Ein kleines Häuschen außerhalb eines ruhigen Ortes nahe Valencia, eingebettet in staubige Wege und verwitterte Landschaft. Die Sonne steht hoch, die Luft flimmert, und der Pool schimmert verlockend bei fast 30 Grad. Der Hund liegt entspannt im Schatten der Veranda, während aus dem Hühnergehege ein leises Gackern dringt.
Was wie ein Urlaub klingt, war für uns in Wirklichkeit ein mehrwöchiger Housesit – ein bisschen Alltag, ein bisschen Abenteuer, und ganz viel Natur. Doch auch wenn der Ort auf den ersten Blick idyllisch wirkt, zeigt ein zweiter Blick, dass hier nicht alles perfekt ist – und genau das hat diesen Housesit so besonders gemacht.
Das Gelände selbst trägt noch immer die Spuren eines schweren Unwetters, das vor etwa einem Jahr wütete: Ein Zaun aus Betonbolzen wurde mitsamt Fundament aus dem Boden gerissen und bis heute nicht ersetzt. Viele Wege rund ums Haus sind von Schlaglöchern und Staub überzogen, einige Brücken in der Umgebung noch immer zerstört oder notdürftig repariert. Trotz allem – oder vielleicht gerade deshalb – hat dieser Ort seinen ganz eigenen Charme entwickelt.
Die Hühner leben inzwischen in einem provisorisch errichteten Gehege, das mit Stroh ausgelegt ist und ihnen sichtlich gefällt. Der Hund war unser treuer Begleiter auf täglichen Spaziergängen durch die teils verwilderte Landschaft. Und wenn wir nicht gerade im angenehm warmen Pool unsere Runden gedreht oder den Garten gepflegt haben, saß meistens einer von uns mit dem Laptop im Schatten der gemütlichen Veranda, während der andere sich drinnen im Haus zurückgezogen hat, um in Ruhe an eigenen Projekten zu arbeiten. Natürlich haben wir auch oft zusammen in einem Raum gearbeitet – perfekt ist das nie, und wir sind es auch nicht –, aber gerade dieser kleine Freiraum hat dazu beigetragen, dass wir uns beim Arbeiten nicht gegenseitig im Weg standen.

Der Garten wurde nebenbei gepflegt, wo ein paar Kartoffeln, Tomaten, Walderdbeeren und weitere Kleinigkeiten wuchsen. Abends, wenn es dunkel wurde, sorgten Lichterketten rund ums Haus für eine gemütliche Stimmung, die wir besonders auf dem kleinen Aussichtspodest genossen – mit Blick auf den nächsten Ort und seine Kirche.
In diesem Beitrag möchten wir euch mitnehmen in unseren Alltag zwischen Laptop, Gießkanne und Hühnerstall – und euch erzählen, was Housesitting in der Realität bedeutet, worauf man sich einstellen sollte, wenn man Verantwortung für ein fremdes Zuhause übernimmt, und wie es ist, in einem Haus mit Pool, Aussicht und wilder Umgebung eine kleine Weile zu leben.
Ein ganz normaler Housesitting-Tag
Unser Alltag während des Housesits war angenehm bodenständig – geprägt von festen Routinen, kleinen Herausforderungen und Momenten für uns selbst. Im Grunde ähnelte er dem Alltag von Menschen, die berufstätig sind und gleichzeitig einen Hund sowie Hühner zu versorgen haben. Und genau das fanden wir besonders spannend: nicht ein künstlich geschaffener „Urlaubsalltag“, sondern echtes Alltagsleben mit Tieren.
Morgens haben wir meistens versucht, ein wenig auszuschlafen. Die Hündin hat sich in der Nähe unseres Bettes in ihr Körbchen gelegt und es sichtlich genossen, nicht allein zu sein. Sobald einer von uns aufgestanden ist, war allerdings schnell klar: Jetzt wird’s Zeit für Frühstück und einen Spaziergang – und zwar für den Hund.
Während sie gefressen hat, haben wir uns fürs Rausgehen fertig gemacht. Das klappte mal besser, mal etwas chaotischer – mit der Zeit hat sie nämlich gemerkt, dass es bald losgeht, wenn Annkathrin sich Socken anzog. Dann war die Vorfreude so groß, dass das Fressen plötzlich völlig uninteressant wurde und wir mit kleinen Tricks nachhelfen mussten.
Annkathrin hat dann meist die morgendliche Gassirunde übernommen, während Nico sich noch ein bisschen im Bett ausgeruht hat. Erst wenn die beiden zurück waren, haben wir gemeinsam gefrühstückt – das war uns wichtig. Annkathrin trank morgens meistens einen Kakao, während Nico zu seinem klassischen Energy Drink griff.

Danach hat sich Nico um die Hühner gekümmert: frisches Wasser, Futter, sauberer Stall. Dann begann unser Arbeitstag: Annkathrin arbeitete auf Stundenbasis für eine Firma, während wir beide – wenn Zeit war – auch an unseren eigenen Projekten weiterarbeiteten: am Blog, an Webseiten, an E-Mails. Nico hat parallel YouTube-Videos geschnitten oder sich um kleinere digitale Aufträge gekümmert.
Zwischendurch haben wir kurze Pausen gemacht – um uns eine Kleinigkeit zu essen zu machen, uns kurz zu dehnen oder ein kaltes Getränk aus dem Kühlschrank zu holen. Und wenn es sehr heiß war, sind wir auch mal kurz in den Pool gehüpft, um uns abzukühlen.
Gearbeitet haben wir meist bis in den späten Nachmittag – oft draußen oder drinnen mit den Laptops. Wir haben bewusst darauf geachtet, uns beim Arbeiten auch mal räumlich zu trennen, um konzentriert arbeiten zu können. So saß einer meist auf der Veranda im Schatten, während der andere drinnen am Tisch arbeitete – das hat uns beiden gutgetan.
Auch wenn das Leben dort insgesamt entschleunigter war als auf dem Fahrrad, war es nicht automatisch entspannter. Gerade morgens bedeutete es manchmal Stress, zuerst dem Hund gerecht zu werden, bevor man überhaupt an sein eigenes Frühstück denken konnte. Und dann noch die Arbeit, das Kochen, der Abwasch (ohne Geschirrspüler!), kleine Haushaltsaufgaben – all das wollte organisiert werden.
Am Abend haben wir dann nicht nur gekocht und der Hündin ihre zweite Portion Futter gegeben, sondern sind auch noch ein zweites Mal mit ihr spazieren gegangen – meistens Annkathrin, manchmal auch gemeinsam. Danach war es Zeit für eine letzte Aufgabe: den Garten gießen. Egal ob Tomaten, Kartoffeln oder Wald-Erdbeeren – in der Abendsonne haben wir den Pflanzen noch die dringend nötige Wasserration verpasst. Tagsüber wäre das in der Hitze nicht möglich gewesen.
So sah er aus, unser Alltag zwischen Hühnerstall, Hundespaziergang, Gartenarbeit, Laptop und Pool. Nichts Spektakuläres – aber genau das war ja das Wertvolle daran: Wir haben erlebt, wie sich das echte Leben mit Tieren und Hof anfühlt – mit all seinen schönen, aber auch fordernden Seiten.
Was wir nicht erwartet hätten
Wir wussten zwar schon vorher, dass auf dem Grundstück einige Hochwasserschäden sind, etwa am Zaun, und dass manche Straßen in der Umgebung kaputt und schlecht befahrbar sind. Aber wir hätten nicht gedacht, dass wir auf dem Weg zum Housesitting-Haus wegen Straßensperrungen und Baumaschinen ganze drei Kilometer Umweg mit dem Fahrrad fahren müssten. Es war manchmal wirklich herausfordernd, sich mit dem Rad durch diese teilweise beschädigten Straßen zu manövrieren und dabei auch noch die Verkehrsregeln einzuhalten.
In der Umgebung gibt es viele kleine Häuser mit eingezäunten Gärten, in denen oft Hunde leben. Besonders auffällig war ein Grundstück, auf dem gleich drei Hunde lebten. Die kläfften zwar laut und klangen stellenweise aggressiv, wedelten aber gleichzeitig mit dem Schwanz. Obwohl sie eingezäunt waren, mussten wir beim Vorbeigehen vorsichtig sein, damit alles sicher blieb.
Unsere eigene Housesit-Hündin hatte ihren eigenen Charakter: Sie liebt es, Hasen und andere Tiere zu jagen, die sich bewegen, und zeigte dabei wenig Interesse an anderen Hunden. Sie ist sehr aufmerksam und weiß ganz genau, was sie will und wann sie es will – besonders morgens, wenn es ums Gassigehen geht. Sie fordert viel Aufmerksamkeit, ist aber liebevoll, wenn sie möchte, und zeigt deutlich, wann sie Nähe oder Ruhe braucht.
Die Hündin hat es auch geschafft, mehrfach ihre Leine kaputtzumachen: Einmal biss oder riss sie die Leine durch, als sie an einem Baum befestigt war. An anderen Tagen riss sie sich mehrmals los. So kam es vor, dass wir sie hinten am Pool, wo eigentlich alles gut eingezäunt ist, kurz unbeaufsichtigt ließen, während wir bei den Hühnern waren – und sie ist trotzdem abgehauen. An einem anderen Tag war sie auf einer anderen, besseren Leine draußen, riss sich aber wieder los und lief irgendwohin. Wir mussten sie jeweils suchen und fanden sie glücklicherweise wieder. Das war natürlich nervenaufreibend, weil wir nie sicher wussten, wo sie gerade ist, wann oder ob sie zurückkommt und ob ihr unterwegs etwas passiert. Die Verantwortung für die Tiere ist dabei immer präsent.
Eine weitere Herausforderung waren die Katzenbabys, die wir eines Abends beim Spaziergang entdeckten. Am nächsten Abend tauchte plötzlich die Mutter der Katzen im Garten auf, und Nico fütterte sie. Obwohl wir später auf Anraten der Hündin-Besitzerin versuchten, die Katze wieder loszuwerden, kam sie immer wieder zurück – oft mit ihren Jungen. Sie durchwühlte Müllsäcke, die wir draußen abgestellt hatten, was ziemlich nervig war. Einmal brachte sie sogar eine tote Taube mit, die sie aber glücklicherweise am Ende des Tages wieder mitnahm.
Auch die Staubmilben in der Umgebung ärgerten uns zeitweise, weil sie Hautirritationen verursachten. Deshalb mussten wir Bettwäsche und Kleidung öfter wechseln und besonders auf Sauberkeit achten.
Unser Wochenend-Ausflug mit Mietauto und Erkundungen
Über das Wochenende haben wir uns ein Mietauto ausgeliehen. Am Samstag haben wir es abgeholt und zunächst vor dem Haus mit der Hündin einen großen Spaziergang gemacht. Danach haben wir die Hündin zuhause gelassen, das Auto abgeholt und sind Einkäufe machen gegangen. Unter anderem brauchten wir eine spezielle Seife, um unser Zelt und die Isomatte zu reinigen, weil uns der Hersteller dafür etwas Besonderes empfohlen hatte. Am Abend sind wir zurückgefahren, und die Hündin hat sich sehr gefreut, dass wir wieder da waren. Sie sprang vor Freude hoch, wedelte mit dem Schwanz und brauchte ein paar Minuten, um sich wieder einzukriegen. Danach sind wir schlafen gegangen.
Am nächsten Morgen machten wir wieder einen großen Spaziergang mit der Hündin. Anschließend sind wir zu einem Wasserfall in der Nähe gefahren, der wirklich schön war. Eigentlich wollten wir danach noch zu einer Burg in Brunol fahren, aber leider fanden wir keinen Parkplatz in der Nähe und haben das dann spontan ausgelassen. Stattdessen sind wir zurück zur Hündin gefahren, die sich erneut freute, uns wiederzusehen.

Abends sind wir nochmals losgefahren, haben die Hündin zuhause gelassen und sind zu einem Café in Valencia gefahren, wo abends eine Flamenco-Show stattfand. Im Eintritt war ein kleines Getränk inbegriffen, das wir genossen haben. Die Show dauerte etwa eine Stunde. Danach sind wir zurückgefahren und haben den Abend ruhig ausklingen lassen.
Am nächsten Tag standen wir einigermaßen früh auf, gingen wie gewohnt mit der Hündin spazieren und erledigten den normalen Alltag. Später fuhren wir zu einem Fabrikverkauf, bei dem wir Süßigkeiten einkauften. Danach brachten wir das Mietauto zurück zum Flughafen Valencia. Vorher haben wir es noch an einer Waschanlage gereinigt und vollgetankt. Anschließend nahmen wir ein Taxi zurück zum House-Sitting-Ort, holten dort noch ein paar Pakete ab und liefen die letzten Kilometer zu Fuß zum Haus. Die Hündin freute sich wieder sehr über unsere Rückkehr.
Alltag beim Housesitting: Reinigung, Reparatur und Pflege
Außerhalb unseres Ausflugs haben wir eigentlich nichts Besonderes unternommen und uns vor allem um das Housesitting gekümmert. Dabei standen folgende Aufgaben auf dem Programm:
- Reinigung und Pflege der Isomatte: Wir haben die Isomatte gründlich gereinigt und dabei ein winziges Loch gefunden, das wir nur entdecken konnten, weil wir die Matte im Pool getestet hatten.
- Zeltpflege: Das Zelt haben wir ebenfalls mit spezieller Seife gereinigt und anschließend imprägniert.
- Fahrradpflege:
An Annkathrins Gepäckträger vorne haben wir Roststellen abgeschliffen und mit Metallschutzlack behandelt. Leider ist dabei eine Schraube abgebrochen, die wir selbst nicht herausbekommen haben. Deshalb sind wir zum Fahrradladen im Nachbarort gefahren, der die Schraube zwar auch nicht rausbekommen hat, aber den Gepäckträger etwas weiter oben neu montiert hat. Dadurch mussten wir die Taschen für vorne neu einstellen, damit sie wieder richtig einhaken.
An Nicos Gepäckträger haben wir ebenfalls Roststellen behandelt, allerdings ohne Probleme mit Schrauben.
- Fahrradpflege:
- Allgemeine Arbeit: Neben den praktischen Arbeiten haben wir auch an unseren Webseitenprojekten gearbeitet und für eine Firma noch einige Aufgaben erledigt.
Unsere Learnings & Tipps fürs Housesitting
Nach drei sehr unterschiedlichen Housesits – mit Hund, Katze, Hündin & Hühnern – haben wir einige Erfahrungen gesammelt, die wir gerne mit euch teilen möchten. Wenn du selbst überlegst, einen Housesit zu machen, könnten diese Punkte hilfreich für dich sein:
- Jedes Tier ist anders
- Tiere haben individuelle Bedürfnisse und Persönlichkeiten.
- Manche brauchen mehr Aufmerksamkeit (z. B. Hunde), andere sind pflegeleichter (z. B. Freigängerkatzen oder Hühner).
- Wichtig: Sei bereit, dich auf das jeweilige Tier einzulassen.
- Vorab-Kommunikation mit den Besitzern
- Unbedingt ein Video-Call oder Telefongespräch vor dem Housesit führen.
- Dabei könnt ihr wichtige Fragen stellen:
- Gibt es gesundheitliche Besonderheiten oder Verhaltensauffälligkeiten?
- Was dürfen die Tiere auf keinen Fall?
- Wie wünschen sich die Besitzer die Kommunikation während des Housesits (z. B. tägliche Updates per WhatsApp oder nur bei Bedarf)?
- Kommunikation während des Housesits
- In unseren bisherigen Housesits hat es sich bewährt, regelmäßig kurze Updates per WhatsApp zu senden.
- Fragen konnten wir jederzeit stellen und haben meist schnell hilfreiche Antworten bekommen.
- So entsteht ein gutes Vertrauensverhältnis.
- Arbeitsaufwand richtig einschätzen
- Ein Housesit kann sehr unterschiedlich zeitintensiv sein – je nachdem, welche Tiere zu betreuen sind.
- Hunde bedeuten meist mehr Verantwortung und Zeitaufwand (z. B. Gassi gehen, Beschäftigung, Nähe).
- Hühner und Katzen (v. a. Freigänger) sind tendenziell einfacher zu betreuen.
- Alltag flexibel anpassen
- Die Tiere stehen im Mittelpunkt – der Alltag sollte um ihre Bedürfnisse herum geplant werden.
- Gleichzeitig ist es wichtig, sich auch eigenen Freiraum zu schaffen, damit die Zeit vor Ort nicht ausschließlich aus Tierbetreuung besteht.
- Gute Möglichkeit zum „Testleben mit Tier“
- Housesitting eignet sich hervorragend, um herauszufinden, ob ein bestimmtes Tier zu einem passt.
- Wer z. B. überlegt, einen Hund anzuschaffen, kann durch einen Housesit mit Hund den Alltag realistisch erleben.
- Danach weiß man meist ziemlich genau, ob man wirklich bereit für ein eigenes Tier ist – oder eben doch lieber nicht.
- Kostengünstig & lokal leben
- Housesitting bietet die Chance, relativ günstig zu reisen und dabei wie Einheimische zu leben.
- Oft kommt man mit Nachbarn oder Leuten aus dem Umfeld der Tierbesitzer in Kontakt.
- Man erlebt den Alltag einer Region oder Stadt intensiver, als es z. B. im Hotel der Fall wäre.
- Trotz eventuell höherer Plattformgebühren lohnt sich das finanziell meist schon nach wenigen Nächten.
- Rechtzeitig planen & anreisen
- Frühzeitig nach passenden Housesits suchen und sich möglichst bald bewerben – beliebte Sitze sind schnell vergeben.
- Wer z. B. auf Fahrradtour ist oder berufstätig, sollte schauen, dass Zeitraum und Route gut zusammenpassen.
- Idealerweise reist man einen Tag vor dem Housesit an, um alles vor Ort mit den Besitzern durchzugehen.
- Persönliche Übergaben sind sehr hilfreich – viele Details lassen sich besser zeigen als erklären.
- Verantwortung übernehmen & echtes Interesse zeigen
- Man sollte sich einen Housesit nur zutrauen, wenn man sich wirklich für die Tiere interessiert – nicht nur für die kostenlose Unterkunft.
- Vorerfahrung ist kein Muss, aber hilfreich. Wichtig ist: Man sollte die jeweilige Tierart mögen und keine Berührungsängste haben.
- Tierbesitzer geben einem viel Vertrauen, wenn sie ihre Lieblinge in fremde Hände geben. Dieses Vertrauen sollte man ernst nehmen.
- Bei Unsicherheiten lieber ehrlich kommunizieren – und notfalls lieber absagen als etwas zu übernehmen, dem man sich nicht gewachsen fühlt.
Fazit: Herausfordernd, aber bereichernd
Auch dieser Housesit war für uns wieder eine schöne Erfahrung – wenn auch herausfordernd. Dieses Mal haben wir uns nicht nur um eine Tierart gekümmert, sondern gleich um zwei: einen Hund und eine Gruppe Hühner. Zusätzlich haben wir auch den Garten betreut. Das erfordert Aufmerksamkeit, Organisation und die Bereitschaft, sich in neue Aufgaben einzuarbeiten.
Gleichzeitig schätzen wir es auf unseren Radreisen immer besonders, wenn wir durch einen Housesit zwischendurch wieder ein festes Zuhause auf Zeit haben: mit einer richtigen Dusche, Waschmaschine, voll ausgestatteten Küche, manchmal einem Backofen – lauter Dinge, die im Zeltalltag nicht selbstverständlich sind.
Natürlich ist jedes Zuhause anders: Jeder Backofen hat seine Eigenheiten, jede Küche ist anders organisiert, Dinge stehen an anderen Orten, Abläufe funktionieren anders. Man muss sich darauf einlassen wollen – sowohl auf das Zuhause selbst als auch auf die Besitzer und ihre Gewohnheiten. Diese Offenheit ist entscheidend, damit der Housesit am Ende für alle Beteiligten gelingt.
Was uns besonders freut: Auch diesmal sind uns die Tiere schnell ans Herz gewachsen. Trotz kleiner Herausforderungen hatten wir Freude an der Zeit mit ihnen und konnten gleichzeitig wieder gut an unseren Projekten arbeiten – das Internet funktionierte zuverlässig, wir hatten den nötigen Raum und Rhythmus, um kreativ zu sein.
Für uns gilt wie bei den vorherigen Housesits: An erster Stelle stehen immer die Tiere – ihre Bedürfnisse, ihr Wohlbefinden. An zweiter Stelle steht für uns, dass wir gut arbeiten können – und auch das hat wieder funktioniert.
Wir mögen diese Kombination aus kostengünstigem Wohnen und sinnvoller Verantwortung: Wir übernehmen gern die Pflege der Tiere, erleben dadurch einen ganz anderen Alltag und lernen neue Wohnformen, neue Regionen und manchmal auch die Nachbarschaft kennen.
Weil wir mit dem Fahrrad reisen, achten wir bei der Auswahl von Housesits auch darauf, dass wir unsere Räder sicher abstellen können. Solche speziellen Bedürfnisse erwähnen wir frühzeitig – entweder schon in der Bewerbung oder spätestens im Kennenlerngespräch. So können sich die Besitzer darauf einstellen, und es entsteht direkt ein ehrlicher, vertrauensvoller Kontakt.
Wichtig ist für uns vor allem eines: authentisch und ehrlich zu kommunizieren. Wenn wir etwas noch nie gemacht haben – wie in diesem Fall bei den Hühnern – sagen wir das offen. Aber wir bringen Interesse und Lernbereitschaft mit und lassen uns gut einweisen. Das hat auch diesmal wunderbar funktioniert.
Unser Fazit also: Housesitting ist für uns eine bereichernde Erfahrung. Es bringt Abwechslung in unsere Reise, ermöglicht uns tierische Begegnungen, neue Perspektiven auf Alltag und Wohnen – und schenkt uns das Gefühl, unterwegs wirklich anzukommen.
Falls du jetzt Lust bekommen hast, selbst einmal Housesitting auszuprobieren: Wir haben diesen Housesit – wie auch unsere vorherigen – über eine Plattform gefunden, die Housesitter:innen und Tierbesitzer:innen zusammenbringt. Wenn du dich dort über unseren Rabatt-Link anmeldest, bekommst du 25 % Rabatt auf den Mitgliedsbeitrag. Und für uns ist es schön zu wissen, dass wir auf diesem Weg vielleicht jemand anderem den Einstieg erleichtern können.
Also: Warum nicht mal selbst ausprobieren? Tiere glücklich machen, neue Orte entdecken, kostenfrei wohnen – und gleichzeitig wertvolle Erfahrungen sammeln.