Grenzüberschreitung und erste Eindrücke in den Niederlanden [#03] - Zwei auf Rad 🌍

Foto von den Fahrrädern, die auf einer Brücke stehen

Grenzüberschreitung und erste Eindrücke in den Niederlanden [#03]

Gegen Nachmittag an Tag 19 erreichten wir die niederländische Grenze kurz hinter Gronau (Westfalen). Unser erster Ort in den Niederlanden war Glanerbrug. Die Freude war groß, endlich die erste Grenze auf unserer großen Reise überquert zu haben. Auf gut ausgebauten Fahrradwegen ging es dann weiter durch Enschede, wo wir die Stadt erkundeten und die angenehme Atmosphäre genossen.

Eine Besonderheit in den Niederlanden ist, dass Fahrradfahren den gesamten Tag über in der Fußgängerzone erlaubt ist. Dies machte unsere Fahrt durch Enschede und Hengelo besonders entspannt und angenehm. Nachdem wir die Stadt hinter uns gelassen hatten, radelten wir einige Kilometer entlang des malerischen Tweetekanals, dessen ruhiges Wasser und grüne Ufer uns eine schöne Kulisse boten.

Unsere Route führte uns über die Schleuse in Delden, ein weiteres Highlight auf unserer Fahrt. Auf der Suche nach einem Schlafplatz stellten wir fest, dass wir nur wenige Minuten von einem Mini-Campingplatz auf einem Bauernhof entfernt waren. Diese glückliche Fügung nutzten wir und kehrten dort ein, um die Nacht zu verbringen und neue Energie für die kommenden Abenteuer zu tanken.

Foto von den Fahrrädern, die vor einer Kirche stehen
Foto von den Fahrrädern, dievor einem Laden stehen

Entlang des Twentekanals und bis nach Arnhem

Am nächsten Tag setzten wir unsere Reise entlang des malerischen Twentekanals fort. Die gut ausgebauten Radwege und die friedliche Landschaft machten das Fahren besonders angenehm. Wir kamen am beeindruckenden Landgoed Weldam vorbei, einem großen Landgut mit weitläufigen Gärten und historischem Charme.

Mit knurrenden Mägen erreichten wir Diepenheim und legten dort einen Halt ein, um in einem Supermarkt unsere Vorräte aufzufüllen und anschließend Brötchen zu verzehren. Frisch gestärkt radelten wir weiter bis nach Lochem.

Auf unserem Fahrtweg entdeckten wir unter anderem flauschige Schafe und Hühner. Da Nico unser bereits fertig geschnittenes Reisevideo noch auf YouTube hochladen wollte, aber nicht genügend Strom dazu auf seinem Laptop zur Verfügung stand, radelten wir zu einer E-Bike-Ladestation. Das gute an E-Bike-Ladestationen ist, dass diese meist einen haushaltstypischen Stecker haben und diese oftmals auch kostenlos sind. An der Ladestation angekommen, packten wir außer Nicos Laptop noch einige andere elektronische Geräte wie Powerbanks und Mikros aus und luden diese an der Station. Nico hatte sich direkt neben die Station auf den Boden gesetzt. Leider fing es kurz bevor das Video hochgeladen war wieder an zu nieseln. Annkathrin erinnerte sich daran, dass sie ihrem kleinen Taschenminischirm mit hat und holte diesen fix und gab ihn Nico um den Laptop vor dem Regen zu schützen. Nachdem das Video ca. 1,5 Stunden später hochgeladen war und wir noch Thumbnails und Texte für das Video erstellt hatten, machten wir uns auf die Suche nach einem Schlafplatz. Wir wollten erstmal die geplante Route weiterfahren, allerdings bedachten wir nicht, dass wir einen Teil mit einer Fähre überqueren mussten. Als wir also kurz vor dem Fährenübergang waren, wies uns eine nette Niederländerin daraufhin, dass die Fähre heute nicht mehr fahren würde, weil es bereits zu spät am Abend ist. Aus diesem Grund mussten wir einen Umweg fahren. Es wurde immer später und später und die Sonne war schon dabei unterzugehen, als wir endlich gegen 23 Uhr einen Schlafplatz nähe Dieren fanden.

Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg zur nächsten größeren Stadt: Arnhem. Die Innenstadt von Arnhem beeindruckte uns mit ihrer lebendigen Atmosphäre und den vielen Geschäften und Cafés. Wir erkundeten die Stadt mit unseren Fahrrädern und ließen uns von der Vielfalt und dem Charme der Stadt begeistern. Auf dem Weg raus aus der Stadt fuhren wir in der Nähe eines Baches, wo wir eine Schar von Gänsen auf einem Fußweg herumwatscheln sahen. Wir beobachten die Gänse eine ganze Weile und liefen auf diese zu. Vor Angst liefen die Gänse dann vor uns weg.

Am Gelredome – eine Eventhalle – machten wir kurz Halt und Nico erinnerte sich an die Qlimax 2014. Beim Verlassen der Stadt entdeckten wir ein großes Outdoor-Geschäft. Neugierig gingen wir hinein und Nico kaufte sich einen Neoprenüberzug, der eigentlich für Schläuche gedacht war. Diesen schnitt er später zurecht und tauschte ihn gegen das alte, stinkende Schweißband in seinem Helm aus, da es zudem schon ziemlich auseinanderfiel. Nachdem die Arbeit erledigt war, setzten wir unsere Reise fort und verließen Arnhem.

Foto von den Fahrrädern, die auf einer Brücke stehen

Ein stürmischer Tag nach Nijmegen

Wir radelten nach Nijmegen und erkundeten die charmante Innenstadt, die uns mit ihrer historischen Architektur und lebendigen Atmosphäre begeisterte. Doch die Zeit drängte, und wir wollten unbedingt vor 21 Uhr einen Campingplatz erreichen. Annkathrin war erschöpft und machte sich Sorgen, da sie meist etwas langsamer war und ihre Energie fast aufgebraucht war.

Das Gelände wurde zunehmend hügeliger, was die Fahrt zusätzlich erschwerte. Bei einer besonders steilen Abfahrt hatte Annkathrin so viel Schwung, dass sie die Kante zwischen einem gepflasterten und geteerten Weg nicht mehr hochkam, daran entlangschürfte und schlussendlich hinfiel. Sie stürzte und verletzte sich am rechten Knie, das eine Schürfwunde davontrug. Ihre lange Sporthose war kaputt, und der Sonnenschutz des Fahrradhelms hatte sich in ihre Stirn gedrückt. Glücklicherweise verspürte sie keine Kopfschmerzen, aber ihre rechte Schulter schmerzte etwas.

Nico, der bereits oben auf dem nächsten Hügel angekommen war, sah den Unfall im Rückspiegel. Sofort stieg er von seinem Fahrrad ab und eilte zu Annkathrin. Er half ihr auf, gemeinsam zogen sie die kaputte Hose aus und Nico verarztete sorgfältig ihre Wunden und stellte ihr Fahrrad wieder auf, das außer ein paar Kratzern und einem verbogenen Griff nichts abbekommen hatte. Bevor sie beschlossen, ein paar Meter gemeinsam ihre Räder zu schieben, zogen sie gemeinsam Annkathrin ihre weite Regenhose an. Nach etwa einem Kilometer setzten sie ihre Fahrt sehr langsam fort, immer mit dem Ziel, den Campingplatz zu erreichen.

Am Campingplatz angekommen, stellten wir fest, dass die Rezeption nicht mehr besetzt war. Ein freundlicher deutscher Camper bemerkte unsere Situation und schlug vor, dass wir unser Zelt einfach an einer bestimmten Stelle aufstellen und am nächsten Tag zur Rezeption gehen sollten, um zu bezahlen. Dankbar folgten wir diesem Rat und errichteten unser Zelt. Unglücklicherweise befand sich der empfohlene Platz neben einigen Jugendlichen, die im Fußballfieber waren, die ganze Nacht über laut feierten und sich gegenseitig ärgerten.

Am nächsten Tag beschlossen wir, einen Pausentag auf demselben Campingplatz einzulegen, um uns zu erholen. Wir zogen auf einen ruhigeren Platz um, wo sie endlich etwas Ruhe fanden. Ein netter Campingnachbar lieh uns seinen Campingstecker-Adapter, sodass wir Strom aus dem Stromkasten aus dem uns zugewiesenen Platz entnehmen konnten. Wir genossen eine erfrischende Dusche, nachdem wir Duschmarken an der Rezeption erhalten hatten, und entspannten bei einem typischen niederländischen Bier. Den restlichen Tag verbrachten sie damit, an unserem nächsten Video zu arbeiten.

Erholt und gestärkt machten wir uns am nächsten Tag wieder auf den Weg, bereit für die nächsten Etappen unserer Reise.

 Grenzübergang und Kultureindrücke: Radfahren zwischen den Niederlanden und Belgien

Nachdem wir Gennep passiert hatten, setzten wir unsere Reise fort. Auf dem Weg kamen wir an einem Gehege von Straußen vorbei, die uns durch ihre Größe beeindruckten. Wir erreichten gegen Abend einen idyllischen Minicampingplatz, der fernab der üblichen Touristenrouten lag. Die Atmosphäre war ruhig und friedlich, genau richtig für eine erholsame Nacht unter freiem Himmel.

Unsere Route führte uns durch Venlo, wo wir die gut ausgebauten Fietssnelwege genossen, die uns ein schnelles und sicheres Vorankommen ermöglichten. Die hervorragende Infrastruktur für Radfahrer beeindruckte uns und verdeutlichte einmal mehr die Vorreiterrolle der Niederlande im Bereich der Fahrradmobilität.

Kurz darauf gelangten wir durch Zufall für einige Kilometer nach Belgien. Sofort fielen uns die markanten Unterschiede zur niederländischen Seite auf: Die Radwege waren schmaler und oft nur dünn markiert, direkt neben stark befahrenen Bundesstraßen, auf denen die Autos mit hoher Geschwindigkeit unterwegs waren. Die Straßen selbst wiesen einen schlechteren Zustand mit zahlreichen Schlaglöchern auf. In den größeren Ortschaften gab es immerhin Fußwege, die uns ein sichereres Fortkommen ermöglichten.

Auch die Gestaltung der Verkehrsschilder und Ampeln war anders und wirkte kleiner und weniger prominent als in den Niederlanden. Diese kulturellen und infrastrukturellen Unterschiede machten unsere Fahrt durch Belgien zu einer faszinierenden Erfahrung.

Am Abend fanden wir schließlich einen Campingplatz in der Nähe eines kostenlosen Wohnmobilstellplatzes. Die Ruhe und die Nähe zur Natur waren nach einem langen Tag auf dem Fahrrad besonders willkommen.

Von Maastricht zur nächsten belgischen Grenze: Eine hügelige Herausforderung bei sommerlicher Hitze

Am nächsten Tag setzten wir unsere Reise fort, teils entlang des Kanals und teils durch die umliegenden Dörfer. Die Strecke führte uns nach Maastricht, und somit waren wir wieder für kurze Zeit in den Niederlanden. Die ruhige und malerische Landschaft entlang des Kanals war eine willkommene Abwechslung und bot uns immer wieder Gelegenheit, die Schönheit der Natur zu genießen.

In Maastricht angekommen, entschieden wir uns, die Stadt nur kurz zu erkunden. Da wir hier bereits vor einem Jahr gewesen waren, beschränkten wir uns darauf, ein paar Einkäufe zu erledigen und uns für eine Weile im Schatten zu entspannen.

Die sommerliche Hitze machte das Radfahren an diesem Tag besonders anstrengend, doch wir ließen uns nicht entmutigen. Nach unserer kurzen Pause machten wir uns wieder auf den Weg. Die Strecke wurde zunehmend hügeliger, je näher wir der belgischen Grenze kamen. Der Sint Pietersberg lag rechts neben uns, und seine beeindruckende Präsenz begleitete uns auf unserem Weg.

Nachdem wir am Sint Pietersberg vorbeigefahren waren, überquerten wir erneut die Grenze nach Belgien und ließen die Niederlande vorerst hinter uns.

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