Ein Jahr auf Fahrradweltreise – und plötzlich war der 1. Juni

Wir saßen morgens im Zelt auf unserer Isomatte und frühstückten – wie an so vielen Tagen zuvor. Irgendwann schauten wir aufs Handy – und da stand es: 1.6.2025.

Ein kurzer Moment des Innehaltens.

Heute vor genau einem Jahr waren wir losgefahren.

Nach dem Frühstück packten wir unsere Sachen zusammen: Schlafsäcke ausschütteln, Isomatte abpumpen, Taschen sortieren, Zelt abbauen – wie an jedem anderen Morgen. Nur dass an diesem Tag vom Fußballplatz hinter unserem Zelt Trommeln zu hören waren. Ein paar Trommler hatten sich dort versammelt und geübt – eine ganz zufällige Begegnung, die sich wie eine stimmungsvolle Untermalung anfühlte. Als würden sie diesen Moment begleiten, ohne es zu wissen.

Dann befestigten wir unsere Taschen an den Rädern und machten uns auf den Weg. Später legten wir in Requena eine kleine Pause ein, aßen Patatas Bravas und gönnten uns jeder ein Getränk – unser kleines Jubiläumsessen. Und danach radelten wir einfach weiter. Wie an einem ganz normalen Reisetag.

Ein Jahr unterwegs.
Ein ganz normaler Tag. Und trotzdem besonders.

Während wir an diesem Tag weitergeradelt sind, hat jeder von uns zwischendurch für sich nochmal das letzte Jahr Revue passieren lassen – all die Wege, Begegnungen und Erlebnisse, die uns besonders in Erinnerung geblieben sind. Es ist kaum zu glauben, dass wir in diesem ersten Jahr bereits 9.373,23 Kilometer zurückgelegt haben. Damit ihr euch ein Bild machen könnt, wohin uns diese Reise geführt hat, geben wir euch hier einen groben Überblick über unsere bisherige Route: Gestartet sind wir in Deutschland, haben dort die ersten Kilometer gesammelt und sind anschließend über die Niederlande, Belgien und Luxemburg nach Frankreich geradelt. In Frankreich führte uns unser Weg zunächst nach Paris und von dort weiter an die Atlantikküste bis nach Étretat. Danach ging es weiter entlang der Atlantikküste durch die Normandie bis hoch nach Cherbourg. Von dort aus sind wir dem Vélodyssée-Radweg Richtung Süden gefolgt, überquerten schließlich die Grenze nach Nordspanien und radelten auf dem Camino de Santiago weiter – einen kleinen Abschnitt haben wir mit dem Zug übersprungen, um pünktlich zum Housesit zu sein.

In Portugal sind wir größtenteils an der Atlantikküste entlanggefahren, später durch das Landesinnere in Richtung Coimbra und dann am Tejo entlang bis nach Lissabon. Nach einer Fährüberfahrt von Lissabon nach Barreiro führte unsere Route weiter über Costa da Caparica, ein Stück die Küste entlang und durchs Hinterland bis in den Süden Portugals. Über die Algarve ging es zurück nach Spanien, wo wir unter anderem Sevilla durchquerten, bevor wir unser europäisches Etappenziel in Tarifa erreichten.

Von dort setzten wir mit der Fähre nach Tanger in Marokko über. Wir haben in Tanger keinen längeren Stopp gemacht, sondern sind direkt an der Küste entlang nach Essaouira und Sidi Kaouki gefahren. Anschließend ging es weiter ins Landesinnere – über Marrakesch und Fès bis hinauf nach Chefchaouen.

Am Ende unserer marokkanischen Etappe sind wir nach Ceuta gefahren und von dort aus mit der Fähre zurück nach Algeciras in Spanien übergesetzt. Danach sind wir weiter an der spanischen Küste entlang bis nach Valencia gefahren. Zum Schluss haben wir noch einen kleinen Abstecher durchs Landesinnere gemacht, durch die Berge, bevor das erste Jahr unserer Reise zu Ende ging.

Diese Strecke hat uns viele Eindrücke gebracht – welche Highlights und Erkenntnisse das waren, fassen wir jetzt kurz für euch zusammen.

Unsere Highlights und besonderen Erlebnisse auf der Strecke

Immer wieder haben sich auf unserer Tour Momente eingeschlichen, die uns besonders in Erinnerung geblieben sind. Die erste Grenze, die wir überquerten – von Deutschland in die Niederlande – war für uns ein wichtiger Meilenstein. Auch wenn wir die Niederlande schon kannten, fühlte sich diese Grenzüberquerung auf unserer großen Reise noch einmal ganz anders an.

Foto von den Fahrrädern, die auf einer Brücke stehen

In Belgien fuhren wir auf dem Vennbahnradweg, einem alten Bahntrassenradweg, der durch seine gute Ausbausituation einen starken Kontrast zu den vorherigen, oft herausfordernden Wegen bot. An einem Abend, an dem ein starkes Gewitter angekündigt war, entdeckten wir eine Grillhütte, die eigentlich Privatbesitz ist. Nach einem kurzen Telefonat durften wir dort kostenlos übernachten und waren dankbar für den Schutz vor dem Gewitter. Der Besitzer, der Deutsch sprach, war sehr freundlich, schaltete für uns den Strom an und öffnete sogar die Toilette – ein außergewöhnliches Camp-Erlebnis, das uns besonders in Erinnerung geblieben ist.

Luxemburg-Stadt wiederum beeindruckte uns durch die unkomplizierte und kostenlose Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs. Einfach in Bus oder Straßenbahn einzusteigen, ohne sich um Tickets kümmern zu müssen, war für uns eine echte Erleichterung und machte unseren Tag in der Stadt besonders angenehm.

Auch Frankreich hielt einige besondere Erlebnisse für uns bereit. Besonders in Erinnerung geblieben sind uns die Momente, in denen wir ganz offen nach einem Schlafplatz gefragt haben – sei es auf Englisch oder mit Hilfe einer einfachen Übersetzungs-App, mit der wir unsere Worte ins Französische übertragen haben. Immer wieder waren die Menschen überraschend hilfsbereit und gastfreundlich. Mehrmals durften wir einfach in privaten Gärten unser Zelt aufbauen, nachdem wir freundlich angesprochen wurden. Diese unerwartete Offenheit hat uns tief berührt – gerade weil wir sie so nicht unbedingt erwartet hätten.

Ein ganz besonderer Abschnitt unserer Reise führte uns nach Paris – für uns beide das erste Mal in der französischen Hauptstadt. Schon allein die Stadt selbst mit ihren imposanten Bauwerken, kleinen Gassen und charmanten Cafés war ein echtes Erlebnis. Doch was unseren Aufenthalt dort wirklich unvergesslich machte, war das Timing: Wir kamen genau eine Woche vor Beginn der Olympischen Spiele an. Überall wurde vorbereitet, aufgebaut und dekoriert – die ganze Stadt vibrierte vor Vorfreude.

In Eaubonne, einem Vorort von Paris, kamen wir abends bei unseren Gastgebern an, aßen gemeinsam zu Abend – und wurden dann ganz beiläufig gefragt, ob wir am nächsten Tag mit zu einem „olympischen Event“ kommen wollen. Wir wussten nicht genau, worum es geht, aber dachten: Warum nicht? Klingt spannend – das nehmen wir mit!

Als wir am nächsten Tag gemeinsam mit ihnen unterwegs waren, stellte sich heraus: Es handelte sich um die feierliche Übergabe der Olympischen Flamme. Die Veranstaltung war recht offiziell und hatte ein bisschen den Charakter einer Werbeveranstaltung – ganz nett, aber nicht unbedingt ein Gänsehautmoment. Doch dann wurde die Flamme weitergetragen – bis zu einem nahegelegenen Pferderennbahnstadion. Und dort, einige Stunden später am Abend, begann ein ganz besonderes Event: eine große Show mit Livemusik, einer spektakulären Drohnenshow über dem Nachthimmel und einem beeindruckenden Feuerwerk. Genau in diesem Moment, inmitten der feiernden Menge, überkam uns das Gefühl, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Es war einfach magisch.

Ein paar Tage später, in Rennes, erlebten wir dann noch einen dieser besonderen Zufälle. Eigentlich waren wir nur gemütlich durch die Gassen spaziert und wollten zurück zum Apartment – bis wir plötzlich sahen, wie an die Fassade des Parlamentsgebäudes eine großartige Lichtshow über die Olympischen Spiele projiziert wurde. Musik, Farben, starke Bilder – einfach so, ohne große Ankündigung. Und genau das war es, was unsere Reise so besonders gemacht hat: diese kleinen Überraschungen, die sich plötzlich in große Erinnerungen verwandeln

pCloud Lifetime
(Affiliate-Link: Wenn du hier kaufst, erhalten wir eine kleine Provision. Für dich keine Mehrkosten!)

Wir hatten auch viele schöne Begegnungen in Frankreich, unter anderem auf dem Vélodyssée-Radweg. Dort trafen wir immer wieder auf andere Radreisende – darunter eine Radreisefamilie und Berliner Radfahrer, denen wir überraschenderweise mehrmals begegnet sind. Besonders eindrücklich war ein Zufallstreffen an einer Barriere auf dem Radweg, wo wir auf ein älteres deutsches Radreisepaar stießen. Mit ihnen haben wir uns anderthalb Stunden lang unterhalten und haben bis heute immer mal wieder Kontakt. So sind nicht alle Begegnungen nur kurzlebig, sondern entwickeln sich manchmal zu dauerhaften Verbindungen.

Ein weiteres Highlight war unser Aufenthalt bei Gastgebern in Le Havre. Dort verbrachten wir entspannte Stunden im Garten, wo wir sogar eine Kabeltrommel zur Verfügung gestellt bekamen. So konnten wir im Zelt arbeiten und hatten Strom – für uns fast schon ein kleiner Luxus auf der Reise. Besonders schön war auch, dass wir zusammen mit den Gastgebern zum Strand fuhren. Obwohl wir uns dabei ein bisschen wie Austauschschüler fühlten, war es ein besonderer Moment, den wir sehr genossen haben.

Ein weiteres besonderes Erlebnis hatten wir in Nantes. Dort übernachteten wir bei einem Gastgeber, der selbst gerade nicht da war. Seine Freundin, die etwas entfernt wohnte, empfing uns, übergab uns den Schlüssel und zeigte uns sein WG-Zimmer, in dem wir dann übernachten konnten. Das Zimmer war zwar etwas eng und chaotisch, aber gerade das machte es für uns besonders und anders als sonst. Sogar eine Dusche hatten wir direkt im Schlafzimmer. Als der Gastgeber später zurückkam, lernten wir ihn kennen, bereiteten gemeinsam mit ihm aus geretteten Lebensmitteln das Essen zu und verbrachten eine richtig schöne Zeit.

In Nordspanien hatten wir einige besondere Highlights, die uns noch lange in Erinnerung bleiben werden. Einmal war da der tolle Campingplatz in Orio, der mit einem grandiosen Ausblick auf einen beeindruckenden Berg dahinter begeisterte. Oben auf dem Berg angekommen, wurde man mit einem spektakulären Panorama belohnt, das einfach atemberaubend war. Der Campingplatz selbst war zudem verhältnismäßig günstig, sauber und insgesamt sehr schön.

Ein weiteres Highlight war unser Wildcamping-Erlebnis bei einem alten Loft-Place auf einem Hügel. Von dort hatten wir einen Rundumblick aufs Meer, der uns abends wunderschöne Sonnenuntergänge und morgens einen atemberaubenden Sonnenaufgang schenkte – ein Moment der Ruhe und Schönheit, den wir sehr genossen haben.

Auf einem anderen Campingplatz begegneten wir zufällig einem deutschen Reisepaar mit ihrer Hündin, die auf Social Media deutlich mehr Follower hat als wir. Das Paar stand schräg gegenüber von unserem Stellplatz und wir verstanden uns auf Anhieb richtig gut. Es war schön, die beiden später auf unserer Reise nochmal wiederzutreffen – dazu aber mehr an anderer Stelle.

Was uns in Nordspanien außerdem sehr gefallen hat, war die gute Infrastruktur für Radreisende: Viele Trinkwasserspender funktionierten anfangs einwandfrei, und wir konnten an zahlreichen Grillstellen abends gemütlich ein kleines Feuer machen. Besonders beeindruckt waren wir von Santiago de Compostela, dessen Bauwerke uns mit ihrer Architektur sehr faszinierten.

Portugal war auf jeden Fall ein Highlight für uns. Die beiden Housesits, die wir hatten, das waren auch unsere ersten Housesits überhaupt. Der allererste war mit einem Hund in den portugiesischen Bergen, der zweite in Costa da Caparica mit einer Katze. Wir haben die Zeit dort sehr genossen, haben viel gearbeitet und uns um die Tiere gekümmert. Es war schön, mal eine Auszeit zu haben und wie die Einheimischen zu leben. Weihnachten und Silvester verbrachten wir nicht in Deutschland, sondern in Portugal. An Silvester haben wir uns abends das Feuerwerk am Strand angeschaut, was sehr schön war.

Ein weiteres Highlight in Portugal war, dass wir zum ersten Mal surfen waren in Costa da Caparica. Trotz Winter hatten wir schöne, warme Temperaturen und viel Sonnenschein. Außerdem trafen wir viele unterschiedliche Menschen, unter anderem das deutsche Reisepaar mit der Hündin, die wir bereits aus Nordspanien kannten. Sie hatten inzwischen eine kleine Babykatze adoptiert und wir verbrachten einen richtig schönen Abend zusammen, als wir bei ihnen übernachten konnten.

Wir lernten außerdem ein österreichisches Radreisepaar kennen, das zwar schon wieder in Österreich lebt, aber gerade auf Urlaubstour war. Die beiden hatten zuvor 14 Monate lang Radreise gemacht und erzählten uns viele spannende Geschichten. Dann gab es noch ein anderes deutsches Radreisepaar, das einen Tag nach uns gestartet war und deutlich mehr Kilometer zurückgelegt hatte.

Ein ganz besonderer Moment war auch die Begegnung mit einem litauischen Radfahrer, der in den Niederlanden gestartet war und unter anderem nach Marokko radeln wollte. Wir hatten an einem Abend unsere Zelte direkt nebeneinander aufgebaut, was zu einem richtig gemütlichen Abend mit seiner Lichterkette führte. Wir haben zusammen gegessen und viel erzählt. Am nächsten halben Tag sind wir dann sogar gemeinsam gefahren, was für uns neu war und definitiv zu den Highlights zählte.

Bevor wir nach Tarifa gefahren sind, hatten wir in Südspanien noch ein richtig schönes Highlight: Sevilla. Dort haben wir uns den Alcázar angeschaut, der zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Das war wirklich spektakulär und absolut sehenswert. Während unseres Aufenthalts in Sevilla haben wir außerdem ein deutsches Radreisepärchen kennengelernt, das in Berlin gestartet war. Wir haben lange mit ihnen gequatscht und im gleichen Zug trafen wir auch noch einen französischen Radreisenden – das war eine richtig spannende Begegnung.

Ein weiteres Highlight in diesem Spanien-Abschnitt war, dass wir bei den Salinen nochmal Flamingos gesehen haben. Obwohl wir die schon zuvor während unserer Tour in Portugal gesehen hatten, war es trotzdem besonders schön, die Flamingos nochmal in dieser Gegend zu beobachten.

Unser nächstes Highlight war dann, als wir den ersten Stempel in unserem Reisepass bekommen haben – als wir nach Marokko übergesetzt sind. In Marokko hatten wir viele schöne Erlebnisse. Es war zwar manchmal ein bisschen wusselig und durcheinander, aber gerade das machte es auch spannend. Wir hatten viele nette Begegnungen, unter anderem wurden wir von einem Deutschlehrer zu einem typisch marokkanischen Essen bei ihm zu Hause eingeladen.

Unsere Schlafplätze waren oft sehr ungewöhnlich: Wir haben zum Beispiel in einem Gebetsraum einer Tankstelle übernachtet oder generell hinter bzw. bei einer Tankstelle. Dabei haben wir festgestellt, dass Tankstellen dort ganz anders sind als in Deutschland. Sie ähneln eher Raststätten, haben oft einen Gebetsraum, ein Restaurant und Toiletten.

Ein weiterer besonderer Schlafplatz war der Keller einer Moschee. Außerdem haben wir in einem Zimmer in der Wohnung einer Einheimischen übernachtet, die in einer Art Kloster wohnt. Wir haben in Sidi Khaoki auch ein deutsches Radreisepärchen getroffen, mit denen wir sogar durch Zufall zweimal zusammen essen waren.

Die Gastfreundschaft in Marokko hat uns sehr beeindruckt. Zum Beispiel schoben wir einen steilen Berg hoch, als plötzlich ein Auto anhielt und die Leute fragten, ob sie uns helfen können. Wir sagten nein, aber trotzdem bekamen wir Orangen und selbstgemachte Kekse geschenkt. Solche Momente haben unsere Reise dort zu etwas ganz Besonderem gemacht.

Eines unserer Highlights war, dass wir nochmal einen richtig schön naturbelassenen Platz an einem See gefunden haben, an dem wir uns ein bisschen erfrischen konnten. Außerdem haben wir uns Valencia angeschaut. Valencia ist eine wunderschöne Stadt, die uns mit ihren vielfältigen Bauwerken und unterschiedlichen Baustilen sehr beeindruckt hat.

Besonders gefallen hat uns auch, dass wir einen kleinen „Umweg“ durch die Berge gemacht haben. Dadurch konnten wir einen spektakulären Wasserfall entdecken, eine wunderschöne Landschaft genießen, einen roten Canyon sehen und zum Abschluss noch einen herrlich blauen Stausee bestaunen.

Learnings auf unserer Reise – ein ehrlicher Rückblick

Nach all den besonderen Momenten und Erlebnissen auf unserer Reise haben wir nicht nur neue Orte entdeckt, sondern auch viel über uns selbst und das Leben unterwegs gelernt. Eine der wichtigsten Erkenntnisse für uns war, dass man eigentlich gar nicht so viel braucht, um glücklich zu sein. Kleine Dinge, die wir daheim oft als selbstverständlich ansehen, wie eine warme Dusche oder eine zuverlässige Stromquelle, werden auf Reisen zu wahren Schätzen. Wenn man zwischendurch mal keinen Strom oder kein Internet hat, merkt man erst, wie viel man davon wirklich nutzt – und wie dankbar man ist, wenn es dann doch mal funktioniert.

Das langsame Reisen hat sich dabei als echtes Geschenk herausgestellt. Weil wir viel Zeit hatten, auf unseren Körper zu hören und die Pausen zu genießen, konnten wir auch besser entscheiden, wann wir arbeiten wollen – und wann es okay ist, einfach mal nichts zu tun. Natürlich gibt es Situationen, in denen man eigentlich gern arbeiten würde, aber keine Möglichkeit hat, weil es keinen Strom oder kein Netz gibt. Trotzdem macht das Arbeiten dann umso mehr Spaß, wenn es klappt und man sich nicht durch Zeitdruck oder Stress hetzen muss. Für uns ist das ein echtes Privileg, nicht ständig arbeiten zu müssen, sondern die Freiheit zu haben, das selbst zu bestimmen.

Auf dieser Reise sind wir auch offener geworden, was den Umgang mit anderen Menschen angeht. Wir sprechen oft Leute an, auch wenn die Sprachbarriere da ist, und erleben dadurch viele herzliche Begegnungen. Manche Menschen haben uns auf besondere Weise geholfen, und manche von ihnen stehen wir heute noch in Kontakt. Anfangs hatten wir ein bisschen Angst, dass wir vielleicht unangenehm auffallen – zum Beispiel, weil man unterwegs nicht immer frisch duschen kann und sich selbst nicht so wohl riecht. Aber das legt sich schnell. Man gewöhnt sich daran und merkt, dass es meistens gar nicht schlimm ist. Die Menschen schauen einen meist nicht komisch an, und die Wertschätzung für eine Dusche wird umso größer, wenn man sie dann mal wieder hat.

Auch der Umgang mit Kleidung hat sich verändert: Wir haben gemerkt, dass wir nicht ständig neue Sachen brauchen, sondern mit dem, was wir dabei haben, gut auskommen, Kleidung länger tragen oder auch mal reparieren können. Das spart nicht nur Platz im Gepäck, sondern hilft uns auch, bewusster mit Ressourcen umzugehen.

Schließlich haben wir gelernt, dass Flexibilität und Gelassenheit unterwegs enorm wichtig sind. Ob ungeplante Schlafplätze hinter oder in Tankstellen, Übernachtungen in einem Moscheekeller oder spontan geschenkte Orangen und Kekse – das sind Momente, die uns zeigen, wie vielfältig und herzlich das Reisen sein kann, wenn man offen bleibt und sich auf das Unerwartete einlässt.

Diese Learnings machen für uns den Kern der Reise aus – nicht nur die Kilometer oder die Sehenswürdigkeiten, sondern das bewusste Erleben, das Loslassen von Perfektion und das Schätzen der kleinen, einfachen Dinge.

Fazit – ein Jahr voller Erlebnisse und Learnings

In unserem Jahr auf großer Tour haben wir unzählige Eindrücke gesammelt und viel gelernt – wie ihr in den vorherigen Abschnitten lesen konntet. Wenn ihr noch mehr Details zu unseren Highlights oder einzelnen Erlebnissen erfahren wollt, schaut gerne mal in unsere anderen Blogbeiträge oder auf unseren YouTube-Kanal vorbei. Dort nehmen wir euch noch tiefer mit auf unsere Reise und zeigen euch noch mehr von den spannenden Momenten und schönen Orten.

Natürlich sind wir auch nach einem Jahr unterwegs noch lange nicht fertig mit Lernen und Entdecken. Jede Etappe bringt neue Herausforderungen und Erkenntnisse mit sich – das macht das Reisen für uns so besonders.

Ein kleiner, aber wichtiger Learning-Tipp, den wir euch mitgeben möchten: Achtet darauf, eure Fahrradtaschen immer ordentlich zu verschließen und gut gegen Regen zu schützen. Wir hatten nämlich schon mal Wasser in der Tasche, was leider eine Powerbank beschädigt hat – sowas möchte man unterwegs wirklich vermeiden!

Wir möchten uns an dieser Stelle auch ganz herzlich bei euch bedanken, dass ihr uns auf dieser Reise begleitet, unsere Geschichten lest und uns so unterstützt. Das bedeutet uns wirklich viel und motiviert uns, weiterzumachen.

Wir freuen uns, wenn ihr uns weiterhin begleitet und sind gespannt, was die nächsten Etappen für uns bereithalten.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Cookie Consent Banner by Real Cookie Banner