Auf und Ab bei Regen und Sonnenschein [#11] - Zwei auf Rad 🌍

Auf und Ab bei Regen und Sonnenschein [#11]

Der Morgen von Tag 69 begann mit einem sanften Regen, der uns dazu veranlasste, noch etwas länger im Zelt liegen zu bleiben und den Tag gemütlich zu starten. Nachdem der Regen nachließ und die Sonne wieder hervorkam, bauten wir unser Zelt ab und frühstückten auf den Bänken eines nahegelegenen Rastplatzes. Doch der Tag sollte noch einige Herausforderungen für uns bereithalten.

Unsere Route führte uns direkt in den ersten steilen Anstieg, den wir größtenteils schiebend bewältigen mussten. Die Mühe wurde jedoch belohnt, als wir oben angekommen einen atemberaubenden Blick auf die Cote de Greville vau de Maupas genießen konnten. Doch kaum hatten wir die Aussicht bewundert, ging es wieder hinab und anschließend erneut steil bergauf.

Im nächsten Ort überraschte uns ein Regenschauer. Ein Blick in die Wetter-App verriet, dass es wohl noch länger regnen würde. Nach 15 Minuten ließ der Regen zwar nach, aber es nieselte weiterhin. Wir entschieden uns, weiterzufahren, um einen geeigneten Platz zu finden, an dem wir unsere grüne Zeltplane aufspannen konnten. Schließlich fanden wir eine wunderschöne Stelle mit Blick auf das Meer. Kaum hatten wir die Plane zwischen den Fahrrädern gespannt und uns darunter Schutz gesucht, klarte der Himmel auf und die Sonne kam wieder hervor. Trotzdem genossen wir unseren am Vortag zubereiteten Nudelsalat und entspannten bis in den Nachmittag hinein.

Als wir unser Lager abbauten, begann es wieder zu regnen – diesmal entschieden wir uns jedoch, weiterzufahren, da der nächste Streckenabschnitt durch einen schützenden Wald führte. Der Weg wurde jedoch immer matschiger, steiniger und erneut sehr steil, sodass wir wieder gezwungen waren, unsere Räder gemeinsam nach oben zu schieben. Danach beschlossen wir, auf den besser befestigten Hauptstraßen zu bleiben.

Die nächste Abfahrt brachte uns erneut Regen. Im nächsten Ort fanden wir bei einem Friedhof eine Unterstellmöglichkeit, um uns kurz auszuruhen und unsere Wasservorräte aufzufüllen. Als der Regen nachließ, setzten wir unsere Fahrt fort – nur um wenige Kilometer später erneut in einen heftigen Schauer zu geraten.

An einem Rastplatz mit spektakulärem Blick auf die Bucht versuchten wir, uns mit der grünen Zeltplane vor dem Regen zu schützen, was jedoch nur bedingt funktionierte. Schließlich entschieden wir uns, unser Zelt aufzubauen, um darin zu kochen und den Tag sicher und trocken ausklingen zu lassen.

Nebel, Sturm und spektakuläre Ausblicke

Wir schliefen an diesem Morgen aus und wurden von dichtem Nebel und starkem Wind geweckt. Der Sturm draußen hielt uns noch etwas länger im Zelt, bis die Sonne schließlich gegen Mittag herauskam. Nachdem der Nebel sich verzogen hatte, packten wir unsere Sachen zusammen und setzten unsere Reise fort.

Unser erster Halt war an einer Ecke des Ärmelkanals. Dort nutzte Annkathrin die Gelegenheit, das Geschirr vom Vortag zu spülen – bei starkem Wellengang und auf einem Kiesstrand, wo die Füße schnell in den Steinen versanken. Während des Spülens wurde ihre Hose durch die Wellen etwas nass, doch nach dem Trocknen und Verstauen ging es weiter.

Die Route führte uns über einen Hügel hinauf, vorbei an Port Racine, einem malerischen kleinen Hafen, in dem einige Menschen trotz des frischen Wetters badeten. Den Rest des steilen Aufstiegs bewältigten wir schiebend, bis wir einen kostenlosen Aussichtsturm in La Hague erreichten, von dem aus wir einen fantastischen Blick auf die Umgebung hatten.

Die Fahrt ging weiter, immer wieder bergauf und bergab, bis wir in Auderville unseren nördlichsten Punkt in Frankreich erreichten. Dort nutzten wir einen Friedhof, um unsere Wasservorräte aufzufüllen, bevor es wieder in die Hügel ging. Unterwegs stießen wir auf einen Baguetteautomaten, der uns ein frisches Baguette spendierte, das wir uns teilten.

Nach etwa 8 Kilometern erreichten wir einen Supermarkt, um unsere Vorräte aufzufüllen, und setzten unsere Fahrt fort. Der Weg führte uns durch hügeliges Gelände mit atemberaubenden Ausblicken. An einer Stelle konnten wir in der Ferne die britische Insel Jersey sehen – eine Insel im Ärmelkanal, die für ihre wunderschöne Küstenlandschaft und reiche Geschichte bekannt ist.

Am Abend, nach 49,9 Kilometern, fanden wir schließlich einen Schlafplatz und ließen den Tag gemütlich ausklingen.

Verirrungen und Zufälle

Gegen 11:30 Uhr setzten wir unsere Reise fort und fuhren durch einige kleine Dörfer, diesmal ohne große Höhenmeter bewältigen zu müssen. In einem Ort kurz vor Portbail kauften wir ein, um uns dann in Portbail an einem schattigen Ort einen Salat zuzubereiten, den wir sofort gemeinsam verspeisten.

Auf unserer Weiterfahrt stießen wir wieder zufälligerweise auf die Radreisefamilie, die wir bereits vor der Fähre bei Port-Jérôme-sur-Seine getroffen hatten – nun schon zum dritten Mal. Wir grüßten uns herzlich und fuhren weiter.

Als unser Warmshowers-Host noch nicht auf unsere Nachricht geantwortet hatte, überlegten wir kurz, zu einem Campingplatz zu fahren. Doch Google Maps führte uns zu einem gesperrten Weg, und so änderten wir unseren Plan. Stattdessen hielten wir an einer Kirche mit Friedhof, packten unsere Laptops aus und arbeiteten etwa eine Stunde an unseren YouTube-Videos.

Die Suche nach einem Schlafplatz gestaltete sich an diesem Abend schwieriger als gedacht. Wir durchquerten mehrere kleine Orte und fuhren lange, bis wir schließlich gegen 22:30 Uhr einen geeigneten Platz fanden und unser Lager aufschlugen.

Von der Küstenüberraschung zum versteckten Rückzugsort

Unser 72. Tag auf Reisen führte uns weiter Richtung Süden, mit Montmartin als ersten Halt des Tages. Ein kleines Einkaufsabenteuer, bei dem wir uns mit dem Nötigsten versorgten, bevor es auf der Landstraße weiterging. Die sommerliche Hitze begleitete uns, doch das hielt uns nicht davon ab, den spontanen Entschluss zu fassen, einen Abstecher zum Strand zu machen.

Unser erstes Ziel: eine Küste, die von weitem wie ein perfekter Strand aussah. Doch angekommen, stellten wir fest, dass der Strand eher mager ausfiel. Für Nico jedoch kein Problem. Ganz im Gegenteil, denn der Ort hatte seine ganz eigenen Reize. Ohne Menschenmassen, dafür aber mit unzähligen großen, flachen Muscheln, die Nico begeistert sammelte. Es war Ebbe, und zwischen den Algenfeldern lagen Segelboote im Sand – schief und wartend auf die nächste Flut. Ein faszinierendes Bild, das wir mit unserer Kamera festhielten.

Ein paar Kilometer weiter fanden wir einen lebhafteren Strand. Hier war deutlich mehr los, und Annkathrin konnte ihrem Wunsch nachgehen: ein erfrischendes Bad im Meer. Während sie die Wellen genoss, suchte Nico ein schattiges Plätzchen und nutzte die Zeit, um an den Blogbeiträgen zu feilen. Die Atmosphäre am Strand war wie geschaffen für einen entspannten Nachmittag. Ein Event lief gerade, Getränke und Essen wurden angeboten, und sogar Karaoke erfüllte die Luft mit Musik – auch wenn die Qualität eher mittelmäßig war. Wir ließen uns eine Portion Pommes mit Ketchup schmecken und teilten sie genüsslich, bevor wir uns wieder auf den Weg machten.

Die Sonne brannte weiterhin unerbittlich auf unsere Haut, während die Temperaturen im Laufe des Tages auf über 35°C anstiegen. Doch dann, versteckt zwischen den Weizenfeldern, entdeckten wir einen kleinen steinernen Turm. Ein Ort, der uns sofort an einen ähnlichen Turm in La Hague erinnerte, den wir zuvor gesehen hatten. Dieser jedoch hatte keine Treppe nach oben, was unsere Entdeckungsfreude jedoch nicht trübte. Der menschenleere Ort bot uns Schutz vor der sengenden Sonne, und wir nutzten die angenehme Kühle zwischen den alten Gemäuern.

Hier, in dieser Oase der Ruhe, bauten wir unsere Campingstühle auf und ließen unserer Kreativität freien Lauf. Wir entwickelten neue Ideen für aktuelle und zukünftige Projekte, erweiterten unsere Notizen für den Blog und zauberten auf unserem Camping-Gaskocher ein leckeres Essen. Es war ein unerwartet friedlicher Ort, an dem wir den Rest des Tages verbrachten, bevor wir zur Dämmerung unser Zelt in der Nähe aufschlugen.

Verdiente Auszeit und der vergebliche Blick zu den Sternen

Nach 72 ereignisreichen Tagen gönnten wir uns am 73. Tag eine wohlverdiente Pause. Nach einer erholsamen Nacht beschlossen wir, einen Ruhetag einzulegen. Nach acht aktiven Tagen voller Erkundungen, Entdeckungen und neuer Abenteuer war es an der Zeit, die Seele baumeln zu lassen und neue Energie zu tanken.

Der Tag stand ganz im Zeichen der Entspannung. Ohne festes Programm genossen wir die Ruhe, ließen unsere Gedanken schweifen und gönnten uns kleine Auszeiten, die in der Hektik des Reisens oft zu kurz kommen. Es war eine bewusste Entscheidung, die wir nicht bereuten – Zeit für uns und Zeit, die Erlebnisse der letzten Tage Revue passieren zu lassen.

Der Abend versprach, mit einem besonderen Highlight zu enden: Wir wollten Sternschnuppen beobachten, ein Spektakel, das wir uns nicht entgehen lassen wollten. Doch leider machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Der Himmel war bedeckt, und statt funkelnder Sternschnuppen sahen wir nur Wolken.

Shopping-Marathon und steile Anstiege in Cherbourg

Dieser Tag stand ganz im Zeichen des Shoppings. Früh am Morgen fuhren wir die wenigen Kilometer nach Cherbourg und starteten unseren Einkaufsmarathon. Zuerst steuerten wir einen Action-Markt an, wo wir uns eine praktische Brotdose besorgten. Doch damit war unser Shoppingtag noch lange nicht vorbei.

Unser nächstes Ziel lag im Stadtteil Tollevast, hoch oben auf rund 200 Höhenmetern. Das bedeutete, dass wir etwa 45 Minuten lang unsere schwer beladenen Räder die steilen Berge hinaufschieben mussten. Zum Glück gab es einen Fußgängerweg, der jedoch an einigen Stellen unterbrochen war oder schmaler wurde. Mehrmals mussten wir Mülltonnen beiseite schieben, die den Weg blockierten, da wir keinen Platz hatten, um drumherum zu fahren.

Oben angekommen, führte uns unser erster Stopp zu einem Intersport, wo Annkathrin endlich fündig wurde und sich ein Paar neue New Balance Schuhe kaufte. Ihre alten, abgetragenen Schuhe landeten direkt im Mülleimer. Weiter ging es ein paar Straßen weiter zu einem Decathlon, wo Annkathrin nach einer Zip-Off-Hose suchte, aber leider keine passende in ihrer Größe fand.

Nach unserem Shopping-Erfolg fuhren wir den Berg etwa 8 Kilometer hinunter zurück in die Stadt und hielten bei einem Carrefour an, um unsere Vorräte aufzufüllen. Anschließend radelten wir entlang des Hafens von Cherbourg und genossen die frische Meeresbrise.

Hungrig machten wir an einer Bank am Meer eine Pause und bereiteten einen Nudelsalat zu. Ein Teil davon wurde direkt verzehrt, der Rest fand seinen Platz in unserer neuen Brotdose. Gut gestärkt zogen wir weiter und fanden schließlich einen idyllischen Schlafplatz in der Nähe des Meeres, wo wir den Tag ausklingen ließen.

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