Hygiene auf der Radreise - Zwei auf Rad 🌍

Hygiene auf der Radreise

Hygiene auf einer langen Radreise kann manchmal eine Herausforderung sein, aber sie gehört genauso zu den Erlebnissen, die die Reise besonders machen. Es geht nicht nur darum, frisch und sauber zu bleiben, sondern auch um das Anpassen an neue Gegebenheiten und das Genießen der einfachen, oft kreativen Lösungen, die man unterwegs findet.

Duschen auf der Radreise: Campingplätze, Gastgeber und der Duschsack

In den meisten Fällen duschen wir auf Campingplätzen oder bei unseren Gastgebern, zum Beispiel über Warmshowers. Diese Duschen sind oft eine willkommene Erfrischung nach einem langen Tag auf dem Rad. Gelegentlich haben wir auch das Glück, in einem Apartment mit Dusche zu übernachten, aber diese Gelegenheit ist eher selten. Der Großteil unserer Duschen finden also auf Campingplätzen statt.

Einmal, als wir an einer Skateranlage stoppten, hängten wir unseren Duschsack an einem Baum auf. In der Nähe gab es einen Trinkwasserspender, an dem wir den Duschsack mit 10 Litern Wasser füllten. Damit war es möglich, dass jeder von uns für etwa 10 Minuten duschen konnte. Beim Duschen mit dem Duschsack verwenden wir keine Duschgels oder Seifen, um die Natur nicht mit Chemikalien zu belasten – wir achten darauf, dass wir nur reines Wasser verwenden.

Außerdem haben wir es auf unserer Reise auch schon mal ganz abenteuerlich gemacht und uns unter einem Wasserfall oder in einem klaren Bach gereinigt. Auch hier verwenden wir keine Seife oder andere Reinigungsmittel, sondern lassen uns einfach vom Wasser erfrischen, sodass wir unseren eigenen Körpergeruch erhalten, aber dennoch das Gefühl haben, frisch und gereinigt zu sein.

Auf den Campingplätzen benutzen wir meist einfache Körperseifen und ein Haarwaschmittel, manchmal auch ein Flüssigwaschmittel. Hier sind die Duschen für uns eine gute Gelegenheit, uns nach ein paar Tagen auf der Straße mal wieder richtig sauber zu machen.

Die aktuell längste Zeit ohne Dusche

Die längste Zeit, die wir ohne Dusche ausgekommen sind, waren bisher 15 Tage. In dieser Zeit haben wir uns hauptsächlich im Meer erfrischt, wenn wir in der Nähe von Gewässern waren. Aber auch das gehört zu den besonderen Erlebnissen auf einer Radreise – man gewöhnt sich daran, auf andere Art und Weise frisch zu bleiben.

Haarpflege und Zähneputzen unterwegs

Trotz der wenigen Duschen ist es uns wichtig, immer gut gepflegt zu bleiben. Jeden Morgen bürsten wir uns unsere Haare – wir teilen uns eine Bürste, die in unserem Gepäck Platz findet. Auch das Zähneputzen gehört zu unserer morgendlichen Routine, und wir verwenden dafür immer unser Trinkwasser. Besonders wichtig ist uns dabei, dass wir uns auch draußen unproblematisch und ohne viel Aufwand um unsere Hygiene kümmern können. Es geht weniger um Perfektion, sondern darum, sich selbst frisch und sauber zu fühlen.

Wäsche waschen unterwegs

Ein weiteres Thema, das auf einer Radreise nicht zu kurz kommen darf, ist die Wäschepflege. Am Anfang unserer Reise haben wir unsere Wäsche per Hand gewaschen, meistens auf Campingplätzen. Mit einem einfachen Handwaschmittel haben wir unsere Kleidung dann gut durchgewaschen und zum Trocknen aufgehängt. In manchen Fällen haben wir auch einfach nur Trinkwasser aus einem Trinkwasserspender oder aus einem Bach genutzt, um unsere Sachen zu spülen, wenn wir gerade keine Möglichkeit hatten, Waschmittel zu verwenden.

Ab Frankreich haben wir dann angefangen, öffentliche Wäschereien zu nutzen, in denen Waschmaschinen und Trockner gegen Bezahlung zur Verfügung standen. Diese Wäschereien haben uns das Leben enorm erleichtert, und wir konnten uns auf einfache Weise sauber und frisch fühlen, mit gut riechender Kleidung. Nicht nur in Frankreich, sondern auch in Spanien, Portugal und anderen Ländern gab es solche Wäschereien, die wir regelmäßig genutzt haben, wenn wir keine Zeit hatten, selbst zu waschen.

Zusätzlich hatten wir auf unserer Reise auch das Glück, dass wir bei einigen Gastgebern unsere Wäsche waschen konnten, wenn sie eine Waschmaschine zur Verfügung hatten. Viele dieser Gastgeber waren sogar so freundlich, uns ihr Waschmittel zur Verfügung zu stellen, sodass wir uns keine eigenen Vorräte kaufen mussten. Besonders in Spanien haben wir festgestellt, dass in vielen Wäschereien das Waschmittel bereits automatisch in den Maschinen vorhanden war, sodass wir es nicht zusätzlich kaufen mussten – das hat uns nicht nur Zeit, sondern auch Geld gespart.

Pflege von Schuhen und Ausrüstung

Wenn unsere Schuhe oder Ausrüstung besonders dreckig wurden, haben wir diese so gut es geht selbst gereinigt. Ab und zu haben wir auch die Gelegenheit genutzt, die Schuhe in einer Wäscherei zusammen mit unserer Kleidung zu waschen, um sie wieder sauber und tragbar zu bekommen.

Abschließend: Hygiene und das Gefühl von Frische

Nach langen Etappen, die manchmal mehrere Wochen dauern, freuen wir uns immer besonders auf eine richtige Dusche – sei es auf einem Campingplatz oder bei einem Gastgeber. Wir verzichten bewusst auf Deo oder Parfum, um nicht den ganzen Tag über nach etwas anderem zu riechen, sondern nehmen den natürlichen Körpergeruch in Kauf, der sich auch nicht negativ auswirkt, wenn man sich regelmäßig wäscht. Es ist eine Umstellung, aber auch eine Erfahrung, die uns mehr mit uns selbst und der Natur verbindet.

Am Ende des Tages geht es nicht um Perfektion, sondern darum, sich wohlzufühlen, selbst wenn man nicht jeden Tag in der Dusche steht oder sich mit Deos besprüht. Wir haben uns an unseren eigenen Geruch gewöhnt und uns daran erinnert, dass die wahre Frische oft nicht aus einem Badezimmer kommt, sondern von der Freiheit und dem Abenteuer unterwegs.

Wir hoffen, dass ihr aus unseren Erfahrungen vielleicht ein bisschen Inspiration für eure eigene Radreise oder sogar für eure heimische Hygiene- oder Wäschepflege ziehen könnt. Manchmal ist es auch sinnvoll, auf einfache und natürliche Methoden zurückzugreifen – sei es bei der Körperpflege, der Wäsche oder einfach beim Kontakt mit der Natur, die uns immer wieder aufs Neue erfrischt und uns zeigt, wie wenig es oft braucht, um sich frisch und gut zu fühlen.

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