Von Sevilla nach Tarifa: Abenteuer durch Südspanien [#21] - Zwei auf Rad 🌍

Von Sevilla nach Tarifa: Abenteuer durch SĂĽdspanien [#21]

Nach der Überquerung der portugiesischen Grenze setzten wir unsere Reise in Spanien fort, immer Richtung Sevilla. Zunächst fuhren wir durch eine Vielzahl von Salinen, die eine ungewöhnliche und fast surreale Landschaft bildeten. Die weißen Salzhügel glitzerten in der Sonne. Weiter ging es an endlosen Plantagen vorbei – teils Erdbeerfelder, auf denen einige Beeren schon reif waren, andere noch grün. Auch die Orangenbäume leuchteten orange, aber der Duft, den man sich vorstellte, blieb aus. Wir fuhren durch die typische spanische Landschaft, vorbei an unzähligen Feldern, die eine karge, aber faszinierende Schönheit ausstrahlten.

Je näher wir Sevilla kamen, desto weniger gab es zu sehen: Die Landschaft wurde weit und leer, mit grünen Feldern, auf denen nichts angebaut wurde. Der Blick ging weit über die flache, fast endlose Ebene, aber es gab keine Besonderheiten mehr, die uns aus der Ferne in den Bann zogen.

In Sevilla angekommen, trafen wir auf ein deutsches Radreisepaar, das bereits seit sechs Monaten unterwegs war. Wir verbrachten eine lange Zeit miteinander und tauschten Erfahrungen aus – es war unglaublich bereichernd, von ihren Erlebnissen zu hören und uns gegenseitig zu inspirieren.

Am Abend bezogen wir unser gebuchtes Appartement für zwei Nächte und genossen einen erholsamen Pausentag in der Stadt. Sevilla hat so viel zu bieten – vor allem das beeindruckende Schloss Real Alcázar de Sevilla. Das Schloss, mit seinen atemberaubend verzierten Mauern und wunderschönen Gärten, ließ uns staunen. Überall blühten Pflanzen, und die Architektur war ein wahres Meisterwerk.

Weiter Richtung Tarifa – Spektakuläre Landschaften und Abenteuer

Nach unserem Aufenthalt in Sevilla setzten wir die Reise fort, diesmal nach Cádiz. Der Weg führte uns durch kilometerlange karge Landschaften und auf teils sehr schlechten, hügeligen Straßen. Wir fuhren durch Salinen und naturbelassene Gebiete, die uns das Gefühl gaben, in der Wildnis unterwegs zu sein.

Unser Ziel war es, mit der Fähre von El Puerto de Sta Maria nach Cádiz zu fahren. Doch als wir dort ankamen, mussten wir feststellen, dass die Fähre aufgrund des starken Windes nicht fuhr. Ein Busersatzverkehr war zwar verfügbar, aber die Fahrräder hätten nicht in den Bus gepasst. Da wir auch mit dem Zug nicht weiterreisen konnten – wir hätten unsere Gasflaschen für Marokko abgeben müssen – entschieden wir uns, Cádiz zu überspringen und weiter entlang der Küste nach Tarifa zu fahren.

Die Strecke von Zahara de los Atunes nach Tarifa wurde zunehmend hügeliger. Und dann standen wir vor einer unerwarteten Herausforderung: eine Barriere blockierte den Weg. Der Durchgang war so schmal, dass wir nur zu Fuß durchkamen – und das mit einem gewaltigen Umweg. Also warteten wir geduldig, bis ein Auto oder Motorrad vorbeikam, der Fahrer einen Schlüssel für das Tor hatte und uns den Durchgang ermöglichte.

Hinter der Barriere öffnete sich ein Nationalpark, und wir wurden mit einem spektakulären Ausblick auf das Meer und die Straße von Gibraltar belohnt. Vom Aussichtspunkt konnten wir bereits Marokko sehen, was uns ein Gefühl der Weite und Freiheit vermittelte.

Ziegenherde und unerwartete Begegnungen

Oben angekommen, machten wir eine weitere Pause und genossen den atemberaubenden Blick. Doch die Straße führte noch weiter bergauf – und dort trafen wir auf eine Ziegenherde mit ihrem Schäfer. Die Ziegen kamen von allen Seiten, einige schnupperten sogar an unseren Fahrrädern, was ein interessantes Erlebnis war, da wir nicht wussten, wie sie reagieren würden. Doch sie gingen uns friedlich aus dem Weg, und nach einigem Schieben auf dem steilen Bergweg ging es endlich bergab – nur um gleich wieder einen weiteren steilen Anstieg zu bewältigen.

Es wurde immer später, und so begannen wir unsere Schlafplatzsuche. Glücklicherweise fanden wir einen kostenlosen Wohnmobilstellplatz, auf dem schon viele deutsche Camper standen. Wir bauten unser Zelt neben einem Reisepaar aus Deutschland auf, das uns herzlich einlud, bei ihnen im Camper unsere Powerbanks aufzuladen – eine tolle Geste, die wir gerne annahmen.

Ruinen und Sanddünen – Ein entspannter Tag in Bolonia

Am nächsten Morgen fuhren wir ein Stück zurück bis nach Bolonia, wo wir uns die Ruinen einer alten römischen Stadt anschauten. Annkathrin stieg auf die große Sanddüne, während Nico danach im Meer baden ging. Es war ein perfekter Moment, um die sommerlichen Temperaturen und die Aussicht auf Marokko zu genießen. Danach radelten wir weiter zur Duna de Valdevaqueros, einer weiteren beeindruckenden Sanddüne, die uns mit ihrem teils geteerteren Weg und der weiten Aussicht belohnte.

Wir fanden einen passenden Schlafplatz und bereiteten uns auf die Weiterfahrt vor. Der nächste Tag sollte uns schließlich nach Tarifa führen, wo wir die Fähre nach Tanger Med nehmen wollten – das Tor nach Marokko, einem neuen Abenteuer, das schon in der Luft lag.

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