Pedal to Paris 2024: Mit dem Fahrrad zur Olympiastadt [#07] - Zwei auf Rad 🌍

Pedal to Paris 2024: Mit dem Fahrrad zur Olympiastadt [#07]

Gegen 9:30 Uhr radelten wir weiter in Richtung Paris. Es folgten einige steile Berge und Feldwege, die aussahen wie Rasen, über den ein Traktor ein oder zweimal gefahren war. Zum Teil waren die Wege sehr matschig. Besonders ein Abschnitt im Wald war extrem matschig mit großen Pfützen. Nico baute sich eine Brücke aus Stöcken, um hinüberzukommen.

Gegen Mittag kochten wir Spaghetti in einem alten Waschhaus, das wahrscheinlich Teil eines Brunnens in einem verlassenen Haus war. Kurz bevor wir am Kanal entlangfuhren, wo wir uns bessere geteerte Wege erhofften, kauften wir in Dormans ein.

Danach ging es zum Kanal. Anfangs war der Weg geteert, aber bald fanden wir uns wieder auf Graswegen und matschigen Stellen. Unsere Hoffnung auf gute Wege am Kanal verwandelte sich in Unmut. An einer Stelle stießen wir auf das nächste Hindernis: eine Schranke mit Zahlenschloss und wenig Platz an der Seite für unsere Räder. Daran schoben wir vorbei.

Wir radelten noch etwas weiter und fanden schließlich gegen 19:00 Uhr einen geeigneten Schlafplatz.

An Tag 44 begannen wir damit, das Zelt abzubauen und ließen die Außenplane in der Sonne trocknen. Währenddessen frühstückten wir und putzten erneut unsere Fahrräder, die vom gestrigen Weg wieder schmutzig geworden waren. Gegen 11:30 Uhr radelten wir los und fuhren einen steilen Berg hinauf.

Kurz danach hörte sich Annkathrins Fahrrad komisch an. Sie versuchte, die Ursache selbst zu finden, hatte jedoch keinen Erfolg. Nico war bereits im nächsten Ort angekommen, sodass Annkathrin den Berg hinunter ins Dorf zu ihm schob. Nachdem sie alle Taschen vom Fahrrad genommen hatte, erkannte Nico schnell, dass das Schutzblech verbogen war. Wir richteten es, machten eine Testfahrt und danach funktionierte alles wieder. Mit den Taschen wieder am Fahrrad setzten wir unsere Reise fort.

Beim nächsten Friedhof füllten wir erneut unsere Trinkflaschen auf. Wir kamen an einem Pizzaautomaten vorbei, neben dem auch ein Getränkeautomat stand, der jedoch keine Getränke mehr hatte. Da die Pizzen nicht vegan waren, kauften wir nichts, beobachteten aber, wie andere Leute ihre fertigen Pizzen aus dem Automaten holten.

Weiter radelten wir entlang vieler Weinberge und kamen an zahlreichen Weinpressen vorbei. In Chateau-Thierry hatte ein Laden geöffnet, wo wir China-Nudeln und etwas zu trinken kauften. Ein paar Orte weiter entdeckten wir einen Baguette-Automaten, wo wir für 1,10 € ein Baguette kauften. Da das Baguette ohne Tüte aus dem Automaten kam, bastelten wir uns eine große Tüte aus zwei kleinen blauen Mülltüten.

Wir radelten noch etwas weiter, stießen auf einen Rastplatz, kochten China-Nudeln, genossen die Aussicht und schlugen später unser Zelt auf.

Auf dem Rastplatz waren mehrere Parteien mit Autos und Kindern. Je später es wurde, desto mehr wunderten wir uns, warum die Leute ohne Camper oder Zelt noch vor Ort blieben. Schließlich suchten wir online nach einer Antwort und erfuhren, dass der 14. Juli der Nationalfeiertag in Frankreich ist, der an den Sturm auf die Bastille im Jahr 1789 erinnert und mit Feuerwerken gefeiert wird.

Kurz darauf hörten wir aus mehreren Richtungen Knallen – es war das Feuerwerk, auf das die Leute gewartet hatten. Ein Feuerwerk konnten wir sogar beobachten, als wir im Zelt saßen. Die Leute verschwanden danach gegen 23:30 Uhr, und wir fanden endlich unsere Ruhe.

zweiaufrad-rastplatz-camping
zweiaufrad-weinpresse

Landmaschinen, Weinpressen und steile Anstiege: Ein Tag auf zwei Rädern

Am Morgen wurden wir von Landmaschinen geweckt. Wir blieben diesmal etwas länger im Zelt liegen und frühstückten dort auch – es gab die am Vortag gekauften Baguettes mit Erdbeermarmelade.

Danach machten wir uns auf den Weg und radelten einen steilen Berg hinauf. Am Straßenrand sahen wir wieder eine Weinpresse. Kurz darauf machte Annkathrins Fahrrad komische Geräusche. Sie versuchte zuerst selbst, die Ursache zu finden, fand sie aber nicht. Nico war schon im nächsten Ort, sodass Annkathrin ihr Fahrrad den Berg zu ihm hinunterschob.

Bei Nico angekommen, nahm Annkathrin alle Taschen vom Hinterrad ab. Nico bemerkte, dass das Schutzblech etwas verbogen war, und richtete es. Nach einer Probefahrt, bei der alles wieder normal klang, befestigte Annkathrin die Taschen wieder am Fahrrad, und es ging weiter.

Am nächsten Friedhof füllten wir unsere Wasservorräte auf. Wir radelten an vielen Weinbergen vorbei und sahen zahlreiche Weinpressen sowie eine alte Maschine, die zum Weinanbau genutzt wurde. Wir kauften wieder Lebensmittel ein, aber scheinbar hatten wir diese nicht gut genug an Annkathrins Fahrrad befestigt, da sie bei einem unebenen Weg auf die Straße fielen. Annkathrin konnte sich und das Fahrrad schnell retten, und Nico reagierte blitzschnell, um die Essenstüte zu retten, bevor ein LKW vorbeifuhr.

In Meaux schauten wir uns ein paar Sehenswürdigkeiten an. Um nach Meaux zu gelangen, mussten wir eine stark befahrene Straße mit einem steilen Anstieg nehmen, was recht gefährlich war. Ein netter Franzose erklärte uns, dass es keine Alternativwege gäbe, um nach Paris zu gelangen – wir müssten die stark befahrene Straße nehmen.

Ein Stück fuhren wir an einem Fluss entlang, wo der Weg gut war. Unsere Schlafplatzsuche dauerte sehr lange, und gegen 23 Uhr hatten wir endlich unser Zelt aufgestellt. Der Schlafplatz war zwar nicht ideal, aber in Ordnung.

Vom Kanal bis zum Eiffelturm: Unser erster Tag in Paris

Gegen 8 Uhr bauten wir das Zelt ab und radelten zunächst durch einige kleine Dörfer. Dann gelangten wir an einen Kanal mit einem geteerten Fahrradweg. Wir staunten über die Qualität des Weges, fanden es aber etwas nervig, dass er ständig hoch und runter ging.

Unterwegs trafen wir einen interessanten Mann mit einem selbstgebauten Fahrradwohnwagen, der auf seiner ersten Testtour war. Wir unterhielten uns eine Weile mit ihm und tauschten unsere YouTube-Namen aus. Vor einem Park wurde der Fahrradweg kurz schlechter.

Unser erster Eindruck von Paris: viele Obdachlose, die oft in Zelten am Kanal schlafen, recht viel Müll, gekoppelt mit wundervollen prächtigen Bauten. Es gab viele Geschäfte und Läden sowie gut ausgebaute Fahrradwege direkt in der Stadt. Der Verkehr war chaotisch und lebendig.

Wir radelten zum Eiffelturm, zum Arc de Triomphe und zum Louvre. Überall waren viele Menschen unterwegs, und vieles war wegen der Vorbereitungen für die Olympischen Spiele abgesperrt. Nach dem Sightseeing kauften wir noch etwas ein und fuhren müde zu unserem ersten Warmshowers-Host.

Unser Gastgeber trug unsere Räder netterweise direkt in unser geräumiges Gästezimmer, die Taschen trugen wir selbst hinein. Zusammen mit unserem Host kochten und aßen wir ein veganes Abendessen. Danach duschten wir, sortierten unser Filmmaterial und schliefen dann ein. Wir bekamen sogar für den nächsten Tag einen Schlüssel und dürfen die Waschmaschine, die Küche und das Badezimmer benutzen.

Zwischen Videoarbeit und Stadtabenteuer: Unser Tag in Paris

Im Gästezimmer schliefen wir erst einmal aus und genossen dann ein Frühstück im Bett mit frischem Baguette, während wir uns an die Arbeit an unseren Videos und Blogbeiträgen machten. Zwischendurch kümmerten wir uns um unsere Wäsche, die wir in die Waschmaschine stecken durften. Danach versuchten wir den Trockner-Modus, aber leider blieb die Wäsche feucht.

Gegen 14 Uhr waren wir bereit, die Stadt zu erkunden. Gerade als wir das Sicherheitstor zum Innenhof öffneten, trafen wir auf unseren Gastgeber, einen wirklich netten Kerl und Berufspiloten, der ebenfalls gerne Radreisen unternimmt. Wir unterhielten uns gut und berichteten ihm kurz von unserem Problem mit der Waschmaschine. Gemeinsam gingen wir zurück in die Wohnung, um Plan B zu beginnen, und machten uns dann endlich auf den Weg in die Stadt.

Unser erster Halt war eine nahegelegene Metrostation, doch da wir keine Tickets besaßen und keine kaufen konnten, mussten wir eine Bushaltestelle suchen. Beim Busfahrer kauften wir ein Ticket und fuhren zum Schloss Vincennes, das beeindruckend groß war, aber wir betrachteten es nur von außen.

Danach ging es weiter in ein indisches Viertel, wo wir zu Mittag aßen. Es gab eine kostenlose Flasche Leitungswasser und einen für uns ungewöhnlichen Nachtisch, der wie Kokosmilch mit Vanille, Geleebällchen, Glasnudeln und Körnern schmeckte. Der Nachtisch war nicht ganz nach unserem Geschmack, aber das Hauptmenü mit Reis, Papadum und verschiedenen Gemüsesaucen war köstlich.

Wir spazierten durch das Viertel, vorbei an indischen Supermärkten, Bekleidungsgeschäften mit traditioneller Kleidung (wie Saris) und Bäckereien mit indischen Köstlichkeiten. Danach machten wir uns auf den Weg nach Montmartre. Unterwegs stöberten wir in vielen kleinen Souvenirläden, kauften aber außer einer Postkarte nichts.

Anschließend besuchten wir das Moulin Rouge, das wir von außen betrachteten. Auf dem Weg dorthin genossen wir den tollen Ausblick und sahen viele Graffitis. Wir kauften eine Briefmarke bei der Post und fuhren dann mit der Metro zurück zu unserem Host.

Bei unserem Host arbeiteten wir bis etwa 1 Uhr nachts und aßen zwischendurch den vom Host zubereiteten Salat. Zum Abschluss des Tages schauten wir noch etwas auf YouTube und schliefen müde und erschöpft ein.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Cookie Consent Banner by Real Cookie Banner