir schon so weit gekommen waren. Kurz dachten wir zurück an die Strecke der letzten zwei Monate. Egal wie lange unsere Reise noch dauern würde, sie hatte sich bereits jetzt gelohnt. Wir haben Erinnerungen und Erfahrungen fürs Leben gesammelt. Danach suchten wir einen Supermarkt auf, um unsere Vorräte aufzustocken. Wir fuhren durch einen Park, in dem es Ziegen, Enten und Pfaue gab, der aber eine Stunde nach unserer Ankunft schließen musste. Ein etwa 19 m langes Walskelett gab es dort ebenfalls zu bestaunen. Der Wal war 1885 bei Langrune-sur-Mer gestrandet. Später kochten wir am Meer unser Abendessen und machten uns danach auf die Suche nach einem Schlafplatz. Spontaner Ruhetag mitten in Frankreich Tag 64 wurde zu einem weiteren spontanen Pausentag. Wir schliefen aus, da Nico sich noch von seinem Sonnenbrand erholen musste. Außerdem waren wir körperlich sehr erschöpft, vor allem wegen des heißen Wetters, und brauchten dringend eine Pause. Annkathrin ging mittags noch einkaufen, aber ansonsten verbrachten wir den Großteil des Tages im Zelt, um uns zu erholen und unsere Kräfte wieder aufzutanken. Ein neuer Rekord: 85 Kilometer an einem Tag durch die Normandie An Tag 65 wollten wir es wissen: Unser Ziel war es, unseren bisherigen Tagesrekord von 68 Kilometern, den wir an unserem zweiten Tag in den Niederlanden aufgestellt hatten, zu brechen. Gut ausgeruht und gestärkt durch ein ausgiebiges Frühstück, machten wir uns um 9 Uhr auf den Weg. Die Route führte uns zunächst entlang der malerischen Küste der Normandie, bevor sie ins Landesinnere abbog. Überall waren Flaggen der alliierten Kräfte (Kanada, England, Amerika) sowie die französische Flagge und Fotos von Soldaten aufgehängt. Dies lag daran, dass die Normandie das 80. Jubiläum des D-Days feierte. Der D-Day, am 6. Juni 1944, markierte den Beginn der Befreiung Westeuropas von der Nazi-Herrschaft und war die größte Landungsoperation der Geschichte. Gegen 11:25 Uhr erreichten wir Arromanches-les-Bains. Im Nachhinein hätten wir diesen Ort lieber über die Bundesstraße umfahren sollen, denn es ging steil hinunter in die Stadt und wir mussten unsere Räder die steile Steigung wieder hinauf schieben. Trotz dieser Anstrengung traten wir weiter fleißig in die Pedale und kamen gut voran. Plötzlich hörten wir laute Knallgeräusche, die wir schließlich einem nahegelegenen Schießstand zuschrieben. Wir ließen uns nicht beirren und setzten unseren Weg fort. Eine besondere Herausforderung stellte eine sehr schmale Brücke an einer Schleuse dar. Um diese zu überwinden, musste einer von uns das Fahrrad lenken, während der andere schob, da neben dem Fahrrad kein Platz mehr zum Gehen war. Am Anfang und Ende der Brücke mussten wir die Fahrräder zudem hochtragen, aber gemeinsam meisterten wir auch diese Hürde. Weiter ging es durch kleine Ortschaften, immer wieder bergauf und bergab. Schließlich überquerten wir einen Fluss und machten nach 80,5 Kilometern eine Pause, um unser Abendessen zu kochen. Nachdem wir uns gestärkt hatten, radelten wir noch etwa 5 Kilometer weiter und fanden einen passenden Schlafplatz. Am Ende des Tages konnten wir stolz verkünden: Wir haben unseren neuen Rekord aufgestellt – 85 Kilometer an einem Tag! Und das mit circa 60kg pro Rad. Abenteuer entlang der Normandieküste: Ein Tag voller Überraschungen Am Vormittag von Tag 66 packten wir zusammen und setzten unsere Reise fort. Unser erstes Ziel war Utah Beach, einer der fünf Landungsstrände des D-Days, wo die Alliierten am 6. Juni 1944 landeten. Hier sahen wir mehrere Bunker am Strand und zahlreiche Pferdewagen sowie Reiter, die an die historische Bedeutung des Ortes erinnerten. Auch viele historische Militärfahrzeuge waren aufgrund des D-Day-Jubiläums ausgestellt. Wir fuhren den ganzen Tag entlang der langen Küste der Normandie, genossen die beeindruckende Landschaft und die frische Seeluft. Am späten Nachmittag erreichten wir schließlich Barfleur, ein malerisches Küstendorf. Ein paar Kilometer weiter dachten wir, einen sicheren Schlafplatz gefunden zu haben. Doch plötzlich hörten wir ein Schnauben hinter uns. Als wir uns umdrehten, sahen wir Ziegen auf der Wiese, die wir als Schlafplatz auserkoren hatten. Die Ziegen grasten nur für ein paar Minuten und verschwanden dann spurlos. Da uns

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Von Felsformationen zu Hafenstadt: Unser Trip nach Le Havre über Étretat [#09]

Wir schliefen bis etwa 9:30 Uhr aus und frühstückten gemütlich im Zelt. Beim Herausschieben unserer Räder aus dem Versteck zog sich Nico einen Dorn ein, den er mit einer Pinzette schnell entfernte. Gut gelaunt und mit Musik über unsere Smartphones radelnd, starteten wir den Tag entlang der malerischen Seine. Anfangs führte unser Weg direkt am Ufer entlang, später dann durch charmante Ortschaften. Auf einem Friedhof füllten wir unsere Wasservorräte auf. Weiter ging es auf eine malerische Bundesstraße, die uns mit ihren steilen, weißen Felsen beeindruckte. Bei einem Supermarkt kauften wir Lebensmittel ein und erfrischten unser Wasser mit Zitronenscheiben. Wir radelten weiter auf einem Fahrradweg, der früher eine alte Bahntrasse war. Plötzlich versperrte uns ein quer geparktes Hubfahrzeug den Weg, das gerade bei einem Hausbau eingesetzt wurde. Alle Radfahrer, einschließlich uns, mussten absteigen und vorsichtig um das Fahrzeug herumschieben. Nachdem wir den Engpass gemeistert hatten, setzten wir unseren Weg fort, der uns unter der Pont de Breton hindurchführte. Kurz darauf erblickten wir ein Kriegsdenkmal mit einem in Stein gemeißelten Flugzeug. Auf der anderen Straßenseite entdeckten wir einen Fuß- und Fahrradweg, den wir dann nutzten. Durch den nächsten Ort fahrend, machten wir erneut bei einem Friedhof Halt, um unsere Wasservorräte aufzufüllen. Schließlich erreichten wir einen idyllischen Rastplatz mit Obstwiese und einladenden Bänken mit Tischen. Dort kochten wir unser Essen und genossen die entspannte Atmosphäre. Später bauten wir unser Zelt auf und ließen den Tag in Ruhe ausklingen. Zeckenkampf und Unwetterpause Noch am vorherigen Abend hatten wir mit Zecken zu kämpfen und mittlerweile bereits etwa 40 Stück von unseren Körpern entfernt. Aus diesem Grund frühstückten wir im Zelt, statt wie geplant an den Tischen mit Bänken. Bevor wir mit dem Aufräumen begannen, sprühten wir uns mit Anti-Zecken-und-Mücken-Spray ein, was deutlich half, doch fanden sich dennoch sechs weitere Zecken an unseren Körpern. Dann begann der Anstieg. Innerhalb weniger Kilometer ging es von 30 auf 150 Höhenmeter. Wir kamen der Küste des Ärmelkanals und unserem Ziel, den Elefantenfelsen bei Étretat, immer näher, doch das Wetter wurde zunehmend schlechter. Am grünen Straßenrand einer Allee mit riesigen Bäumen spannten wir eine Plane über unsere Räder und legten uns auf eine andere Plane darunter zwischen die Räder, um den Regen abzuwarten. Der Regen wurde stärker und war deutlich auf der Plane zu hören. Auch nach vier Stunden besserte sich das Wetter nicht, sodass wir einen Schlafsack herausholten, uns damit etwas zudeckten und ein paar Minuten schliefen. Irgendwann, als es bereits dunkel war, wachten wir auf. Es wurde windiger und unangenehmer zwischen den Rädern. Spontan entschieden wir uns, doch das Zelt aufzuschlagen. Das taten wir direkt hinter den Rädern und nutzten diese mit dem provisorischen Unterschlupf als Vorzelt. Die Entscheidung war richtig, denn im Zelt waren wir viel besser vor dem Wetter geschützt. Es dauerte allerdings, bis wir erneut einschlafen konnten, da die Windgeräusche in den Bäumen uns verunsicherten. Abenteuerliche Küstenfahrt in der Normandie Morgens wurden wir vom Lärm der Straße geweckt, an der wir unser Zelt aufgestellt hatten. Kurz nach 7 bauten wir unser Lager ab und fuhren los, ohne in der Nähe zu frühstücken. Stattdessen holten wir uns unser Frühstück beim nächsten Supermarkt, etwa 3 km entfernt. Der Vormittag war noch durchwachsen, doch gegen Mittag kam die Sonne heraus, und es wurde warm. Unsere Solaranlagen konnten endlich wieder genutzt werden, denn unsere Geräte hatten kaum noch Strom. Um 12 Uhr erreichten wir endlich das Meer bei Étretat und genossen den Blick über das Wasser und auf den Elefantenfelsen (Falaise d’Aval). Auf einer Wiese gegenüber des kleinen Museums (Musée du patrimoine d’Étretat) breiteten wir unsere Picknickdecke aus und kochten ein leckeres Mittagessen. Danach radelten wir den Berg hinunter in die Stadt Étretat und erkundeten die Innenstadt mit ihren alten, schönen Häusern, Souvenirläden, Cafés und Restaurants. Es waren viele Touristen aus verschiedenen Ländern unterwegs. Nachdem wir die Stadt verlassen hatten, passierten wir einen Parkplatz, wo viele Autos und Wohnmobile aus den verschiedensten Ländern parkten. Wir radelten weiter und fanden ein schönes Plätzchen am Meer, wo Felsen ins Wasser ragten und nur Angler anzutreffen waren. Dort ruhten wir uns aus und genossen das Rauschen des Meeres. Später erreichten wir einen Ort mit einer netten Kirche gegenüber eines Lost Places, wo wir uns stärkten. Schließlich fanden wir einen Schlafplatz mit Meerblick und beeilten uns mit dem Zeltaufbau, da es wieder zu regnen begann. Erholung und Entdeckungen an der Küste Wir schliefen aus und chillten bis ca. 11:30 Uhr im Zelt. Danach bauten wir langsam das Zelt ab und fuhren gegen 12 Uhr weiter. Anfangs war der Weg noch recht schlecht, wurde aber bald besser und geteert. Größtenteils landeten wir auf der La Route Martime, einem gut ausgebauten Fahrradweg. In einem Vorort von Le Havre kauften wir ein und radelten dann zum Strand von Le Havre, einem Steinstrand. Annkathrin ging mit den Füßen ins Meer, und gemeinsam bauten wir ein Herz aus schwammartigen Steinen. Danach schauten wir uns aus etwas Entfernung den Rummel am Strand an, der ein Riesenrad, ein paar kleine Buden und einen Autoscooter umfasste. Wir radelten weiter, kauften noch restliche Sachen ein und machten uns auf den Weg zu unseren Warmshowers Hosts. Auf dem Weg dorthin mussten wir einen kleinen Pfad nehmen, der sich entlang von Hauszäunen und durch den Wald schlängelte. Kurz vor dem Erreichen des Ziels mussten wir einen steilen Berg hinauffahren. Endlich kamen wir bei den Hosts an, schlugen unser Zelt im Garten auf, aßen gemeinsam und unterhielten uns mit der netten Gastgeberfamilie (Frau, Mann, Tochter und Sohn). Ein Pausentag am Strand Dieser Tag war zum Großteil eintönig: Wir arbeiteten intensiv an unseren Blogartikeln und YouTube-Videos. Das Wetter war ruhig, und wir nutzten die Zeit, um unseren digitalen Content zu pflegen und zu bearbeiten. Abends jedoch nahm der Tag eine spannende Wendung. Unsere Gastgeber luden uns zu einem Strandausflug ein. Sie wollten sich mit Freunden treffen, baden und am Strand zusammen picknicken. Wir fühlten uns wie zwei Jugendliche, die mit ihren Schüleraustausch-Eltern unterwegs sind. Der Ausflug war eine willkommene Abwechslung und brachte uns frische Energie. Allerdings verstanden wir die Sprache nicht so richtig, da fast

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Pedal Power: Unsere Reise von Paris nach Rouen auf zwei Rädern [#08]

Wir schliefen im Gästezimmer aus, arbeiteten noch etwas und frühstückten. Gegen 12 Uhr informierten wir unseren Gastgeber per Textnachricht (wir hatten ihn am Morgen nicht gesehen, weil er arbeiten war), dass wir jetzt losgingen, bedankten uns für das Vertrauen und radelten weiter. Der Weg führte uns in die Richtung unseres nächsten Warmshowers-Hosts. Auf dem Weg sahen wir viele Graffitis, nicht nur das unlesbare typografische Gekritzel, sondern auch beeindruckende Porträts von Menschen. Wir machten bei einem Shoppingcenter Halt, um nach einer neuen Powerbank für Nico zu schauen, und fanden eine mit 20.000 mAh für 30 €. Danach stoppten wir bei einem Supermarkt und aßen etwas. Gegen 19:30 Uhr kamen wir bei unseren zweiten Hosts an. Gemeinsam tranken wir ein Bier, genossen das leckere, von den Hosts selbst gekochte vegane Essen mit gelber Zucchini aus dem eigenen Garten und bekamen zum Abschluss noch ein veganes Eis. Die Hosts zeigten uns alles, da wir am Folgetag alleine im Haus sein würden. Wir unterhielten uns viel und arbeiteten abends noch ein wenig, bevor wir schließlich schlafen gingen. Ein produktiver Pausentag Wir schliefen aus, frühstückten gemütlich und setzten uns dann an unsere Laptops, um an unseren Blogbeiträgen und der Website zu arbeiten. Ein komplexes Problem mit dem Websitesystem, das uns schon in Luxemburg beschäftigte, löste Nico nach ungefähr zwei Stunden. Danach widmeten wir uns den Videos: Annkathrin schnitt das Paris-Video, während Nico am Niederlande-Belgien-Video weiterarbeitete. Mittags kochte Annkathrin, und den Rest des Essens teilten wir später mit unseren Hosts. Am Nachmittag schauten wir uns gemeinsam mit den Hosts in der Nähe ihres Grundstücks den olympischen Fackellauf an und gingen anschließend einkaufen. Zum Abendessen kochten wir für unsere Hosts und genossen eine gemeinsame Mahlzeit. Danach besuchten wir zusammen die Feier für die olympische Flamme, wo französische und englische Musik gespielt wurde. Eine beeindruckende Drohnenshow und ein wunderschönes Feuerwerk rundeten den Abend ab, an dem ca. 13.000 Menschen teilnahmen. Zurück bei den Hosts duschten wir und schliefen gegen 1:30 Uhr ein. Entlang der Seine Gegen 7:30 Uhr standen wir auf, packten unsere Sachen zusammen und frühstückten mit unseren Hosts. Danach setzten wir unsere Reise mit dem Rad fort, in Richtung der Seine. Auf dem Weg mussten wir ein Hindernis meistern: eine Treppe, die wir hinunterschieben mussten. Wir hatten einen Umweg zur Komoot-Route genommen und wollten nicht wieder umkehren. Es erforderte etwas Geduld, aber gemeinsam meisterten wir diese Herausforderung schnell. Wenige Minuten später kamen wir an der Seine an. Der Fahrradweg an der Seine war landschaftlich sehr schön und nicht so steil. Wir radelten ein paar Meter direkt an der Seine entlang, bevor wir eine Pause in einem Park einlegten und etwas aßen. Wir radelten weiter auf einem schmalen Fahrradweg und machten eine Pause an der Seine, um unsere Füße im Wasser zu kühlen. Es tröpfelte etwas, und wir radelten weiter. Zwischendurch begegneten wir ein paar Franzosen, mit denen wir uns kurz unterhielten, und machten erneut eine Pause in einem Park. Bei einem Supermarkt machten wir Halt und aßen etwas. Danach fuhren wir einen steilen Berg hoch, wobei wir zum Teil gemeinsam ein Fahrrad schieben mussten. Oben angekommen, genossen wir die tolle Aussicht und entspannten in unseren Campingstühlen. Später bauten wir unser Zelt auf und genossen die ruhige und warme Nacht. Pause am Wasser und die Suche nach Ruhe Wir schliefen wieder aus, räumten das Zelt aus, bürsteten unsere Haare, machten uns einen Zopf, bauten das Zelt ab, frühstückten auf der Zeltplane, verstauten alles auf den Rädern, cremten uns mit Sonnencreme ein und fuhren weiter. Durch malerische Wald- und Feldwege führte unser Weg. Die Temperaturen stiegen schon am Morgen auf fast 30°C an. Zwischendurch hielten wir an Friedhöfen, um unsere Trinkwasservorräte aufzufüllen. Nach wenigen Kilometern stießen wir auf ein faszinierendes Haus, das halb ins Wasser gebaut war. Da keine Absperrungen, Zäune oder ähnliches vorhanden waren, erkundeten wir es neugierig. Auf der einen Hälfte des Hauses war der Fluss, auf der anderen eine Betonebene. Zwei Treppen führten hinunter ins Wasser. Spontan entschieden wir uns, hier eine längere Pause einzulegen. Wir stellten unsere Fahrräder hinter das Haus, wo sie niemanden störten, bauten unsere Campingstühle auf und tauchten unsere Füße ins erfrischende Wasser. Es war nicht kalt, aber auch nicht warm – genau richtig für eine kleine Abkühlung. Wir packten unsere Laptops aus den Taschen und arbeiteten an unseren Videos weiter. Annkathrin nutzte die Gelegenheit, ihre Füße ins Wasser zu halten und ihre Unterwäsche zu waschen. Danach kochten wir ein leckeres Mittagessen. Zwischendurch kamen ein paar neugierige Leute vorbei, die von dem Haus genauso begeistert waren wie wir, verschwanden aber nach einigen Minuten wieder. Nachdem wir uns gestärkt und erholt hatten, setzten wir unsere Fahrt fort. Wenige Kilometer weiter fanden wir einen idyllischen Rastplatz, wo wir den Rest des Abends verbringen wollten – zumindest dachten wir das. Nach etwa einer Stunde tauchte eine Gruppe junger Männer auf, die laut redend und mit zwei Grills bewaffnet anfingen zu grillen. Der Lärm und der herumfliegende Müll machten uns das Verweilen dort unmöglich. Trotz unserer Hoffnung, dass sie bald verschwinden würden, hielten wir es noch etwa 1,5 Stunden aus, bevor wir uns entschieden, weiterzufahren. Es war bereits 21:20 Uhr und der Sonnenuntergang tauchte die Landschaft in ein atemberaubendes Licht. Etwa 2,5 km weiter entdeckten wir eine große Wiese direkt an der Seine, die uns endlich die ersehnte Ruhe bot. Hier konnten wir unser Zelt aufschlagen und die friedliche Atmosphäre genießen. An diesem Abend, in der Nacht und auch am nächsten Morgen störte uns niemand, sodass wir gut schlafen und ausgeruht in den nächsten Tag starten konnten. Entlang der Seine nach Rouen Nach dem Frühstück und dem Zeltabbau starteten wir um 10 Uhr bei angenehmen 19°C in den Tag. Anfangs noch mit unseren Fleecejacken fuhren wir weiter in Richtung Rouen, radelten dabei viele Kilometer entlang der Seine. An einer Stelle standen wir vor der Wahl, einen steilen Berg mit einem schmalen Weg hinaufzuradeln oder lieber unten an der Seine entlangzufahren, wo die Steigung geringer, aber der Weg doppelt so lang war. Wir entschieden uns für den längeren Weg. An einer Kreuzung sollten wir rechts

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Pedal to Paris 2024: Mit dem Fahrrad zur Olympiastadt [#07]

Gegen 9:30 Uhr radelten wir weiter in Richtung Paris. Es folgten einige steile Berge und Feldwege, die aussahen wie Rasen, über den ein Traktor ein oder zweimal gefahren war. Zum Teil waren die Wege sehr matschig. Besonders ein Abschnitt im Wald war extrem matschig mit großen Pfützen. Nico baute sich eine Brücke aus Stöcken, um hinüberzukommen. Gegen Mittag kochten wir Spaghetti in einem alten Waschhaus, das wahrscheinlich Teil eines Brunnens in einem verlassenen Haus war. Kurz bevor wir am Kanal entlangfuhren, wo wir uns bessere geteerte Wege erhofften, kauften wir in Dormans ein. Danach ging es zum Kanal. Anfangs war der Weg geteert, aber bald fanden wir uns wieder auf Graswegen und matschigen Stellen. Unsere Hoffnung auf gute Wege am Kanal verwandelte sich in Unmut. An einer Stelle stießen wir auf das nächste Hindernis: eine Schranke mit Zahlenschloss und wenig Platz an der Seite für unsere Räder. Daran schoben wir vorbei. Wir radelten noch etwas weiter und fanden schließlich gegen 19:00 Uhr einen geeigneten Schlafplatz. An Tag 44 begannen wir damit, das Zelt abzubauen und ließen die Außenplane in der Sonne trocknen. Währenddessen frühstückten wir und putzten erneut unsere Fahrräder, die vom gestrigen Weg wieder schmutzig geworden waren. Gegen 11:30 Uhr radelten wir los und fuhren einen steilen Berg hinauf. Kurz danach hörte sich Annkathrins Fahrrad komisch an. Sie versuchte, die Ursache selbst zu finden, hatte jedoch keinen Erfolg. Nico war bereits im nächsten Ort angekommen, sodass Annkathrin den Berg hinunter ins Dorf zu ihm schob. Nachdem sie alle Taschen vom Fahrrad genommen hatte, erkannte Nico schnell, dass das Schutzblech verbogen war. Wir richteten es, machten eine Testfahrt und danach funktionierte alles wieder. Mit den Taschen wieder am Fahrrad setzten wir unsere Reise fort. Beim nächsten Friedhof füllten wir erneut unsere Trinkflaschen auf. Wir kamen an einem Pizzaautomaten vorbei, neben dem auch ein Getränkeautomat stand, der jedoch keine Getränke mehr hatte. Da die Pizzen nicht vegan waren, kauften wir nichts, beobachteten aber, wie andere Leute ihre fertigen Pizzen aus dem Automaten holten. Weiter radelten wir entlang vieler Weinberge und kamen an zahlreichen Weinpressen vorbei. In Chateau-Thierry hatte ein Laden geöffnet, wo wir China-Nudeln und etwas zu trinken kauften. Ein paar Orte weiter entdeckten wir einen Baguette-Automaten, wo wir für 1,10 € ein Baguette kauften. Da das Baguette ohne Tüte aus dem Automaten kam, bastelten wir uns eine große Tüte aus zwei kleinen blauen Mülltüten. Wir radelten noch etwas weiter, stießen auf einen Rastplatz, kochten China-Nudeln, genossen die Aussicht und schlugen später unser Zelt auf. Auf dem Rastplatz waren mehrere Parteien mit Autos und Kindern. Je später es wurde, desto mehr wunderten wir uns, warum die Leute ohne Camper oder Zelt noch vor Ort blieben. Schließlich suchten wir online nach einer Antwort und erfuhren, dass der 14. Juli der Nationalfeiertag in Frankreich ist, der an den Sturm auf die Bastille im Jahr 1789 erinnert und mit Feuerwerken gefeiert wird. Kurz darauf hörten wir aus mehreren Richtungen Knallen – es war das Feuerwerk, auf das die Leute gewartet hatten. Ein Feuerwerk konnten wir sogar beobachten, als wir im Zelt saßen. Die Leute verschwanden danach gegen 23:30 Uhr, und wir fanden endlich unsere Ruhe. Landmaschinen, Weinpressen und steile Anstiege: Ein Tag auf zwei Rädern Am Morgen wurden wir von Landmaschinen geweckt. Wir blieben diesmal etwas länger im Zelt liegen und frühstückten dort auch – es gab die am Vortag gekauften Baguettes mit Erdbeermarmelade. Danach machten wir uns auf den Weg und radelten einen steilen Berg hinauf. Am Straßenrand sahen wir wieder eine Weinpresse. Kurz darauf machte Annkathrins Fahrrad komische Geräusche. Sie versuchte zuerst selbst, die Ursache zu finden, fand sie aber nicht. Nico war schon im nächsten Ort, sodass Annkathrin ihr Fahrrad den Berg zu ihm hinunterschob. Bei Nico angekommen, nahm Annkathrin alle Taschen vom Hinterrad ab. Nico bemerkte, dass das Schutzblech etwas verbogen war, und richtete es. Nach einer Probefahrt, bei der alles wieder normal klang, befestigte Annkathrin die Taschen wieder am Fahrrad, und es ging weiter. Am nächsten Friedhof füllten wir unsere Wasservorräte auf. Wir radelten an vielen Weinbergen vorbei und sahen zahlreiche Weinpressen sowie eine alte Maschine, die zum Weinanbau genutzt wurde. Wir kauften wieder Lebensmittel ein, aber scheinbar hatten wir diese nicht gut genug an Annkathrins Fahrrad befestigt, da sie bei einem unebenen Weg auf die Straße fielen. Annkathrin konnte sich und das Fahrrad schnell retten, und Nico reagierte blitzschnell, um die Essenstüte zu retten, bevor ein LKW vorbeifuhr. In Meaux schauten wir uns ein paar Sehenswürdigkeiten an. Um nach Meaux zu gelangen, mussten wir eine stark befahrene Straße mit einem steilen Anstieg nehmen, was recht gefährlich war. Ein netter Franzose erklärte uns, dass es keine Alternativwege gäbe, um nach Paris zu gelangen – wir müssten die stark befahrene Straße nehmen. Ein Stück fuhren wir an einem Fluss entlang, wo der Weg gut war. Unsere Schlafplatzsuche dauerte sehr lange, und gegen 23 Uhr hatten wir endlich unser Zelt aufgestellt. Der Schlafplatz war zwar nicht ideal, aber in Ordnung. Vom Kanal bis zum Eiffelturm: Unser erster Tag in Paris Gegen 8 Uhr bauten wir das Zelt ab und radelten zunächst durch einige kleine Dörfer. Dann gelangten wir an einen Kanal mit einem geteerten Fahrradweg. Wir staunten über die Qualität des Weges, fanden es aber etwas nervig, dass er ständig hoch und runter ging. Unterwegs trafen wir einen interessanten Mann mit einem selbstgebauten Fahrradwohnwagen, der auf seiner ersten Testtour war. Wir unterhielten uns eine Weile mit ihm und tauschten unsere YouTube-Namen aus. Vor einem Park wurde der Fahrradweg kurz schlechter. Unser erster Eindruck von Paris: viele Obdachlose, die oft in Zelten am Kanal schlafen, recht viel Müll, gekoppelt mit wundervollen prächtigen Bauten. Es gab viele Geschäfte und Läden sowie gut ausgebaute Fahrradwege direkt in der Stadt. Der Verkehr war chaotisch und lebendig. Wir radelten zum Eiffelturm, zum Arc de Triomphe und zum Louvre. Überall waren viele Menschen unterwegs, und vieles war wegen der Vorbereitungen für die Olympischen Spiele abgesperrt. Nach dem Sightseeing kauften wir noch etwas ein und fuhren müde zu unserem ersten Warmshowers-Host. Unser Gastgeber trug unsere Räder netterweise

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Bonjour France: Mit dem Fahrrad über die Grenze [#06]

Kurz nach der Grenze hörte der Bahntrassen-Radweg abrupt auf. Der erste Hügel ließ nicht lange auf sich warten, und wir mussten mühsam in unseren ersten Gängen hinaufstrampeln. Auf dem Weg füllten wir unsere Wasserflaschen an Wasserhähnen auf Friedhöfen auf – ein Geheimtipp unter Radreisenden, besonders wenn der nächste Supermarkt zu weit entfernt ist oder die Geschäfte geschlossen sind. Friedhöfe bieten oft trinkbares Leitungswasser. Zwischendurch endeten die Fahrradwege ähnlich wie in Belgien plötzlich, und wir fanden uns auf Landstraßen zwischen schnell fahrenden PKWs und tonnenschweren LKWs wieder. Annkathrin sah sogar, wie ein Auto auf der Gegenfahrbahn ein Autoteil verlor. Wir fuhren weitere 14,9 Kilometer von der Grenze entfernt, bis wir einen geeigneten Platz fanden, um unser Zelt aufzuschlagen. Doch wir warteten bis zur Dämmerung mit dem Zeltaufbau und nutzten die Zeit auf unseren Campingstühlen, um an unseren Smartphones ein YouTube-Shortvideo und mehrere Blogbeiträge zu bearbeiten. Ein Tag voller Höhen und Tiefen Am Tag danach schliefen wir bis ungefähr 9:15 Uhr aus. Die Vögel zwitscherten wieder voll motiviert, eine Krähe krächzte oben im Baum und ein paar Fahrzeuge rauschten auf der Straße in der Nähe vorbei. Die Sonne war auch schon da und schien durch die ganzen Blätter der Bäume, denn es sollte ein warmer Tag werden. Diesen gingen wir ruhig an. Bevor wir uns daran machten, das Zelt abzubauen, bauten wir erstmal die Campingstühle wieder auf und aßen etwas zum Frühstück. Dann ging es weiter. An Tag 39 brachten wir entspannte 26,4 Kilometer hinter uns. Es war heute mit bis zu 33,6 °C etwas wärmer, deshalb mussten wir viel trinken und zwischendurch Pause machen. Gegen Mittag hatten wir mit einigen Höhenmetern zu kämpfen, mussten ein paar steile Berge hinaufschieben und wurden mit tollen Aussichten belohnt. Um 14:15 Uhr machten wir an einer Kirche in einem Dorf Halt, um uns im Schatten der großen Bäume auszuruhen. Zu unserer Begeisterung fanden wir mehrere Steckdosen, die an der Außenseite der Kirche angebracht waren, und nutzten die Gelegenheit, um unsere Powerbanks nachzuladen. Wir nutzten die Zeit auch, um unsere Laptops auszupacken, einen Blogbeitrag zu erstellen und an einem YouTube-Video zu arbeiten. Auf unseren Smartphones hatten wir gesehen, dass uns gegen 19 Uhr ein Gewitter erreichen sollte, deshalb fuhren wir gegen 16:30 weiter und schauten nebenbei schon mal nach passenden Unterständen. Gegen 17:25 Uhr füllten wir erneut unsere Wasservorräte auf einem Friedhof auf. Plötzlich landeten wir am Ardennes-Kanal. Der Ardennes-Kanal ist ein beeindruckendes Gewässer, das sich durch die hügelige Landschaft der Ardennen schlängelt und ein beliebtes Ziel für Radfahrer und Wanderer ist. Das freute uns sehr, da wir es neben dem Kanal angenehm zu fahren hatten: die Wege waren geteert und es gab keine starken Steigungen. Nähe des Kanals fanden wir schnell einen passenden Unterstand – eine Art Garage, die mal angefangen wurde und nie zu Ende gebaut wurde und wahrscheinlich schon wenige Jahre so dort stand, denn das kleine Grundstück war ziemlichmi zugewuchert. Der Garagenrohbau hatte zwei ganze und eine halbe Wand sowie ein Metalldach. Hier schoben wir unsere Fahrräder in die Ecke, wo eine ganze und die halbe Wand aufeinandertrafen, und kochten uns etwas Leckeres zu essen. Erst gab es Spaghetti mit Tomatensauce und dann gönnten wir uns noch jeweils einen Pappbecher Chinanudeln. Währenddessen schütteten die Wolken draußen öfter mal einige Regenschauer ab. Das Dach hielt dicht und wir blieben trocken. Am Ardennes-Kanal entlang Morgens radelten wir nach einem kurzen Frühstück weiter. Anfangs regnete es noch etwas, dann kam die Sonne wieder heraus, und das anfangs immer mal wieder im Wechsel. Wir radelten knapp 40 km am Ardennes-Kanal entlang. In Nouvion-sur-Meuse kauften wir ein und kamen kurz danach mit einem anderen Radreisenden ins Gespräch. Dieser kam aus Paris und wollte nach Luxemburg City radeln. Er berichtete auch, dass er bereits einmal für achtzehn Tage den Jakobsweg entlang geradelt war. Der Radreisende konnte allerdings wenig Englisch und sonst nur Französisch, was die Kommunikation etwas erschwerte. Am Ardennes-Kanal fuhren wir an diversen Schleusen vorbei, die teilweise nur wenige hundert Meter voneinander entfernt waren. Auf dem Fahrradweg neben dem Kanal mussten wir plötzlich halten, weil ein Baum umgekippt und den Weg versperrt hatte. Drei Kinder versuchten bereits, diesen mithilfe einer Multifunktionsschaufel mit Säge kleinzusägen. Wir halfen ihnen dann, indem Nico unsere Säge herausholte und den etwa zehn Zentimeter dicken Baum mühelos durchsägte. Die beiden Jungs zogen anschließend die beiden Baumhälften an den Wegesrand und der Rest half dabei, die Äste an den Wegesrand zu legen. Die Kinder sprachen kein Englisch und trotzdem haben wir gemeinsam die Herausforderung gemeistert. Kurze Zeit später fanden wir ein Bootswrack an dem Ort, wo früher einmal La Porte Hachan war, eine historische Schleuse am Kanal. Dann radelten wir noch etwas durch eine Stadt und füllten unsere Trinkvorräte auf einem Friedhof bei einer charmanten Kirche in Tagnon auf. Kurz bevor wir die 58,4 km voll machten, begannen wir auf Schlafplatzsuche zu gehen. Wir fanden zuerst zwar einen Platz, entschieden uns dann aber aus bestimmten Gründen weiterzuziehen. Kurze Zeit später erblickten wir einen wunderschönen Garten mit Gänsen, Hühnern und einem Teich. Ein Ehepaar (zwischen 50 und 60) und deren Sohn (vermutlich Anfang/Mitte 20) waren gerade dort und fragten, ob sie uns helfen könnten. Das Ehepaar konnte kein Englisch, aber deren Sohn konnte etwas übersetzen. Wir antworteten, dass wir auf der Suche nach einem Schlafplatz sind, wo wir unser Zelt aufschlagen könnten. Voller Begeisterung boten sie uns an, das Zelt auf einem frei wählbaren Ort auf deren Grundstück zu errichten. Wir kamen auch noch ein wenig ins Gespräch und dann verabschiedeten wir uns mit “bonne nuit.” Morgens, an Tag 41, standen wir gegen 9 Uhr auf. Wir packten langsam alles zusammen und ließen die Außen- und Bodenplane in der Sonne trocknen. Danach fuhren wir zur Bäckerei (hier “Boulangerie” genannt) und kauften uns ein französisches Baguette. Wir machten Halt an der Kirche im Ort, aßen das Baguette mit der restlichen Marmelade und putzten unsere Zähne. Plötzlich bemerkte Nico ein Ei im Gras vor einem Baum bei der Kirche. Vorsichtig hob er es mit einem Küchenhandtuch auf und legte es abseits des Weges. Wir vermuteten, dass

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Viele Höhenmeter durch Belgien [#05]

Am nächsten Tag setzten wir unsere Reise auf dem Vennbahnradweg fort. Die Strecke führte uns über zahlreiche Brücken, die meist über kleine Bäche spannten, und sogar durch einen kurzen Tunnel, der uns direkt durch den Berg hindurchleitete. Während wir in die Pedale traten und die frische Luft genossen, stellten wir plötzlich fest, dass wir für eine kurze Zeit wieder in Deutschland gelandet waren. Dies bemerkten wir jedoch nur zufällig, als uns ein deutsches Ortsschild ins Auge fiel. Es war ein merkwürdiges Gefühl, so unvermittelt die Grenze zu überqueren, ohne es direkt zu bemerken. Schon nach kurzer Zeit befanden wir uns wieder in Belgien und radelten weiter durch ruhige Orte wie Auel. Die Landschaft war idyllisch; von den Anhöhen aus konnten wir weite Felder und dichte Wälder sehen. Die Umgebung bot eine angenehme Abwechslung und ließ uns die Anstrengung der Strecke fast vergessen. Am Nachmittag erreichten wir schließlich die Grenze zu Luxemburg. Erstaunlich, dass wir an Tag 30 schon in unserem vierten Land waren. Wenige Kilometer hinter der Grenze fanden wir einen ruhigen Ort und kochten uns ein leckeres Abendessen: gebratene Maiskolben, vegane Nuggets und Nudeln mit Ratatouille-Soße. Kurz bevor es zu dämmern begann, schlugen wir das Zelt auf. Die anstrengenden Steigungen der Berge hatten uns viel abverlangt, und wir waren erschöpft, als wir unser Tagesziel erreichten. Müde und ausgelaugt krochen wir später in unsere Schlafsäcke, dankbar für die wohlverdiente Ruhe nach einem Tag voller Erlebnisse und Anstrengungen. Das Einschlafen fiel uns daher nicht schwer. Kilometerrekord und nächtliche Besucher Tags darauf ließen wir wieder einige Höhenmeter hinter uns. Die Strecke verlangte uns erneut einiges ab, doch wir genossen die Herausforderung und die Ausblicke, die uns die Höhen boten. Mitten auf einer besonders steilen Passage verschaltete sich Annkathrin einmal, wodurch die Kette vom Ritzel sprang. Wir mussten kurz anhalten und die Kette wieder einhaken. Es war eine kleine Panne, die uns jedoch nicht lange aufhielt und uns nur daran erinnerte, wie wichtig es ist, immer aufmerksam zu sein. Am Nachmittag knackten wir schließlich die 1.000-Kilometer-Marke, die wir seit Beginn unserer Reise zurückgelegt hatten. Es war ein stolzer Moment, den wir gebührend feierten und auf Foto & Video festhielten. Auf unserem Weg kamen wir an einem alten Wasserturm vorbei, der majestätisch in den Himmel ragte. Kurz darauf fanden wir einen abgelegenen Schlafplatz für die Nacht. Es war ein ruhiger Ort, perfekt, um unser Zelt aufzuschlagen und die Ruhe der Natur zu genießen. Nach einem anstrengenden Tag fielen wir müde in unsere Schlafsäcke. Da wir über Warmshowers von den Hosts, bei denen wir angefragt hatten, keine Reaktionen oder nur Absagen erhalten hatten, buchten wir ein Appartement für zwei Nächte in Luxemburg (Stadt). In der Nacht hörten wir nur ein paar Rehe bellen, ein eigenartiges Geräusch, das uns zunächst aufhorchen ließ, aber bald beruhigte. Es erinnerte uns daran, wie nah wir der Natur waren und wie besonders diese Erfahrung auf unserer Fahrradtour wirklich war. Schweißtreibende Anstiege und ein erholsamer Campingplatz Tags darauf ging es wieder einige Berge hinauf. Ein besonders steiler Anstieg zwang uns, wieder abzusteigen und unsere Räder zu schieben. Nachdem wir den Anstieg gemeistert hatten, fuhren wir weiter durch Diekirch. Die charmante Stadt bot eine willkommene Abwechslung. Wir nutzten die Gelegenheit, um unsere Vorräte aufzustocken. Unser Ziel für den Tag war ein Campingplatz, den wir nach einer weiteren Fahrt erreichten. Einkaufsfrust und teure Pommes Am nächsten Tag setzten wir unsere Fahrradtour fort und passierten dabei eine imposante Burgruine, die leider nicht zugänglich war. Trotzdem genossen wir den Anblick der alten Gemäuer, die sich majestätisch über der Landschaft erhoben. Unser nächstes Ziel war, einige Einkäufe zu erledigen. Wir besuchten mehrere Geschäfte auf der Suche nach einer Gasflasche, einem Campingadapter, Klebstoff und Zurrgummis für unsere Gepäckträger. Leider konnten wir außer dem Klebstoff nichts finden, da uns die Preise für die anderen Gegenstände zu hoch waren. Der Hunger trieb uns später zu einer Fastfood-Kette, wo wir wahrscheinlich die teuersten Pommes unseres Lebens aßen. Nach dem Essen ärgerten wir uns ein wenig über die Ausgabe, aber wir nahmen es mit Humor und versprachen uns, beim nächsten Mal sorgfältiger zu wählen. Für die Nacht fanden wir schließlich ein ruhiges Plätzchen zum Schlafen. Es war ein abgelegener Ort, fernab von Straßenlärm und anderen Störungen. Erlebnisse in Luxemburg Stadt: Fahrstuhl und Erkundungen Wir erreichten Luxemburg Stadt und wurden sofort von ihrer Schönheit beeindruckt. Ein Highlight war der kostenlose Panoramafahrstuhl, den wir mit unseren Rädern benutzten und der uns einen atemberaubenden Ausblick über die Stadt bot. Während wir die Stadt durchquerten, entschieden wir uns, eine neue Action Cam zu kaufen, um unsere Abenteuer festzuhalten. Wir waren schon seit Wochen auf der Suche nach einer bestimmten Action Cam als Zweitkamera, doch bisher hatten wir sie in keinem Elektronikgeschäft finden können. In Luxemburg Stadt entdeckten wir die neueste Version dieser Kamera, komplett mit dem Zubehör, das wir uns ausgesucht hatten. Obwohl sie etwa 100€ teurer war als das Vorgängermodell, fiel uns die Entscheidung leicht und wir kauften sie. Wir hatten nämlich schon befürchtet, weiterhin danach suchen zu müssen oder sie online zu bestellen und dann an eine Packstation in Frankreich liefern zu lassen. Am Abend packten wir die Kamera im Apartment aus, machten sie startbereit und probierten sie gleich aus. Im Apartment nutzten wir auch die Gelegenheit, um unsere Wäsche zu waschen und uns zu duschen. Nico ordnete einige Videodateien an, während Annkathrin für ihren Arbeitgeber tätig war. Anschließend, nachdem Annkathrin ihren Blogbeitrag geschrieben hatte, bereiteten wir gemeinsam unser Abendessen zu. Am nächsten Tag begannen wir nach einem ausgiebigen Frühstück mit unserer Arbeit und setzten diese bis zum Mittag fort. Danach erkundeten wir die Stadt ohne unsere Räder und nutzten den kostenlosen öffentlichen Nahverkehr. Zum Mittagessen kehrten wir in ein veganes Restaurant ein. Ohne Reservierung durften wir uns direkt hinsetzen und einen QR-Code scannen, der uns zur Speisekarte führte und mit unserer Tischnummer verknüpft war. Über unsere Smartphones konnten wir passende Gerichte auswählen und direkt bestellen, ohne Registrierung oder sonstige Hürden. Wir entschieden uns für pink gefärbte Burger mit Pommes und Salat. Die moderne Art der Bestellaufnahme beeindruckte uns sehr: Der Kellner

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Abenteuerliche Fahrt durch Belgien [#04]

Am 26. Tag unserer Reise tauchten wir richtig in Belgien ein. Der “Sint Pietersberg” war der erste beeindruckende Berg, den wir auf dieser Tour erblickten. Noch ahnten wir nicht, welche Herausforderungen die nächsten Tage für uns bereithalten würden. Nach den flachen Landschaften und den großartigen Radwegen in den Niederlanden waren wir an eine gewisse Bequemlichkeit gewöhnt. In Belgien sah das ganz anders aus. Mal fuhren wir auf einem schmalen Radstreifen entlang der Landstraße, mal mussten wir auf den Gehweg ausweichen, und manchmal hörte der Radweg einfach auf, sodass wir improvisieren mussten. Wir näherten uns Lüttich, die Zeit verging und es wurde immer später, doch unsere Motivation trieb uns weiter. Ab 18 Uhr fuhren wir durch diese lebendige Großstadt. Eigentlich hatten wir hier eine Zusage von einem Warmshowers-Host, doch dieser hatte kurzfristig abgesagt und unsere anderen Anfragen blieben unbeantwortet. Uns war also klar, dass wir Lüttich komplett durchqueren mussten. Entlang des Albertkanals führte unser Weg uns in die Innenstadt, wo wir uns kurz umsahen. Dann überquerten wir den Kanal Richtung Osten und wurden sofort von den steilen Anstiegen überrascht. Solche Berge hatten wir nicht erwartet. Es ging steil bergauf und wieder hinab, manchmal mussten wir sogar schieben. Zum Glück hatten wir ausreichend Wasser dabei, denn die Anstrengung war enorm. Nach einigen Stunden des Kämpfens mit den Höhenmetern fanden wir zufällig ein verlassenes Grundstück mit einem Lost-Place-Gebäude darauf. Es schien ein perfekter Ort für die Nacht zu sein, vor allem, weil die meisten Leute das Fußballspiel der Europameisterschaft verfolgten und am nächsten Tag zur Arbeit oder Schule mussten. Hier konnten wir endlich zur Ruhe kommen und uns auf die nächsten Abenteuer vorbereiten. Ungeplante Hitze: Wie wir Zuflucht auf einem Campingplatz fanden Wir fanden den Ort auf dem verlassenen Gelände so ideal, dass wir planten, dort einen Pausentag einzulegen. Doch ab Mittag wurde es extrem heiß. Die Temperaturen im Zelt stiegen weit über 30 Grad Celsius (gemessen mit unserem Hygrometer), was die Situation ziemlich anstrengend machte. Ein positiver Aspekt war jedoch, dass unsere Solaranlagen bei dieser Sonnenstärke hervorragend arbeiteten und unsere Powerbanks gut nachluden. Unser Wasservorrat ging jedoch zur Neige, sodass wir uns am frühen Nachmittag entschieden, weiterzuziehen. Der nächste Supermarkt war nur etwa 3 km entfernt. Nach einem kurzen Halt dort, um unsere Vorräte aufzufüllen, fuhren wir weitere 3 km, um spontan auf einem Campingplatz einzuchecken. Dieser lag in der Nähe eines wunderschönen Schlosses, das wohl als eine Art Jugendherberge diente. Am Empfang des Campingplatzes trafen wir auf Deutsche mit Wohnmobilen, unter anderem aus Hannover. Obwohl der Herr am Empfang kein Deutsch und nicht so gut Englisch sprach, verlief der Check-in schnell und einfach. Er wies uns persönlich einen ruhigen Zeltplatz zu. Zur Übernachtung gehörte auch ein kostenfreier Besuch im Freibad hinter dem Campingplatz, aber dieses war an dem Tag zu überfüllt. Die Ardennen erreichen Am 28. Tag schliefen wir entspannt aus – daran hatten wir uns auf dieser Reise gewöhnt. Gegen 10:30 Uhr, nachdem wir alles zusammengebaut, auf den Fahrrädern verstaut und gefrühstückt hatten, ging es weiter. Wir stellten uns auf weitere Höhenmeter ein, die uns mit Sicherheit erwarteten. Doch diese Herausforderungen nahmen wir an, schließlich wollten wir daran wachsen, da uns im Laufe der nächsten Monate noch viel größere Berge erwarteten. Im Laufe des Tages kämpften wir uns bis auf 580 Meter über dem Meeresspiegel. Das Beste daran war der Ausblick über die ganzen Täler und Dörfer sowie die Abfahrten, die wir mit Vorsicht genossen – insbesondere nach Annkathrins Sturz in den Niederlanden. Schließlich erreichten wir die Berge Ostbelgiens, genauer gesagt die Ardennen. Die Ardennen sind ein dicht bewaldetes Hochland, das sich über Teile Belgiens, Luxemburgs und Frankreichs erstreckt. Bekannt für ihre steilen Hänge und tiefen Täler, bieten die Ardennen spektakuläre Landschaften und sind ein beliebtes Ziel für Outdoor-Aktivitäten wie Wandern, Radfahren und Klettern. Die Region ist auch historisch bedeutsam, insbesondere durch die Ardennenoffensive im Zweiten Weltkrieg. Als wir auf der Straße bei Fischvenn fuhren, überholten uns zahlreiche Mofas und Motorroller. Wir vermuteten, dass sie an einer Rallye teilnahmen. Von historischen und aufpolierten bis hin zu modernen motorisierten Kleinkrafträdern – die Vielfalt war beeindruckend. Diese Fahrzeuge begegneten uns auch einige Kilometer weiter, als wir die Aussicht am Staudamm von Robertville genossen. Der Staudamm von Robertville ist ein beeindruckendes Bauwerk, das den Fluss Warche staut und den See von Robertville bildet. Der Stausee dient nicht nur der Wasserversorgung, sondern ist auch ein beliebtes Ausflugsziel für Naturliebhaber. Auf dem Vennbahnradweg An Tag 29 landeten wir plötzlich auf dem Vennbahnradweg. Der Vennbahnradweg ist ein beeindruckender, etwa 125 Kilometer langer Fahrradweg, der entlang einer ehemaligen Eisenbahnstrecke von Aachen in Deutschland bis nach Troisvierges in Luxemburg verläuft. Er bietet eine einzigartige Kombination aus flachen Wegen und malerischen Landschaften, ideal für Radfahrer. Die Wege verbesserten sich schlagartig und es ging oft bergab – eine Erleichterung, nachdem wir Tage und Stunden mit den Bergen in Nordost-Belgien gekämpft hatten. An einem Supermarkt füllten wir noch kurz unsere Vorräte auf und hatten ein mulmiges Gefühl. Es sollte nämlich ab 22 oder 23 Uhr gewittern und das kann im Zelt entweder ziemlich gefährlich werden oder sehr nass. Nico fragte deshalb in einer Fahrradgruppe auf Telegram nach Rat und bekam schnell passende Antworten. Unser Ziel stand fest: eine Grillhütte, die uns als Schutzhütte dienen sollte. Auf den Bildern im Internet war zu sehen, dass sie groß genug war, damit unser Zelt hineinpasst. So fuhren wir weiter auf dem Vennbahnradweg und erreichten schließlich die Hütte. Wir schauten uns um und waren begeistert. Doch es war auch zu lesen, dass das Objekt zu mieten war, und wir wollten keinen Ärger einhandeln. Im Internet fanden wir eine Telefonnummer und riefen an. Der Herr am Telefon konnte wunderbar Deutsch – das ist in Ostbelgien ganz normal, da die Menschen dort zweisprachig (Französisch und Deutsch) aufwachsen. Wir erklärten ihm, dass wir auf einer großen Radtour sind und am Abend ein schweres Gewitter kommen soll, weshalb wir Schutz benötigen. Der Herr, der das Objekt offensichtlich verwaltete, sah darin keine Probleme und sagte uns zu. Zudem hatten wir im Hinterkopf, dass unsere Powerbanks und Kameras kaum noch

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Foto von den Fahrrädern, die auf einer Brücke stehen

Grenzüberschreitung und erste Eindrücke in den Niederlanden [#03]

Gegen Nachmittag an Tag 19 erreichten wir die niederländische Grenze kurz hinter Gronau (Westfalen). Unser erster Ort in den Niederlanden war Glanerbrug. Die Freude war groß, endlich die erste Grenze auf unserer großen Reise überquert zu haben. Auf gut ausgebauten Fahrradwegen ging es dann weiter durch Enschede, wo wir die Stadt erkundeten und die angenehme Atmosphäre genossen. Eine Besonderheit in den Niederlanden ist, dass Fahrradfahren den gesamten Tag über in der Fußgängerzone erlaubt ist. Dies machte unsere Fahrt durch Enschede und Hengelo besonders entspannt und angenehm. Nachdem wir die Stadt hinter uns gelassen hatten, radelten wir einige Kilometer entlang des malerischen Tweetekanals, dessen ruhiges Wasser und grüne Ufer uns eine schöne Kulisse boten. Unsere Route führte uns über die Schleuse in Delden, ein weiteres Highlight auf unserer Fahrt. Auf der Suche nach einem Schlafplatz stellten wir fest, dass wir nur wenige Minuten von einem Mini-Campingplatz auf einem Bauernhof entfernt waren. Diese glückliche Fügung nutzten wir und kehrten dort ein, um die Nacht zu verbringen und neue Energie für die kommenden Abenteuer zu tanken. Entlang des Twentekanals und bis nach Arnhem Am nächsten Tag setzten wir unsere Reise entlang des malerischen Twentekanals fort. Die gut ausgebauten Radwege und die friedliche Landschaft machten das Fahren besonders angenehm. Wir kamen am beeindruckenden Landgoed Weldam vorbei, einem großen Landgut mit weitläufigen Gärten und historischem Charme. Mit knurrenden Mägen erreichten wir Diepenheim und legten dort einen Halt ein, um in einem Supermarkt unsere Vorräte aufzufüllen und anschließend Brötchen zu verzehren. Frisch gestärkt radelten wir weiter bis nach Lochem. Auf unserem Fahrtweg entdeckten wir unter anderem flauschige Schafe und Hühner. Da Nico unser bereits fertig geschnittenes Reisevideo noch auf YouTube hochladen wollte, aber nicht genügend Strom dazu auf seinem Laptop zur Verfügung stand, radelten wir zu einer E-Bike-Ladestation. Das gute an E-Bike-Ladestationen ist, dass diese meist einen haushaltstypischen Stecker haben und diese oftmals auch kostenlos sind. An der Ladestation angekommen, packten wir außer Nicos Laptop noch einige andere elektronische Geräte wie Powerbanks und Mikros aus und luden diese an der Station. Nico hatte sich direkt neben die Station auf den Boden gesetzt. Leider fing es kurz bevor das Video hochgeladen war wieder an zu nieseln. Annkathrin erinnerte sich daran, dass sie ihrem kleinen Taschenminischirm mit hat und holte diesen fix und gab ihn Nico um den Laptop vor dem Regen zu schützen. Nachdem das Video ca. 1,5 Stunden später hochgeladen war und wir noch Thumbnails und Texte für das Video erstellt hatten, machten wir uns auf die Suche nach einem Schlafplatz. Wir wollten erstmal die geplante Route weiterfahren, allerdings bedachten wir nicht, dass wir einen Teil mit einer Fähre überqueren mussten. Als wir also kurz vor dem Fährenübergang waren, wies uns eine nette Niederländerin daraufhin, dass die Fähre heute nicht mehr fahren würde, weil es bereits zu spät am Abend ist. Aus diesem Grund mussten wir einen Umweg fahren. Es wurde immer später und später und die Sonne war schon dabei unterzugehen, als wir endlich gegen 23 Uhr einen Schlafplatz nähe Dieren fanden. Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg zur nächsten größeren Stadt: Arnhem. Die Innenstadt von Arnhem beeindruckte uns mit ihrer lebendigen Atmosphäre und den vielen Geschäften und Cafés. Wir erkundeten die Stadt mit unseren Fahrrädern und ließen uns von der Vielfalt und dem Charme der Stadt begeistern. Auf dem Weg raus aus der Stadt fuhren wir in der Nähe eines Baches, wo wir eine Schar von Gänsen auf einem Fußweg herumwatscheln sahen. Wir beobachten die Gänse eine ganze Weile und liefen auf diese zu. Vor Angst liefen die Gänse dann vor uns weg. Am Gelredome – eine Eventhalle – machten wir kurz Halt und Nico erinnerte sich an die Qlimax 2014. Beim Verlassen der Stadt entdeckten wir ein großes Outdoor-Geschäft. Neugierig gingen wir hinein und Nico kaufte sich einen Neoprenüberzug, der eigentlich für Schläuche gedacht war. Diesen schnitt er später zurecht und tauschte ihn gegen das alte, stinkende Schweißband in seinem Helm aus, da es zudem schon ziemlich auseinanderfiel. Nachdem die Arbeit erledigt war, setzten wir unsere Reise fort und verließen Arnhem. Ein stürmischer Tag nach Nijmegen Wir radelten nach Nijmegen und erkundeten die charmante Innenstadt, die uns mit ihrer historischen Architektur und lebendigen Atmosphäre begeisterte. Doch die Zeit drängte, und wir wollten unbedingt vor 21 Uhr einen Campingplatz erreichen. Annkathrin war erschöpft und machte sich Sorgen, da sie meist etwas langsamer war und ihre Energie fast aufgebraucht war. Das Gelände wurde zunehmend hügeliger, was die Fahrt zusätzlich erschwerte. Bei einer besonders steilen Abfahrt hatte Annkathrin so viel Schwung, dass sie die Kante zwischen einem gepflasterten und geteerten Weg nicht mehr hochkam, daran entlangschürfte und schlussendlich hinfiel. Sie stürzte und verletzte sich am rechten Knie, das eine Schürfwunde davontrug. Ihre lange Sporthose war kaputt, und der Sonnenschutz des Fahrradhelms hatte sich in ihre Stirn gedrückt. Glücklicherweise verspürte sie keine Kopfschmerzen, aber ihre rechte Schulter schmerzte etwas. Nico, der bereits oben auf dem nächsten Hügel angekommen war, sah den Unfall im Rückspiegel. Sofort stieg er von seinem Fahrrad ab und eilte zu Annkathrin. Er half ihr auf, gemeinsam zogen sie die kaputte Hose aus und Nico verarztete sorgfältig ihre Wunden und stellte ihr Fahrrad wieder auf, das außer ein paar Kratzern und einem verbogenen Griff nichts abbekommen hatte. Bevor sie beschlossen, ein paar Meter gemeinsam ihre Räder zu schieben, zogen sie gemeinsam Annkathrin ihre weite Regenhose an. Nach etwa einem Kilometer setzten sie ihre Fahrt sehr langsam fort, immer mit dem Ziel, den Campingplatz zu erreichen. Am Campingplatz angekommen, stellten wir fest, dass die Rezeption nicht mehr besetzt war. Ein freundlicher deutscher Camper bemerkte unsere Situation und schlug vor, dass wir unser Zelt einfach an einer bestimmten Stelle aufstellen und am nächsten Tag zur Rezeption gehen sollten, um zu bezahlen. Dankbar folgten wir diesem Rat und errichteten unser Zelt. Unglücklicherweise befand sich der empfohlene Platz neben einigen Jugendlichen, die im Fußballfieber waren, die ganze Nacht über laut feierten und sich gegenseitig ärgerten. Am nächsten Tag beschlossen wir, einen Pausentag auf demselben Campingplatz einzulegen, um uns zu erholen. Wir zogen auf einen

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zweiaufrad stehend vor den Fahrrädern vor einer Windmühle

Erlebnisse auf dem Fahrrad: Von Bremen bis zur niederländischen Grenze [#02]

Nachdem wir erfolgreich ein MSR Elixir 3 Zelt erworben hatten, gönnten wir uns einen köstlichen veganen Döner in Bremen, der uns die nötige Energie für die bevorstehenden Kilometer lieferte. Frisch gestärkt machten wir uns weiter auf den Weg, um bei einem 1NightTent-Host im Garten zu übernachten. Der Gastgeber, ein begeisterter Radfahrer, erzählte uns spannende Geschichten von seinen eigenen Abenteuern auf zwei Rädern und zeigte uns seine beeindruckende Fahrradsammlung sowie seine alten Fahrradtaschen. Bei ihm durften wir auch frische Kirschen und Erdbeeren aus seinem Garten genießen, was unseren Aufenthalt umso angenehmer machte. Am nächsten Tag setzten wir unsere Fahrt in Richtung Dangast fort. Am Abend schlugen wir unser Zelt bei einem anderen 1NightTent-Host auf, der uns herzlich willkommen hieß und uns einen ruhigen Ort zum Ausruhen bot. Die Fahrt am nächsten Tag führte uns weiter durch die idyllischen Landschaften, wo wir die Schönheit der Region genießen konnten und uns auf die kommenden Abenteuer freuten. Wetterumschwung und der Bauernhof-Campingplatz Plötzlich schlug das Wetter um, und dunkle Wolken zogen auf. Im strömenden Regen fuhren wir weiter, wobei der Regen so stark wurde, dass wir kaum mehr als wenige Meter vor uns sehen konnten. Trotz unserer Regenjacken und Regenponchos waren unsere Kleidung und Ausrüstung durchnässt, als wir endlich einen abgelegenen Bauernhof-Campingplatz in der Nähe ansteuerten. Die fehlende Rezeption erschwerte unsere Ankunft bei der Verwaltung, doch mit einem Anruf wurde uns schließlich eine Stelle für unser Zelt zugewiesen. Um genug Platz zum Trocknen der nassen Sachen zu schaffen, nutzten wir unser gesamtes Zelt, abgesehen von dem Bereich, der für die Luftmatratze reserviert war. Nico erweiterte das Zelt außen mit einer Plane, die wir zuvor als Bodenplane für unser altes Zelt genutzt hatten, um zusätzlichen Raum zu schaffen. Im Vorzelt unseres neuen Zeltes kochten wir mit unserem Campingkocher, während draußen der Regen unablässig auf das Dach prasselte. Diese Herausforderungen motivierten uns zusätzlich, für die nächsten Tage eine gemütliche Ferienwohnung zu mieten, um uns wieder aufzuwärmen und unsere Sachen richtig zu trocknen. Zurück nach Varel und Videoarbeit In der Ferienwohnung in Varel begannen wir zunächst mit einer Bestandskontrolle, um festzustellen, welche unserer Sachen durch den Regen nass geworden waren. Anschließend wuschen wir die Wäsche und trockneten sie auf der Heizung, um alles wieder einsatzbereit zu machen. Danach sammelten wir alle Videodateien zusammen und arbeiteten weiter an unserem ersten Radreisevideo, das unsere Erlebnisse festhalten sollte. Am Abend trafen wir uns mit einem Bekannten von Nico, was der Hauptgrund für unsere Reise nach Varel war. Gemeinsam ließen wir den Tag gemütlich ausklingen und tauschten uns über unsere Abenteuer und Erlebnisse aus. Am nächsten Morgen hatten wir einen Telefontermin mit der Landeszeitung Lüneburg, um sie über den aktuellen Stand unserer Reise zu informieren. Die Reporterin der LZ plante nämlich, jeden Monat einen sogenannten ‚Follow-Up-Bericht‘ über uns zu veröffentlichen. Während des Tages schnitten wir weiter an unserem Reisevideo und nutzten die Zeit, um uns auch etwas in Varel umzuschauen, bevor wir uns wieder auf den Sattel schwangen, um die nächsten Etappen unserer Fahrradweltreise anzutreten. Durch Bad Zwischenahn und seine Sehenswürdigkeiten Am 13. Tag unserer Fahrradweltreise legten wir eine beeindruckende Strecke von 59,8 km zurück, von Varel bis in die Nähe von Friesoythe durch Bad Zwischenahn. Unterwegs entdeckten wir einige faszinierende Sehenswürdigkeiten, die unsere Aufmerksamkeit auf sich zogen. Eine bemerkenswerte Entdeckung war die Tigerente am Bad Zwischenahner Meer – eine Holzbank in Form einer Ente, die von Kindern als Klettergerüst genutzt wurde. Sie erinnerte uns an die beliebten Geschichten unserer Kindheit. Wir bewunderten auch eine imposante Windmühle, die majestätisch über der Landschaft von Bad Zwischenahn thronte, sowie malerische Fachwerkhäuser, die den Charme der Region unterstrichen. Besonders interessant war die Wels-Statue, die uns auf unserem Weg begegnete und unsere Neugier weckte. Auf dem Kleinbahnweg, einer ehemaligen Bahntrasse, die jetzt als Radweg dient, erlebten wir eine angenehm ebene Fahrt und genossen die Fahrt durch die Natur. Jede Station entlang unserer Route bot neue Entdeckungen und erinnerte uns an die Vielfalt und Schönheit der Natur und Kultur, die wir während unserer Reise erleben durften. Schutzhütten und Waldabenteuer Am nächsten Tag radelten wir 32,9 km bei angenehmen 20 Grad Celsius durch eine malerische Landschaft. Unterwegs kamen wir an vielen Schutzhütten vorbei, die uns einladend empfingen. An einer dieser idyllischen Rastplätze kochten wir Nudeln auf unserem Campingkocher und genossen dabei die Ruhe und Stille der umliegenden Wälder. Die Nacht verbrachten wir in einer dieser Schutzhütten, eingehüllt vom sanften Rauschen der Bäume und dem Sternenhimmel über uns. Es war ein friedlicher und erholsamer Abschluss eines ereignisreichen Tages auf unserer Fahrradweltreise. Durch den Naturpark Hümmling nach Werlte Am 15. Tag unserer Fahrradweltreise durchquerten wir den malerischen Naturpark Hümmling und legten dabei entspannte 36,3 km zurück. Die Route führte uns durch eine abwechslungsreiche Landschaft mit dichten Wäldern, weiten Feldern und idyllischen Dörfern, die von der Ruhe und Schönheit der Natur geprägt waren. In Werlte machten wir Halt, um unsere Vorräte aufzustocken und uns für die weiteren Etappen vorzubereiten. Anschließend fuhren wir weiter zu unserem nächsten Ziel und schlugen unser Zelt bei einem weiteren 1nitetent-Host auf. Entlang des Dortmund-Ems-Kanals nach Lingen Am nächsten Tag setzten wir unsere Fahrradreise fort und radelten durch die malerische Stadt Meppen, bevor wir entlang des idyllischen Dortmund-Ems-Kanals nach Lingen (Ems) gelangten. Die Kanalufer boten eine ruhige und entspannte Strecke, während wir die vorbeiziehende Landschaft und das sanfte Plätschern des Wassers genossen. In Meppen und Lingen (Ems) erkundeten wir die geschichtsträchtigen Straßen und Plätze, tauchten ein in das lokale Leben und bewunderten die Architektur der historischen Gebäude. Es war eine Gelegenheit, die kulturellen Nuancen der Region zu erleben und uns mit ihrer Geschichte vertraut zu machen. Von Rheine bis zur niederländischen Grenze Am nächsten Morgen buchten wir eine Unterkunft über Booking.com und machten uns auf den Weg nach Rheine. Dort angekommen, entluden wir unsere Taschen und brachten die Fahrräder in unser Apartment. Nach einer erfrischenden Dusche machten wir uns daran, unsere Wäsche zu waschen, die dringend gereinigt werden musste. Nachdem die Wäsche gewaschen und zum Trocknen aufgehängt war, machten wir uns auf, die Stadt zu erkunden. Rheine hatte einiges zu bieten, und wir genossen es, durch

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Foto von zwei Fahrrädern zwischen denen eine Wäscheleine gespannt ist

Unser Radreise-Abenteuer ist gestartet [#01]

Wie es uns nach der Schlüsselübergabe ging Etwas aufgeregt, neugierig zugleich und etwas erleichtert haben wir am 31.05.2024 unsere Schlüssel für unsere ca. 72m² große Wohnung in Lüneburg abgegeben. Direkt nach der Schlüsselübergabe kamen wir aus der Wohnung und standen erstmal im Starkregen. Aber auch dieser Regen konnte uns nicht viel anhaben. Wir wurden nass und mussten im Regen noch einige Taschen am Fahrrad befestigen. Nettweise hatte Nicos Mutter während der Schlüsselübergabe auf die Räder und die Taschen aufgepasst. Nachdem alles am Fahrrad befestigt war verabschiedeten wir uns von Nicos Mutter und schwangen uns auf unsere Räder. In diesem Moment begann für uns unser großes Abenteuer. Wir radelten erstmal einige Meter, um uns bei einem Supermarkt Frühstück zu besorgen und stellten uns anschließend bei einer überdachten Skateranlage unter, um dem Regen nicht ganz ausgesetzt zu sein. Kurz nach dem Frühstücken und einer spannenden ersten Unterhaltung mit einem Skater, hat es dann aufgehört zu regnen. Kurz vor unserem Start der Reise hat uns jemand über Social Media darauf aufmerksam gemacht, dass eine Nämlichkeitsbescheinigung wichtig werden könnte, wenn wir später Gegenstände zurückschicken möchten und keinen unnötigen Zoll bezahlen möchten. Aus diesem Grund radelten wir als nächstes zum Zoll in Lüneburg um uns dahingehend vor Ort zu erkundigen. Kurze Zeit später hatten wir die Nämlichkeitsbescheinigung in den Händen und es ging weiter in Richtung Elbe-Seiten-Kanal. Am Kanal entspannten wir uns etwas länger unter einer Kanalbrücke. Wir mussten runterkommen. Am Abend zuvor hatten wir um 16:30 Uhr begonnen die Wohnung zu putzen und freizuräumen bis ca. 1 Uhr in der Nacht. Dabei half uns netterweise Nicos Mutter. Damit aber nicht genug. Um 6:30 Uhr morgens klingelte unser Wecker und von da an putzen wir weiter die Wohnung und räumten diese weiter aus. Gegen 8 Uhr kam Nicos Mutter nochmal und half uns bei den letzten Sachen. Aus diesem Grund waren wir erschöpft, etwas müde und das Wetter wollte uns wohl auch auf eine Probe stellen. Nach einer längeren Pause, radelten wir noch etwas am Kanal entlang und fanden passend zur untergehenden Sonne ein nettes Plätzchen zum Entspannen und später zum Zelt aufschlagen. Das Entspannen an diesem Tag tat uns gut. Wir hatten in dem Moment beide noch nicht ganz realisiert, dass nun ein neuer aufregender Lebensabschnitt beginnt, weil es sich zu dem Zeitpunkt noch unrealistisch für uns angefühlt hat. Wir genossen einfach die Ruhe und die Zeit für uns und freuten uns auf den nächsten Tag. Wie wir unseren ersten Tag verbrachten Am nächsten Tag – unser offizieller Tag 1 unserer großen Reise – radelten wir morgens, ohne gefrühstückt zu haben, bis nach Hohnstorf (Elbe). Dort besorgten wir uns etwas zum Frühstücken. Anschließend ging es über die Brücken nach Lauenburg (Elbe). Dort besuchten wir ein paar Verwandte von Nico und verabschiedeten uns nochmals von ihnen.  Danach holten wir Nicos Bruder Lutz und seinen Hund Alfred ab, die uns an diesem Tag begleiteten. Gemeinsam fuhren wir über die Brücken zurück zum Elbe-Seiten-Kanal und weiter in Richtung Lüneburger Heide. Unterwegs trafen wir Nicos Vater, quatschten eine Weile und verabschiedeten uns dann von ihm. Nach einigen weiteren Kilometern bereiteten wir unser Abendessen zu und suchten uns einen Schlafplatz für die Nacht. Am nächsten Morgen schliefen wir entspannt aus. Nach dem gemeinsamen Frühstück verabschiedeten wir uns von Lutz und Alfred. Ab diesem Zeitpunkt setzten wir unsere Reise alleine fort.  Einige Meter nach der Verabschiedung von den beiden wurden wir bereits auf unsere vollgepackten Räder angesprochen. Ein Ehepaar auf E-Bikes war neugierig und wir unterhielten uns kurz, bis sich unsere Wege trennten.  So ging unsere Reise weiter Der zweite Tag war mit maximal 19,5°C sehr angenehm. Wir legten 30 km zurück. An Tag 3 radelten wir weiter durch die Lüneburger Heide und genossen den Anblick der ersten Heideflächen. Ein herrlicher Anblick! Wir testeten unsere neue Kameratechnik, indem wir unsere Insta360 auf einen 3-Meter-Stab montierten. Leider stellten wir ein paar Tage später am Laptop fest, dass die Aufnahmen unbrauchbar waren, da wir die Qualität zu niedrig eingestellt hatten. Gegen Abend hielt eine Frau mit ihrem Pkw am Straßenrand an, während wir in einem Rasthäuschen gerade unser Abendbrot beendet hatten, Zähne putzten und uns auf den Weiterweg vorbereiteten. Sie bot uns ihre Gastfreundschaft an, die wir dankbar annahmen. Wow, erst Tag 3 und schon die erste Einladung, dachten wir uns. Wir radelten die ca. 5 km zurück, die wir vor dem Abendbrot bereits geradelt waren, und bauten bei ihr im Garten unser Zelt auf. Im Gespräch erfuhren wir, dass sie selbst Radfahrerin ist und bereits eine große Radreise unternommen hatte. In der Nacht zu Tag 4 ging es Nico plötzlich schlecht. Wegen Rückenschmerzen konnte er nicht mehr liegen und ging aus dem Zelt, um es mit Medikamenten zu versuchen. Diese führten jedoch zu Übelkeit, die ihm zusätzlich zu schaffen machte. Es war für ihn eine lange und unangenehme Nacht, weshalb wir uns am Morgen entschlossen, unsere Gastgeberin um das Angebot zu bitten, in einem ihrer Zimmer zu schlafen. Glücklicherweise stimmte sie zu. Wir packten das Wichtigste und brachten es in das Zimmer, ließen das Zelt jedoch stehen. Den Tag verbrachten wir hauptsächlich im Zimmer. Nico schlief immer wieder 1-2 Stunden, um dann für ein paar Minuten mit unangenehmen Gefühlen wach zu liegen, bevor er wieder einschlief. Tag 4 wurde somit zwangsläufig unser erster Pausentag. Richtig blöd, dass so etwas schon so früh auf unserer Reise passierte. Aber die Beschwerden hatte er schon zwei Wochen vorher und sie kamen zum Glück nicht von den Einstellungen am Rad. An Tag 5 ging es Nico etwas besser. Wir hatten ein schlechtes Gewissen, dass wir die Gastfreundschaft unserer Gastgeberin so lange in Anspruch genommen hatten und wollten weiterziehen. So entschieden wir uns, wenige Kilometer weiter zu einem Campingplatz zu fahren. Dort bauten wir unser Zelt auf, kochten etwas Leckeres, und Nico versuchte es erneut mit den Medikamenten, die endlich Wirkung zeigten. Ihm ging es deutlich besser. Wir wuschen unsere dreckigen Klamotten im Waschbecken, hängten sie zum Trocknen auf Leinen (Paracord), die wir zwischen unsere Fahrräder und Büsche spannten – zum Glück war das Wetter

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Foto von unserem Mini-Flohmarkt

Sparen und Entrümpeln für die Freiheit

Willkommen zu unserem ersten Blogbeitrag! Wenn du mehr über uns erfahren möchtest, klicke hier. In diesem Beitrag dreht sich alles um das Thema Entrümpeln und wie wir Geld für unsere Weltreise gespart haben. Leider haben wir nicht genau festgehalten, wie viel Geld wir durch diese Aktionen eingenommen haben, dennoch finden wir es wichtig, unsere Erfahrungen zu teilen. Wir haben unsere Wohnungsausstattung bewusst minimalistisch gehalten, da wir schon beim Einzug wussten, dass wir irgendwann auf Weltreise gehen würden. So haben wir über Kleinanzeigen oder von Verwandten einige Möbelstücke wie Sofa, Küchentisch und Bett erhalten. Außer unserem Urlaub in Lissabon haben wir keine teuren Reisen unternommen. Als wir den Zeitpunkt für den Start unserer Weltreise festlegten, begannen wir darüber nachzudenken, wie viel Geld wir dafür benötigen würden. Diese Schätzung gestaltete sich als schwierig, da die Kosten von Person zu Person variieren können und auch davon abhängen, wie luxuriös oder minimalistisch man unterwegs sein möchte. Von anderen Reisenden erfuhren wir, dass man etwa 15 € pro Person und Tag benötigt, um ähnlich zu reisen, wie wir es planen – mit günstigen Supermarkteinkäufen, Wildcampen und dem Besuch von preisgünstigen Ländern. Der größte Kostenpunkt sind wahrscheinlich die Visa für Länder außerhalb der EU. Das bedeutet, dass wir zusammen aufgerundet etwa 11.000 € pro Jahr benötigen würden. Dank unserer festen Jobs konnten wir bereits einen beträchtlichen Betrag sparen. Der Trick bestand darin, weniger auszugeben, als wir verdienten. Unsere monatliche Miete für unsere Zweizimmerwohnung in Lüneburg betrug 900 €, was pro Person 450 € ausmachte. Wir gingen selten aus, hatten keine Kredite oder teuren Ratenkäufe und besaßen kein Auto, was regelmäßige Ausgaben für Anschaffung, Treibstoff, Versicherung, Wartung, Steuern, Parkgebühren und Wertverlust verursacht hätte. Stattdessen nutzten wir hauptsächlich Fahrrad oder öffentliche Verkehrsmittel und griffen alle 1-2 Monate auf regionale Carsharing-Angebote zurück. Wir verkauften gebrauchte Gegenstände bei eBay, nach dem Motto „Warum sollten Dinge herumliegen und verstauben, wenn jemand anders sie nutzen könnte?“ Im Jahr 2023 veräußerten wir bereits eine Vielzahl von Gegenständen auf eBay, darunter unser „DURST ?“-Schild, Kleidung, Nicos analoge Spiegelreflexkameras, seine digitale Systemkamera, Objektive, Kamerazubehör, unsere alte Sommer-Campingausrüstung, Schallplatten, Bücher und Druckerpatronen. Sein zwei Jahre altes E-Klapprad fand im September über Kleinanzeigen einen neuen Besitzer. Nebenbei bediente Nico Kunden über sein Kleingewerbe im Bereich Mediengestaltung, wo er unter anderem Website-Inhalte und Inhalte eines Fußball-Magazins aktualisierte sowie Aushänge gestaltete. Einige Einnahmen erzielte er auch „passiv“ durch T-Shirt-Designs und den automatischen Verkauf von Vektorgrafiken. Es war uns wichtig, unsere Freunde und Verwandten möglichst rechtzeitig über unsere Pläne zu informieren und sie zu bitten, uns zu Feiertagen oder besonderen Anlässen nichts oder höchstens eine finanzielle Spende zu schenken. So konnten wir sicherstellen, dass sich nicht noch mehr Gegenstände ansammeln. Etwa 8 Monate vor unserer Abreise entschieden wir uns, noch aktiver auf Kleinanzeigen und eBay zu sein, um bessere Chancen zu haben, unsere Gegenstände zu fairen Preisen zu verkaufen. Wir stellten nach und nach mehr ein und erhielten hin und wieder Besuch von Interessenten. Große Möbelstücke bereiteten uns Sorgen, da wir im 3. Stock wohnten, keinen Aufzug hatten und auch im Innenhof viele Treppenstufen zu überwinden waren – für potenzielle Käufer möglicherweise zu aufwendig. Unser Küchentisch, Stühle und unser selbstgebauter 2-Meter-Schreibtisch landeten leider Ende April auf dem Sperrmüll. Glücklicherweise fanden unser Kleiderschrank, Kommoden, Flurgarderobe, Schuhschrank, der gemütliche Ohrensessel mit Hocker, unser Sofa und unsere alten Fahrräder neue Besitzer. Während dieser Aktion wurde uns klar, dass unsere Wertvorstellungen teilweise unrealistisch waren. Vieles, von dem wir dachten, dass es einen guten Preis erzielen würde, entpuppte sich am Ende als weniger wertvoll als gedacht. Einige Gegenstände stellten wir schließlich kostenlos zur Abholung bereit. Hierbei ist es wichtig, den Wert der eigenen Lebenszeit abzuwägen, ob es sich lohnt, dass der Gegenstand ein neues Zuhause findet oder ob man ihn einfach entsorgt. Wir empfehlen anderen, die ähnliche Pläne haben, frühzeitig mit dem Ausmisten zu beginnen. Wenn man frühzeitig beginnt, kann man möglicherweise bessere Preise erzielen und ist nicht unter Zeitdruck, die Gegenstände schnell verkaufen zu müssen. Außerdem haben wir einen Teil unserer Scham abgelegt und haben uns manchmal nach Pfanddosen oder -flaschen gebückt. Auch schauten wir in sogenannte „Fairteiler-Häuschen“, wo in der Regel ein Regal und ein Kühlschrank stehen und jeder Lebensmittel oder gebrauchte Gegenstände einstellen oder entnehmen darf. Unser Kleiderschrank war am schnellsten weg. An einem Sonntagmorgen inseriert, wurde er noch am selben Tag von zwei netten Herren abgebaut, runtergetragen und abtransportiert. Es gab keine Verhandlungen, der angegebene Preis wurde bezahlt. Als wir vieles verkauft hatten, bemerkten wir, dass wir immer noch viel Zeug übrig hatten. Bei unserer familiären Abschiedsparty, die mit einem Picknick im Lüneburger Kurpark verbunden war, beschenkten wir unsere Gäste. Wir verwandelten alte Schallplatten, die wir nicht verkauft bekamen, in Schüsseln, füllten sie mit veganen Bonbons und einem Foto von uns und stellten sie unseren Gästen zur Verfügung. Zudem boten wir eine Art Mini-Flohmarkt an, bei dem sich jeder gratis bedienen konnte. Auf diese Weise konnten wir überflüssige Lebensmittel, Steckdosenleisten, unseren Handstaubsauger, Hygrometer, selbstgemalte Acryl-Pouring-Bilder und unbenutzte Geschirrhandtücher loswerden. Zu unserem Abschiedsparty-Picknick war es uns wichtig, dass nicht alles von uns selbst besorgt wurde, sondern jeder Gast etwas Passendes mitbrachte. Dadurch konnten wir auch hier ein paar Euros sparen – und das hat wunderbar geklappt. Es blieb sogar einiges übrig, was sich manche Gäste mitnehmen konnten (so konnten wir auch schon mal zwei Brotdosen loswerden), und wir konnten uns am Tag danach ein leckeres Mittagessen aufwärmen. Trotz allem blieb noch einiges übrig, was wir in eine große Kiste packten, darauf „Zu verschenken“ schrieben und hinter dem Eingang des Mehrfamilienhauses stellten – eine Methode, die auch einige unserer Nachbarn angewandt hatten. Zum Schluss landeten viele Gegenstände im Altkleider- oder Altpapiercontainer. Bücher brachten wir in „Bücherhäuschen“, alte Münzen zum Münzhändler und gute Kleidung spendeten wir. Da wir unsere Wohnung fristgerecht 3 Monate vor dem Auszug gekündigt haben, hatten unsere Vermieter ausreichend Zeit, neue Mieter zu finden. Wir konnten mit den Vermietern und neuen Mietern vereinbaren, dass wir die Thermogardinen an der Westseite und die Plissees an der Ostseite der Wohnung zu einem fairen Preis hinterlassen konnten. Natürlich haben wir zwischendurch auch unnötige

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