Gegen 12 Uhr verabschiedeten wir uns von unseren freundlichen Hosts und radelten weiter. Die Landschaft bescherte uns atemberaubende Ausblicke, doch die steilen Berge forderten uns wieder einmal heraus. Später am Tag legten wir einen Stopp bei einem Supermarkt ein, stärkten uns und machten uns auf die Suche nach einem Schlafplatz.
Eine stürmische Nacht
In der Nacht, gegen 3 Uhr, begann ein heftiger Sturm zu toben. Das Zelt wackelte bedenklich, und wir hofften inständig, dass der Sturm bald nachlassen würde. Am nächsten Morgen um 10 Uhr war es immer noch stürmisch, aber wir entschieden uns dennoch, unsere Reise fortzusetzen. Trotz der widrigen Bedingungen bauten wir im Sturm das Zelt ab, wobei Annkathrins Fahrrad leicht ins Zelt kippte – glücklicherweise blieb alles unbeschädigt. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 34 km/h starteten wir in den Tag.
Zuflucht an der Steilküste: Ein Wasserfall und stürmische Böen
Unsere Route führte uns nach Toñanes, wo wir einen Abstecher zu einem beeindruckenden Wasserfall an der Steilküste machten. Die raue Landschaft und der Blick auf das tosende Meer unter uns waren spektakulär. Doch kurz darauf wurde der Wind so stark, dass das Fahren unmöglich wurde. Mit bis zu 90 km/h peitschte der Sturm über die Klippen, was die Weiterfahrt zu gefährlich machte. Im letzten Moment entdeckten wir durch Zufall eine Schutzhütte, in der wir später das Innenzelt aufbauten. Gegen 19 Uhr legte sich der Sturm, doch um 1:45 Uhr in der Nacht tobte erneut einer mit bis zu 55 km/h.
Sonnige Aussichten nach dem Sturm
Am nächsten Morgen schien die Sonne wieder, und vom Sturm war nichts mehr zu sehen. Wir radelten weiter durch atemberaubende Landschaften aus Bergen und Meer. Schließlich entdeckten wir einen wunderschönen Strand, an dem ein kleiner Bach ins Meer mündete. Dieser Ort schien perfekt, um einen Pausentag einzulegen und die Ruhe zu genießen.
Unerwartete Entdeckungen und ein atemberaubender Sonnenaufgang
Unsere Reise führte uns weiter und an einem anderen Strand fanden wir eine öffentliche Steckdose direkt am Meer – der perfekte Ort, um unsere Geräte aufzuladen und gleichzeitig den Ausblick zu genießen. Ein paar Kilometer weiter trafen wir auf einen Aussichtspunkt, der uns den Atem raubte.
Ausnahmsweise entschieden wir uns, den Sonnenaufgang anzusehen. Die traumhafte Kulisse ließ den frühen Start in den Tag lohnenswert erscheinen. Der Sonnenaufgang war schlichtweg wunderschön.
Herausforderungen bei den Bufones de Pria und ein unerwarteter Rückschlag
Unser nächstes Ziel waren die Bufones de Pria, doch leider blieben uns die spektakulären Geysire verwehrt. Danach setzten wir unsere Fahrt nach Ribadesella fort, wo wir einen Supermarkt besuchten. Doch während der Fahrt verschlechterte sich Nicos Zustand zunehmend. Vermutlich hatte er etwas Verdorbenes gegessen oder getrunken, denn er übergab sich mehrmals und litt unter Durchfall. Die letzten Meter zum Rastplatz half Annkathrin ihm daher den Berg hinauf, während er sichtlich erschöpft war.
Ein Pausentag zur Erholung
Am Rastplatz angekommen, übernahm Annkathrin fast allein den Aufbau des Zelts, während Nico versuchte, sich zu erholen. Der nächste Morgen begann ungewöhnlich: Wir wurden von einem Rasenmäher geweckt. Da wir ohnehin etwas Erholung brauchten, entschieden wir uns, zu einem Campingplatz umzuziehen, der nicht mal 1 km entfernt war, und dort zwei Nächte zu bleiben, um neue Kraft zu schöpfen.
Vom normalen Zelt zum Glamping-Abenteuer
Unsere Tage auf dem Campingplatz begannen im normalen Zelt, bis eine plötzliche Regenflut den gesamten Platz unter Wasser setzte. So wechselten wir kurzerhand ins Glamping-Zelt, eine kleine Komfort-Oase, die uns vor den Wassermassen schützte. Auf dem Campingplatz begegneten wir auch Lyla, einer freundlichen Hündin, die uns mit ihrem Charme sofort ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Später entdeckten wir dann noch eine Katze, die vier kleine Kätzchen zur Welt gebracht hatte.
Ein Abstecher zur Cascada La Mexona
Nach dieser unerwarteten Campingplatz-Geschichte machten wir uns auf den Weg zur Cascada La Mexona, einem versteckten Wasserfall nahe der Küste. Der Weg dorthin war teils steil und herausfordernd, doch die spektakuläre Kulisse entschädigte uns für jede Mühe.
Ein Tag in Gijon: Supermarkt, Strand und SIM-Karte
Mit knurrenden Mägen erreichten wir Gijon und suchten direkt den nächsten Supermarkt auf. Frisch gestärkt ging es weiter zum Copyshop, und schließlich zog uns der Strand mit seinen Wellen und der Aussicht in den Bann. Mit einer neuen Prepaid-SIM-Karte in der Tasche fühlten wir uns perfekt gerüstet für die nächsten Etappen.
Saubere Schuhe und neue Ausrüstung
Am nächsten Morgen war ein Stopp bei der Wäscherei fällig – unsere Schuhe hatten es dringend nötig. Nach einem Mittagessen radelten wir zu Decathlon, um die Gasvorräte aufzustocken, und fanden einen ruhigen Schlafplatz, um den Abend gemütlich ausklingen zu lassen.
Abendstimmung am Stausee
Am nächsten Tag ließen wir uns Zeit und erreichten nach einigen Kilometern einen idyllischen Stausee. Hier machten wir Pause und genossen den Sonnenuntergang in friedlicher Atmosphäre.
Lagerfeuerabende
In Avilès besuchten wir die Post und kauften in der Innenstadt ein. Der Weg führte uns zu einem Picknickplatz, wo wir endlich unsere neue Pfanne einweihten und den Tag mit einem knisternden Lagerfeuer beschlossen.
Unsere Reise entlang der Küste führte uns zu zwei traumhaften Schlafplätzen direkt am Meer – und beide boten eine Feuerstelle. So ließen wir die Abende unter dem Sternenhimmel ausklingen, das Knistern des Lagerfeuers und die raue Meeresluft in der Nase, eine perfekte Kombination aus Natur und Ruhe.
Mit einer überraschenden Wendung kam die Zusage für einen Housesit in Portugal! Um diesen Termin wahrnehmen zu können, entschieden wir, einen Teil der Strecke per Zug zu überbrücken. Von Soto de Luiñas ging es nach Xuvia, wo wir die Gelegenheit hatten, uns in einem Hotelzimmer für zwei Nächte auszuruhen und Pläne für die kommende Route zu schmieden.
Von Steigungen und Aussichtspunkten: Unser Weg nach Pontedeume
Nach einer erholsamen Nacht machten wir uns auf den Weg. Knapp 20 Kilometer lagen vor uns – eine Mischung aus flachen Abschnitten und anstrengenden, steilen Anstiegen. Doch die Mühe lohnte sich: Immer wieder wurden wir mit atemberaubenden Ausblicken auf die umliegende Landschaft belohnt.
Am Nachmittag erreichten wir Pontedeume, eine charmante Kleinstadt mit einem reichen historischen Erbe. Besonders beeindruckte uns ein mittelalterlicher Turm, der stolz über der Stadt thront und uns in eine andere Zeit versetzte. Die steilen Straßen der Stadt forderten uns jedoch erneut heraus, sodass wir unsere Räder stellenweise schieben mussten.
Am Abend fanden wir einen wunderbaren Schlafplatz mit einer Grillmöglichkeit. In der Glut des Grills bereiteten wir frisches Gemüse zu und genossen die Ruhe des Abends. Der Duft des Grillguts vermischte sich mit der kühlen Abendluft – ein perfekter Abschluss eines anspruchsvollen, aber lohnenden Tages.
Von A Coruña nach Santiago de Compostela: Ein Tag voller Herausforderungen
Der Morgen begann sonnig und friedlich. Bevor wir aufbrachen, hängten wir unsere Sachen zum Trocknen aus – eine entspannte Routine, die sich auf unserer Reise bewährt hat.
In A Coruña angekommen, ließen wir uns von der Stadt treiben und erkundeten einige der schönsten Plätze. Die Atmosphäre war lebendig, und die Mischung aus Küstenflair und historischer Architektur machte den Besuch zu einem besonderen Erlebnis.
Unser nächstes Ziel war Santiago de Compostela, und wir entschieden uns, die Strecke mit dem Zug zu überbrücken. Doch bevor wir in den Zug steigen konnten, erwartete uns eine nervenaufreibende Prozedur: Alle Taschen mussten innerhalb kürzester Zeit zur Kontrolle abgenommen und danach wieder am Fahrrad befestigt werden. Zu allem Überfluss mussten wir ein paar Gasflaschen aus Sicherheitsgründen abgeben. Anschließend hieß es, die schweren Räder in den Zug zu tragen – keine leichte Aufgabe nach einem ohnehin schon langen Tag.
In Santiago angekommen, radelten wir zunächst zu einem Decathlon in der Stadt, nur um festzustellen, dass er zu klein war und keine Gasflaschen führte. Also fuhren wir zu einer größeren Filiale außerhalb der Stadt, wo wir endlich Erfolg hatten. Anschließend erledigten wir noch einen kleinen Einkauf, bevor wir uns auf die schwierige Suche nach einem Schlafplatz machten.
Die Suche zog sich bis spät in den Abend, und erst gegen 21 Uhr fanden wir einen geeigneten Platz. Doch die Erschöpfung des Tages hielt weitere Herausforderungen bereit: Eine bereits gebrochene Zeltstange gab endgültig den Geist auf. Mit müden Händen reparierten wir die Stange und richteten unser Nachtlager her. Es war fast halb eins, als wir endlich im Zelt lagen – erschöpft, aber zufrieden, einen weiteren Tag voller Abenteuer gemeistert zu haben.
Santiago de Compostela: Die Kathedrale und die erste Erkundung
Nachdem der Vortag mit Besorgungen ausgefüllt war, widmeten wir den neuen Tag der Erkundung von Santiago de Compostela. Wir waren gespannt darauf, die Stadt mit ihren beeindruckenden Sehenswürdigkeiten und ihrer einzigartigen Atmosphäre zu entdecken.
Zum ersten Mal standen wir vor der berühmten Kathedrale von Santiago de Compostela. Ihre prächtige Fassade und die jahrhundertealte Geschichte, die in jedem Stein zu spüren ist, ließen uns innehalten. Es war ein Moment, der uns zeigte, warum dieser Ort für so viele Menschen eine besondere Bedeutung hat.
Am Nachmittag radelten wir schließlich aus der Stadt hinaus. Die Strecke führte uns bergauf durch wunderschöne Landschaften, die den körperlichen Einsatz belohnten. Die hügelige Umgebung hatte ihren eigenen Reiz, und die Ausblicke waren atemberaubend.
Am Abend fanden wir einen idyllischen Platz, um unser Zelt aufzubauen. Umgeben von der Stille der Natur ließen wir den Tag ausklingen und freuten uns auf die nächsten Abenteuer. Santiago de Compostela hatte uns begeistert – doch der Weg führte uns weiter.
Unterwegs nach Vigo: Höhenmeter, eine hungrige Katze und ein Hauch von Luxus
Unsere Reise führte uns weiter durch die beeindruckenden Landschaften Spaniens, wo sich steile Anstiege und unerwartete Begegnungen abwechselten.
Am Morgen entdeckten wir in der Nähe unseres Schlafplatzes eine Steckdose – ein seltener Luxus auf unseren Touren. Hier luden wir unsere Elektronik auf, um für die kommenden Kilometer bestens ausgerüstet zu sein. Währenddessen tauchte eine hungrige Katze auf, die wir natürlich nicht hungrig zurücklassen konnten.
Unsere Fahrt führte uns über zahlreiche Anstiege, die uns körperlich forderten, aber auch mit herrlichen Aussichten belohnten. Am Abend fanden wir erneut einen ruhigen Schlafplatz inmitten der Natur, wo wir unsere Kräfte für den nächsten Tag sammelten.
Sturmwarnung und eine spontane Planänderung
Die Wettervorhersage kündigte Sturm Patty an, und so entschieden wir uns, in Vigo ein Hotelzimmer zu buchen. Am nächsten Tag erreichten wir die Stadt nach weiteren Höhenmetern und genossen die Annehmlichkeiten des Stadtlebens.
Im Hotel gönnten wir uns eine entspannte Auszeit im Pool – mit Badekappenpflicht, was uns zunächst überraschte, aber für ein amüsantes Detail sorgte. Am Abend zog der Sturm überraschend an der Stadt vorbei, sodass wir die Gelegenheit nutzten, einen Spaziergang durch das lebendige Vigo zu machen und die städtische Atmosphäre auf uns wirken zu lassen.
Die ungeplante Pause in Vigo brachte uns eine willkommene Abwechslung. Gut ausgeruht und mit neuen Eindrücken im Gepäck, freuten wir uns darauf, die nächsten Etappen unserer Reise anzugehen – immer wieder gespannt, welche Überraschungen der Weg für uns bereithalten würde.
Ein unerwartetes Angebot und eine atemberaubende Aussicht
Unsere Fahrt aus Vigo heraus führte uns wieder viel bergauf, aber diesmal sollte uns ein unerwartetes Treffen eine willkommene Abwechslung bieten.
Während eines besonders steilen Anstiegs hielt ein Auto an und der Fahrer, ein 73-jähriger Mann, sprach uns in gutem, aber nicht perfektem Deutsch an. Er erklärte, dass der Berg Monte Alba eine wunderschöne Aussicht biete und es sich lohne, ihn zu erklimmen. Er lebte im Ort und bot uns an, mit seinem Auto hinaufzufahren, damit wir die Aussicht genießen konnten – während unsere Fahrräder sicher vor seinem Haus standen.
Wir nahmen das freundliche Angebot gerne an und fuhren mit ihm den Berg hinauf. Die Aussicht war tatsächlich atemberaubend, und wir genossen den Moment, während der Mann uns von seiner Familie und der Umgebung erzählte. Es war eine spontane und herzliche Begegnung, die uns den Tag versüßte.
Nach einem ausgiebigen Gespräch ging es gegen 16 Uhr wieder weiter mit dem Rad. Wir radelten noch einige Kilometer, bis wir einen ruhigen See entdeckten, an dem wir später unser Zelt aufschlugen und den Abend ausklingen ließen.