Von Felsformationen zu Hafenstadt: Unser Trip nach Le Havre über Étretat [#09] - Zwei auf Rad 🌍

Von Felsformationen zu Hafenstadt: Unser Trip nach Le Havre über Étretat [#09]

Wir schliefen bis etwa 9:30 Uhr aus und frühstückten gemütlich im Zelt. Beim Herausschieben unserer Räder aus dem Versteck zog sich Nico einen Dorn ein, den er mit einer Pinzette schnell entfernte. Gut gelaunt und mit Musik über unsere Smartphones radelnd, starteten wir den Tag entlang der malerischen Seine. Anfangs führte unser Weg direkt am Ufer entlang, später dann durch charmante Ortschaften. Auf einem Friedhof füllten wir unsere Wasservorräte auf.

Weiter ging es auf eine malerische Bundesstraße, die uns mit ihren steilen, weißen Felsen beeindruckte. Bei einem Supermarkt kauften wir Lebensmittel ein und erfrischten unser Wasser mit Zitronenscheiben. Wir radelten weiter auf einem Fahrradweg, der früher eine alte Bahntrasse war. Plötzlich versperrte uns ein quer geparktes Hubfahrzeug den Weg, das gerade bei einem Hausbau eingesetzt wurde. Alle Radfahrer, einschließlich uns, mussten absteigen und vorsichtig um das Fahrzeug herumschieben.

Nachdem wir den Engpass gemeistert hatten, setzten wir unseren Weg fort, der uns unter der Pont de Breton hindurchführte. Kurz darauf erblickten wir ein Kriegsdenkmal mit einem in Stein gemeißelten Flugzeug. Auf der anderen Straßenseite entdeckten wir einen Fuß- und Fahrradweg, den wir dann nutzten. Durch den nächsten Ort fahrend, machten wir erneut bei einem Friedhof Halt, um unsere Wasservorräte aufzufüllen.

Schließlich erreichten wir einen idyllischen Rastplatz mit Obstwiese und einladenden Bänken mit Tischen. Dort kochten wir unser Essen und genossen die entspannte Atmosphäre. Später bauten wir unser Zelt auf und ließen den Tag in Ruhe ausklingen.

Zeckenkampf und Unwetterpause

Noch am vorherigen Abend hatten wir mit Zecken zu kämpfen und mittlerweile bereits etwa 40 Stück von unseren Körpern entfernt. Aus diesem Grund frühstückten wir im Zelt, statt wie geplant an den Tischen mit Bänken. Bevor wir mit dem Aufräumen begannen, sprühten wir uns mit Anti-Zecken-und-Mücken-Spray ein, was deutlich half, doch fanden sich dennoch sechs weitere Zecken an unseren Körpern.

Dann begann der Anstieg. Innerhalb weniger Kilometer ging es von 30 auf 150 Höhenmeter. Wir kamen der Küste des Ärmelkanals und unserem Ziel, den Elefantenfelsen bei Étretat, immer näher, doch das Wetter wurde zunehmend schlechter. Am grünen Straßenrand einer Allee mit riesigen Bäumen spannten wir eine Plane über unsere Räder und legten uns auf eine andere Plane darunter zwischen die Räder, um den Regen abzuwarten.

Der Regen wurde stärker und war deutlich auf der Plane zu hören. Auch nach vier Stunden besserte sich das Wetter nicht, sodass wir einen Schlafsack herausholten, uns damit etwas zudeckten und ein paar Minuten schliefen. Irgendwann, als es bereits dunkel war, wachten wir auf. Es wurde windiger und unangenehmer zwischen den Rädern. Spontan entschieden wir uns, doch das Zelt aufzuschlagen.

Das taten wir direkt hinter den Rädern und nutzten diese mit dem provisorischen Unterschlupf als Vorzelt. Die Entscheidung war richtig, denn im Zelt waren wir viel besser vor dem Wetter geschützt. Es dauerte allerdings, bis wir erneut einschlafen konnten, da die Windgeräusche in den Bäumen uns verunsicherten.

Abenteuerliche Küstenfahrt in der Normandie

Morgens wurden wir vom Lärm der Straße geweckt, an der wir unser Zelt aufgestellt hatten. Kurz nach 7 bauten wir unser Lager ab und fuhren los, ohne in der Nähe zu frühstücken. Stattdessen holten wir uns unser Frühstück beim nächsten Supermarkt, etwa 3 km entfernt. Der Vormittag war noch durchwachsen, doch gegen Mittag kam die Sonne heraus, und es wurde warm. Unsere Solaranlagen konnten endlich wieder genutzt werden, denn unsere Geräte hatten kaum noch Strom.

Um 12 Uhr erreichten wir endlich das Meer bei Étretat und genossen den Blick über das Wasser und auf den Elefantenfelsen (Falaise d’Aval). Auf einer Wiese gegenüber des kleinen Museums (Musée du patrimoine d’Étretat) breiteten wir unsere Picknickdecke aus und kochten ein leckeres Mittagessen. Danach radelten wir den Berg hinunter in die Stadt Étretat und erkundeten die Innenstadt mit ihren alten, schönen Häusern, Souvenirläden, Cafés und Restaurants. Es waren viele Touristen aus verschiedenen Ländern unterwegs.

Nachdem wir die Stadt verlassen hatten, passierten wir einen Parkplatz, wo viele Autos und Wohnmobile aus den verschiedensten Ländern parkten. Wir radelten weiter und fanden ein schönes Plätzchen am Meer, wo Felsen ins Wasser ragten und nur Angler anzutreffen waren. Dort ruhten wir uns aus und genossen das Rauschen des Meeres.

Später erreichten wir einen Ort mit einer netten Kirche gegenüber eines Lost Places, wo wir uns stärkten. Schließlich fanden wir einen Schlafplatz mit Meerblick und beeilten uns mit dem Zeltaufbau, da es wieder zu regnen begann.

Erholung und Entdeckungen an der Küste

Wir schliefen aus und chillten bis ca. 11:30 Uhr im Zelt. Danach bauten wir langsam das Zelt ab und fuhren gegen 12 Uhr weiter. Anfangs war der Weg noch recht schlecht, wurde aber bald besser und geteert. Größtenteils landeten wir auf der La Route Martime, einem gut ausgebauten Fahrradweg.

In einem Vorort von Le Havre kauften wir ein und radelten dann zum Strand von Le Havre, einem Steinstrand. Annkathrin ging mit den Füßen ins Meer, und gemeinsam bauten wir ein Herz aus schwammartigen Steinen. Danach schauten wir uns aus etwas Entfernung den Rummel am Strand an, der ein Riesenrad, ein paar kleine Buden und einen Autoscooter umfasste.

Wir radelten weiter, kauften noch restliche Sachen ein und machten uns auf den Weg zu unseren Warmshowers Hosts. Auf dem Weg dorthin mussten wir einen kleinen Pfad nehmen, der sich entlang von Hauszäunen und durch den Wald schlängelte. Kurz vor dem Erreichen des Ziels mussten wir einen steilen Berg hinauffahren.

Endlich kamen wir bei den Hosts an, schlugen unser Zelt im Garten auf, aßen gemeinsam und unterhielten uns mit der netten Gastgeberfamilie (Frau, Mann, Tochter und Sohn).

Ein Pausentag am Strand

Dieser Tag war zum Großteil eintönig: Wir arbeiteten intensiv an unseren Blogartikeln und YouTube-Videos. Das Wetter war ruhig, und wir nutzten die Zeit, um unseren digitalen Content zu pflegen und zu bearbeiten.

Abends jedoch nahm der Tag eine spannende Wendung. Unsere Gastgeber luden uns zu einem Strandausflug ein. Sie wollten sich mit Freunden treffen, baden und am Strand zusammen picknicken.

Wir fühlten uns wie zwei Jugendliche, die mit ihren Schüleraustausch-Eltern unterwegs sind. Der Ausflug war eine willkommene Abwechslung und brachte uns frische Energie. Allerdings verstanden wir die Sprache nicht so richtig, da fast die ganze Zeit nur Französisch gesprochen wurde. Das machte es teilweise auch etwas langweilig für uns, weil wir den Gesprächen nicht wirklich folgen konnten.

Wir trauten uns auch ein wenig ins Wasser, das überraschend erfrischend war. Danach beteiligten wir uns am Picknick und genossen unser Dosenbier, während wir den Sonnenuntergang beobachteten und den Gesprächen der Gruppe lauschten, auch wenn wir nicht alles verstanden.

Zurück bei unserer Unterkunft, arbeiteten wir noch etwas weiter und ruhten uns aus. Der Tag endete in einer friedlichen Stimmung, und wir waren dankbar für die kleine Pause und die neuen Erlebnisse am Strand.

Arbeitstag am Zelt

Wir schliefen aus und frühstückten gemütlich im Zelt. Der Tag war unser Arbeitstag, an dem wir fleißig an unserer Online-Präsenz arbeiteten. Wir bearbeiteten YouTube-Videos und schrieben Blogeinträge. Abends gingen wir früh ins Zelt, um für den nächsten Tag fit zu sein. Heute passierte nichts Spannendes, aber es war wichtig, um unsere Erlebnisse festzuhalten.

Von Raffinerien zu Kuhweiden

Unsere Gastgeberfamilie fuhr in den Urlaub, daher standen wir gegen 7 Uhr auf und räumten alles zusammen. Während die Zeltaußenplane in der Sonne trocknete, unterhielten wir uns noch mit den Hosts. Um 8:30 Uhr brach die Familie zur Fähre Richtung Irland auf, wo sie campen wollten.

Zuerst ging es für uns zur Boulongerie (Bäckerei), wo wir uns zwei große leckere Baguettes kauften und diese dann mit Erdbeermarmelade verspeisten. Dann folgten wir unserer Komoot-Route, die zunächst hauptsächlich in der Nähe von Schnellstraßen entlangführte und ein wenig langweilig war.

Wir fuhren bis zum Chemiegebiet Port-Jérôme-sur-Seine, wo wir viele Raffinerien sahen und eine Flamme aus einem Turm hervorstieg. Mit einer kostenlosen Fähre überquerten wir die Seine und trafen dabei eine Radreisefamilie mit zwei Kindern. Es ist immer erstaunlich, wie Familien solche Reisen meistern – es muss noch anstrengender sein als unsere Tour.

Auf der anderen Seite der Seine verabschiedeten wir uns von der Familie und radelten ein paar Berge hinauf, bis wir uns in einer ländlichen Umgebung mit vielen Fachwerkhäusern und Kühen wiederfanden – es fühlte sich an wie im Allgäu. Unter einem Baum bei einer Kuhweide machten wir Pause, um zu kochen. Die zuvor getroffene Radreisefamilie fuhr währenddessen an uns vorbei und wir grüßten einander. Auch die Kühe beobachteten uns neugierig beim Zubereiten unseres Essens.

Weiter ging es durch die ländliche Gegend, wobei wir noch zwei steile Berge meistern mussten, was uns ordentlich ins Schwitzen brachte und dazu führte, dass wir teilweise unsere T-Shirts auszogen. Gegen 19 Uhr fanden wir einen passenden Schlafplatz und entspannten.

Ein Tag voller Begegnungen und Entdeckungen

Gegen 9 Uhr wachten wir auf und begannen den Tag mit einem einstündigen Telefonat mit einer Reporterin der Landeszeitung aus Lüneburg, die eine Follow-Up Story über unsere Reise schreiben wollte. Danach packten wir das Zelt zusammen und ruhten uns noch etwas auf der Zeltplane aus.

Unsere Weiterfahrt führte uns nur wenige Meter von unserem Schlafplatz entfernt zu einem Parkplatz, wo wir durch Zufall wieder auf die Radreisefamilie vom Vortag stießen. Wir grüßten uns und plauderten eine Weile, bevor wir unsere Fahrt fortsetzten.

Auf dem Weg nach Honfleur kamen wir an einem Rastplatz vorbei, wo ein Boot ausgestellt war. Weiter ging es entlang der Seine, vorbei an der beeindruckenden Brücke Pont de Normandie, die uns mit ihrer Größe und Architektur faszinierte.

In Honfleur angekommen, erkundeten wir die Stadt und genossen eine leckere Tofu-Bowl. Danach setzten wir unsere Reise fort und fuhren ein paar Orte weiter, bis wir schließlich einen schönen Strand erreichten. Dort verbrachten wir den restlichen Tag entspannt am Strand. Trotz des starken Windes gelang es uns, unsere MSR-Strandmuschel aufzubauen.

Am Abend biwakten wir unter dem Schutz der Strandmuschel direkt am Strand und ließen den Tag gemütlich ausklingen.

Affiliate-Link

Bitte beachte, dass der oben genannten Amazon-Link ein sogenannter Affiliate-Link ist. Wenn du über diese Links einen Kauf tätigst, erhalten wir eine kleine Provision, die uns bei der Finanzierung unserer Reise unterstützt. Du musst kein spezielles Produkt auswählen. Für dich entstehen dadurch keine Mehrkosten.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Cookie Consent Banner by Real Cookie Banner